Alice
Samter war eine deutsche Komponistin. Sie wurde 1908 in Berlin
geboren und starb 2004 ebenfalls in Berlin. Im Alter von neun Jahren
erhielt sie Klavierunterricht und begann mit ersten
Kompositionsstudien.
Sie
machte eine Ausbildung als Buchhalterin und arbeitete ständig, um
ihre Beschäftigung mit der Musik zu finanzieren. Ab 1930
intensivierte sie die Musikausbildung durch Studien bei der Pianistin
Else Blatt, danach bei Amalie Iwan und Prof. Stark am
Klindworth-Scharwenka-Konservatorium.
Bei
Gerhard F. Wehle studierte sie Improvisationen, bei Karl Ristenpart
Chorleitung. Diese qualifizierten Vorstudien verhalfen Alice Samter
zur Hochschuleinstufung ins 8. Semester und nur ein Jahr später,
1946, schaffte sie das Examen zur Musikpädagogin an Höheren
Schulen.
30 Jahre
lang war sie Musiklehrerin an einer Berliner Schule, für die sie
auch mehrere Schulopern komponierte. Erst nach ihrer Pensionierung
konzentrierte sich Alice Samter ganz auf ihre Kompositionen.
Sie trat
in mehrere Verbände ein, um den Kontakt zu anderen Künstlerinnen zu
finden und zu vertiefen. Dies sind die GEDOK Berlin
(interdisziplinäre Gemeinschaft der Künstlerinnen), der
Internationale Arbeitskreis Frau und Musik in Kassel und die ILWC (
International Leage of Woman Composers) in den USA.
Durch
ihren äußerst bescheidenen Lebensstil sparte die Künstlerin ihr
Vermögen an, um den künstlerischen Nachwuchs zu unterstützen. So
wurde 1999 die Alice-Samter-Stiftung an der Hochschule der Künste in
Berlin gegründet. Die Stiftung unterstützt bedürftige junge
MusikstudentInnen der Hochschule, die alle zwei Jahre ein Konzert mit
Werken der Komponistin veranstalten.
Nach 95
arbeitsreichen und engagierten Jahren starb Alice Samter 2004 in
ihrer Heimatstadt. Sie hinterließ ein umfangreiches Werk, das neben
einer großen Anzahl von Kompositionen in kleinen Besetzungen auch
Bühnenwerke enthielt, wie die Schule der Witwen nach Jean Cocteau
oder Die Nachtwache nach Texten von Nelly Sachs. Lieder auf Texte von
Else Lasker-Schüler, Aldona Gustas, Hilde Domin und Ingeborg
Bachmann deuten auf ihr starkes Interesse an Frauenliteratur ihrer
Zeit, ebenso gibt es eine Reihe von Werken, die durch Gemälde oder
Skulpturen von Kolleginnen inspiriert wurden.
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