Am
2. November 2012 ist das mittlerweile 17. Album von Nena – Du bist
gut – erschienen. Aufgenommen wurden die 15 Songs in Island. Zwei
Monate lang quartierte sich die Musikerin mit ihrem Produzenten Derek
van Krogh und ihrer 13-köpfigen Band in der Nähe von Reykjavik im
Studio der isländischen Band Sigur Rós ein.
Herausgekommen
ist ein bunter Reigen deutscher Popmusik. Von Rock über Synthie bis
zu klassischen Balladen – alles ist vertreten.
Die
schnelleren Stücke wie Das ist nicht alles oder Lied Nummer eins
verbreiten eine positive Energie, wie man sie noch aus
Neue-Deutsche-Welle-Zeiten kennt. Insgesamt überwiegen aber die
nachdenklichen, ruhigeren Titel. Esoterisch angehaucht, wie wir es
von der gereiften Nena kennen, macht sie sich Gedanken über
Trennungen (Freiheit, Ich hab dich verloren), Selbstfindungswege (Ich
hör mir zu, Wo ist mein Zuhause) und auch ein Appell an uns alle
darf nicht fehlen (Frieden).
Zwischendurch
gibt es mit Goldene Zeit Goldenes Land Disco Sound, der allerdings
verdächtig nach Corey Harts Sunglasses At Night klingt.
Insgesamt
ist Du bist gut eine sehr vielseitige Produktion im typischen
Nena-Stil. Fans werden das Album lieben, die anderen wird sie damit
wohl nicht auf ihre Seite ziehen.
Mir
sind die Texte an manchen Stellen doch etwas zu flach geraten "Alles
was ich nicht ändern kann, das lass ich wie es ist / Denn alles was
sich nicht ändern lässt, ist gut so wie es ist." (Du bist
gut) oder sie haben eine Tendenz zum Kitsch wie in Schmetterling:
Schmetterling, schwing deine
Flügel/ Lass mich deine Schönheit sehen/ Solange es geht/ Eine Frau
wiegt sanft ihr Kind und der Wind singt leise mit/ Wie zärtlich sie
sind.
Ob
Nena ihre Hörer mit Plattitüden dieser Art wirklich erreichen kann,
bleibt dahin gestellt. Sie hat ja immer schon polarisiert. Entweder
man mag sie – oder nicht. Diese Frage muss jeder für sich selbst
beantworten.
Ach Nena, was soll ich sagen? Da warst du ja recht vorsichtig, Zusel. Also, mein Fall ist Nena nicht, war sie auch nie. Allerdings gibt es wesentlich schlimmere!
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