Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Donnerstag, 1. November 2012

Edith Piaf



Heute beschäftige ich mich mit der wohl größten Chansonsängerin aller Zeiten – Edith Piaf. Sie wurde 1915 als Edith Giovanna Gassion in Paris geboren.
Da ihre Mutter sich nicht um sie kümmerte, wuchs sie bei ihrer Großmutter auf, die sie jedoch vernachlässigte. Zurückgekehrt aus dem Krieg nahm der Vater, ein Zirkusakrobat, seine Tochter bei sich auf. Sie war erst sieben, als sie das erste Mal mit auf Tournee kam. Mit zehn Jahren begann sie auf der Straße zu singen. Edith Piaf wurde stark geprägt von der Gewalttätigkeit des Milieus, in dem sie aufwuchs, und vom Alkoholismus ihres Vaters.
Mit 15 zog sie nach Paris und trat zusammen mit einer Freundin als Straßensängerin auf. Mit 17 bekam sie ein Kind, das mit zwei Jahren an Hirnhautentzündung starb.
1935 wurde Edith von Louis Leplée, einem bekannten Nachtclubbesitzer, entdeckt. In seinem Club wurde die zierliche Sängerin mit der kräftigen, gefühlsbetonten Stimme zur Sensation des Jahres. Leplée war es auch, der ihr den Spitznamen piaf – Spatz – gab, der später zu ihrem Künstlernamen wurde. Nach dessen Ermordung geriet Edith kurzfristig in Verdacht der Mitwisserschaft. Obwohl sie freigesprochen wurde, flüchtete sie daraufhin in die Provinz und kehrte erst 1937 wieder nach Paris zurück.
Der Geschäftsmann Raymond Asso verhalf ihr schließlich zum endgültigen Durchbruch. Er brachte sie mit der Pianistin und Komponistin Marguerite Monnot zusammen, eine Verbindung, die bis zum Ende von Piafs Karriere andauerte. Er schrieb auch ihren ersten Hit Mon Legionnaire und verschaffte ihr Auftritte in den renommiertesten Konzertsälen von Paris.
Edith Piaf war am ersten Höhepunkt ihrer Karriere. Während Asso zum Militär musste, schrieb Jean Cocteau ihr und ihrem neuen Lebenspartner, dem Schauspieler Paul Meurisse, 1939 den Einakter Le Bel Indifférent auf den Leib. Der Erfolg war so groß, dass sie ein Jahr später gemeinsam im Kinofilm Montmartre Sur Seine auftraten.
Während des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besatzungszeit blieb sie in Paris und gab Konzerte für Kriegsgefangene. Dabei schmuggelte sie gefälschte Arbeitserlaubnisse in Gefangenenlager, um einigen Soldaten die Flucht zu ermöglichen. In dieser Zeit unterhielt sie ein leidenschaftliches Verhältnis zu dem sechs Jahre jüngeren Chansonnier Yves Montand, dessen Karriere sie förderte.
1947 war die Sängerin in ganz Europa ein gefeierter Star. Ihr Versuch, auch in den USA Fuß zu fassen scheiterte dagegen. Doch lernte sie dort den Boxer Marcel Cerdan kennen, der ihre große Liebe wurde. Als dieser 1949 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, erlitt sie einen Schock, von dem sie sich Zeit ihres Lebens nicht wieder richtig erholte. Sie litt unter Depressionen und ihrer angeschlagenen Gesundheit. Ihre Probleme bekämpfte sie einerseits mit Drogen und Alkohol, andererseits mit zahlreichen Liebesaffären.
1952 heiratete sie mit Marlene Dietrich als Trauzeugin den Komponisten Jacques Pills, der für sie Je T'ai Dans La Peau mit Gilbert Becaud schrieb. Das Glück währte jedoch nur kurz. Nach vier Jahren ließen sich Edith Piaf und der ebenfalls alkoholsüchtige Pills wieder scheiden.
Anschließend konzentrierte sie sich vor allem auf ihre Konzerttätigkeit. Sie trat in Mexiko und Havanna auf, 1956 war sie die erste Varietésängerin, die ein Gastspiel in der New Yorker Carnegie Hall hatte, 1958 trat sie für drei Monaten am Stück im Pariser Olympia auf.
1959 verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand nach einem schweren Verkehrsunfall rapide. Zusätzlich zu den schon vorhandenen Problemen wurde auch noch Krebs diagnostiziert. Trotz allem gab sie weiterhin Konzerte und veröffentlichte so bekannte Chansons wie Milord und das unvergessene Je Ne Regrette Rien, das deutliche autobiographische Züge trägt.
1962 heiratete sie den 20 Jahre jüngeren griechischen Sänger Teaphanis Lamboukas und sang vom Eiffelturm aus für eine riesige Menschenmenge. Beides konnte die rasche Verschlechterung ihrer Gesundheit aber nicht aufhalten. Anfang 1963 nahm sie noch L'Homme De Berlin auf, bevor sie sich an die Côte D'Azur zurückzog, wo sie nach mehreren Krankenhausaufenthalten am 11. Oktober 1963 starb. Die Beerdigung fand vier Tage später unter Teilnahme von 40.000 Trauernden im Pariser Friedhof Père Lachaise statt.
Bis heute ist Edith Piafs Beliebtheit ungebrochen. Mit ihrer emotionalen Art, Chansons zu singen hat sie sich in die Herzen unzähliger Menschen gesungen. Ihre Musik ist unvergessen.  







                                                                     







                                                                                                                                 

4 Kommentare:

  1. La grande dame... Unvergessen...

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  2. Da kann ich nur zustimmen! Ich verneige ehrfürchtig mein Haupt!

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  3. Eigentlich muss man zu Edith nicht viel sagen. Ihre Musik spricht für sich!

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  4. Ihr habt alle so recht, Mädels!
    Grosse Stimme....hör ich immer mal wieder sehr gerne!

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