Heute
beschäftige ich mich mit der wohl größten Chansonsängerin aller
Zeiten – Edith Piaf. Sie wurde 1915 als Edith Giovanna Gassion in
Paris geboren.
Da ihre
Mutter sich nicht um sie kümmerte, wuchs sie bei ihrer Großmutter
auf, die sie jedoch vernachlässigte. Zurückgekehrt aus dem Krieg
nahm der Vater, ein Zirkusakrobat, seine Tochter bei sich auf. Sie
war erst sieben, als sie das erste Mal mit auf Tournee kam. Mit zehn
Jahren begann sie auf der Straße zu singen. Edith Piaf wurde stark
geprägt von der Gewalttätigkeit des Milieus, in dem sie aufwuchs,
und vom Alkoholismus ihres Vaters.
Mit 15
zog sie nach Paris und trat zusammen mit einer Freundin als
Straßensängerin auf. Mit 17 bekam sie ein Kind, das mit zwei Jahren
an Hirnhautentzündung starb.
1935
wurde Edith von Louis Leplée, einem bekannten Nachtclubbesitzer,
entdeckt. In seinem Club wurde die zierliche Sängerin mit der
kräftigen, gefühlsbetonten Stimme zur Sensation des Jahres. Leplée
war es auch, der ihr den Spitznamen piaf – Spatz – gab, der
später zu ihrem Künstlernamen wurde. Nach dessen Ermordung geriet
Edith kurzfristig in Verdacht der Mitwisserschaft. Obwohl sie
freigesprochen wurde, flüchtete sie daraufhin in die Provinz und
kehrte erst 1937 wieder nach Paris zurück.
Der
Geschäftsmann Raymond Asso verhalf ihr schließlich zum endgültigen
Durchbruch. Er brachte sie mit der Pianistin und Komponistin
Marguerite Monnot zusammen, eine Verbindung, die bis zum Ende von
Piafs Karriere andauerte. Er schrieb auch ihren ersten Hit Mon Legionnaire und verschaffte ihr Auftritte in den renommiertesten
Konzertsälen von Paris.
Edith
Piaf war am ersten Höhepunkt ihrer Karriere. Während Asso zum
Militär musste, schrieb Jean Cocteau ihr und ihrem neuen
Lebenspartner, dem Schauspieler Paul Meurisse, 1939 den Einakter Le
Bel Indifférent auf den Leib. Der Erfolg war so groß, dass sie ein
Jahr später gemeinsam im Kinofilm Montmartre Sur Seine auftraten.
Während
des Zweiten Weltkrieges und der deutschen Besatzungszeit blieb sie in
Paris und gab Konzerte für Kriegsgefangene. Dabei schmuggelte sie
gefälschte Arbeitserlaubnisse in Gefangenenlager, um einigen
Soldaten die Flucht zu ermöglichen. In dieser Zeit unterhielt sie
ein leidenschaftliches Verhältnis zu dem sechs Jahre jüngeren
Chansonnier Yves Montand, dessen Karriere sie förderte.
1947 war
die Sängerin in ganz Europa ein gefeierter Star. Ihr Versuch, auch
in den USA Fuß zu fassen scheiterte dagegen. Doch lernte sie dort
den Boxer Marcel Cerdan kennen, der ihre große Liebe wurde. Als
dieser 1949 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, erlitt sie einen
Schock, von dem sie sich Zeit ihres Lebens nicht wieder richtig
erholte. Sie litt unter Depressionen und ihrer angeschlagenen
Gesundheit. Ihre Probleme bekämpfte sie einerseits mit Drogen und
Alkohol, andererseits mit zahlreichen Liebesaffären.
1952
heiratete sie mit Marlene Dietrich als Trauzeugin den Komponisten
Jacques Pills, der für sie Je T'ai Dans La Peau mit Gilbert Becaud
schrieb. Das Glück währte jedoch nur kurz. Nach vier Jahren ließen
sich Edith Piaf und der ebenfalls alkoholsüchtige Pills wieder
scheiden.
Anschließend
konzentrierte sie sich vor allem auf ihre Konzerttätigkeit. Sie trat
in Mexiko und Havanna auf, 1956 war sie die erste Varietésängerin,
die ein Gastspiel in der New Yorker Carnegie Hall hatte, 1958 trat
sie für drei Monaten am Stück im Pariser Olympia auf.
1959
verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand nach einem schweren
Verkehrsunfall rapide. Zusätzlich zu den schon vorhandenen Problemen
wurde auch noch Krebs diagnostiziert. Trotz allem gab sie weiterhin
Konzerte und veröffentlichte so bekannte Chansons wie Milord und das
unvergessene Je Ne Regrette Rien, das deutliche autobiographische
Züge trägt.
1962
heiratete sie den 20 Jahre jüngeren griechischen Sänger Teaphanis
Lamboukas und sang vom Eiffelturm aus für eine riesige
Menschenmenge. Beides konnte die rasche Verschlechterung ihrer
Gesundheit aber nicht aufhalten. Anfang 1963 nahm sie noch L'Homme De
Berlin auf, bevor sie sich an die Côte D'Azur zurückzog, wo sie
nach mehreren Krankenhausaufenthalten am 11. Oktober 1963 starb. Die
Beerdigung fand vier Tage später unter Teilnahme von 40.000
Trauernden im Pariser Friedhof Père Lachaise statt.
Bis
heute ist Edith Piafs Beliebtheit ungebrochen. Mit ihrer emotionalen
Art, Chansons zu singen hat sie sich in die Herzen unzähliger
Menschen gesungen. Ihre Musik ist unvergessen.
La grande dame... Unvergessen...
AntwortenLöschenDa kann ich nur zustimmen! Ich verneige ehrfürchtig mein Haupt!
AntwortenLöschenEigentlich muss man zu Edith nicht viel sagen. Ihre Musik spricht für sich!
AntwortenLöschenIhr habt alle so recht, Mädels!
AntwortenLöschenGrosse Stimme....hör ich immer mal wieder sehr gerne!