Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Dienstag, 30. Oktober 2012

Neuerscheinungen: Anna Depenbusch - Sommer aus Papier



Am 5. Oktober 2012 ist das neue Album von Anna Depenbusch, Sommer aus Papier, erschienen. Mit ihren 13 Liedern beschert uns die Musikerin mit ihrer unnachahmlichen Natürlichkeit und ihrer neu entdeckten Ukulele eine Mischung aus Fröhlichkeit, Wärme und auch Melancholie, die den kommenden Winter etwas erträglicher macht.
Entstanden ist das Album inspiriert durch eine Hawaiitapete: „Ich sah sie und im gleichen Moment wusste ich, ich werde eine Kontrast-Platte zum Schwarz/Weiß-Album schaffen. Sie wird bunt sein, so farbenfroh, wie die Hawaiitapete. Sie wird eine frische Leichtigkeit aufweisen, ohne jedoch den Anschluss an meine Vorgängeralben und die Art und Weise wie ich mit Worten umgehe, zu verlieren.“
Der Titeltrack Sommer aus Papier ist eines dieser typischen Depenbusch-Lieder. Leicht, einfach und immer wieder blitzt die Ironie durch. Das wunderschöne Duett mit Mark Forster, Ich und Du, handelt ganz klassisch von der Liebe, das fröhliche Tretboot nach Hawaii könnte zum modernen Volkslied avancieren.
In Hey Cowboy präsentiert sich Anna Depenbusch als Männerversteherin: "Glaub' mir, ich habe nichts gegen Männer, die weinen / bestimmt ist es anstrengend / immer Cowboy zu sein." Lebendige Menschen stehen im Mittelpunkt ihrer Songs, mit ihren Erlebnissen, Erfahrungen und Träumen. Kleine Alltagsgeschichten inspiriert umgesetzt, pointiert zugespitzt und mit viel feinem Humor durchsetzt.
Zwischendurch bleibt Platz für Gänsehaut-Momente wie im düsteren Zimmer #439, ein kleiner Alptraum in Musikform, oder auch das ätherische Vom Leben als Gespenst, die beide viel Raum für Interpretationen lassen und gerade so einen besonderen Zauber entfalten.
Das wunderschöne Irgendwo ist oben ist ein tröstender Durchhalte-Song, mit dem man aus allen Tiefen auftaucht - "erst durch Schwarz dann durch Grau / Nach 1000 Metern langsam durch Blau / Und Du siehst es schimmert Türkis".
Benjamin präsentiert augenzwinkernd einen gesungenen Orgasmus bevor das letzte Lied den Hörer wieder auf die ernste Seite des Leben zieht. Mit Absicht wie Anna Depenbusch selbst sagt: „Die Sonne wirft auch Schatten, deshalb lasse ich die Platte mit der schweren, traurigen Ballade 110“ ausklingen. Es geht um einen Unfall und dass danach alles anders ist. Das Album endet wieder mit einer Klaviernummer. Balladen am Klavier, das gehört zu mir. Dem Klavier kann und will ich nicht untreu werden.“
Obwohl Sommer aus Papier so gar nicht in die dunklere Jahreszeit zu passen scheint, möchte ich euch das Album doch sehr ans Herz legen. Es macht die Welt ein wenig bunter und fröhlicher, ohne seicht zu sein. Und auch Fans der Melancholie finden hier ihre Momente, kurzum: ein vielseitiges, poetisches, ein wunderbares Album!



Hörtipps: Ich und Du, Tretboot nach Hawaii, Benjamin





                                                           


                                                                                      

3 Kommentare:

  1. Es gibt doch imer wieder diese 'Perlen' aus Deutschland. Witzig und intelligent...einfach interessant!

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  2. Ich mag die Anna, hab sie erst im Fernsehen gesehen mit ihrer Ukulele. Das klingt immer so harmlos bis man mal genauer auf die Texte achtet ...

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  3. Ich hab sie schon, ich hab sie schon! Kann sie nur weiter empfehlen! Holt sie euch!

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