Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Freitag, 25. Mai 2012

Musikgeschichte: Cécile Chaminade



Cécile Chaminade war eine französische Pianistin und Komponistin. Sie wurde 1857 in Paris als drittes von vier Kindern einer wohlhabenden bürgerlichen Familie geboren. Gefördert von ihrer Mutter, einer Sängerin und Pianistin, zeigte sich schon früh ihre musikalische Begabung. Mit acht Jahren komponierte sie ihre ersten Stücke und trotz der ausdrücklichen Missbilligung ihres Vaters, gab sie mit 18 Jahren ihr erstes Konzert.
Cécile Chaminade verfolgte ihre Karriere als Komponistin und Pianistin, indem sie ihre Werke im In- und Ausland selbst aufführte. Ihr Name war regelmäßig auf Konzertprogrammen auf dem europäischen Festland, in Großbritannien und den USA zu lesen. Sie schrieb hauptsächlich Charakterstücke für Klavier und Salonlieder, die fast alle auch veröffentlicht wurden. 1882 wurde ihre einaktige komische Oper La Sévillane op. 10 uraufgeführt. Sie trat besonders gerne in England auf und wurde zu einem Lieblingsgast der Königin Victoria. Um 1900 wurden Fanclubs in den USA gegründet, und 1908 spielte sie innerhalb von drei Monaten in zwölf US-Städten. 1913 wurde sie als erste Komponistin überhaupt in die französische Ehrenlegion aufgenommen.
Was Ehe und Familie betraf, hatte Cécile Chaminade für die damalige Zeit ungewöhnliche Anschauungen: „Es ist schwierig, das häusliche Leben mit dem künstlerischen zu vereinbaren”, stellte die Musikerin einmal fest. Lange Zeit hatte sie allein gelebt und erklärt: „Meine Liebe gehört der Musik, ich bin ihre Priesterin, ihre Vestalin“. 1901 heiratete sie schließlich den zwanzig Jahre älteren Musikverleger Louis-Mathieu Carbonel. Sie behielt aber ihren Namen und legte in einer Art Ehevertrag fest, dass sie auch weiterhin die alleinigen Rechte an ihrem Besitz und Einkommen behielt. „Wenn eine begabte Frau einen Mann heiratet, der die Künstlerin in ihr achtet, kann eine solche Ehe beiden Glück bringen“. Die Ehe endete wenige Jahre später unerwartet mit dem Tod Carbonels.
Nach zahlreichen Konzert-Tourneen, auf denen Cécile Chaminade wie ein Star gefeiert worden war, starb 1912 mit über 80 Jahren ihre Mutter, die sie ihr Leben lang auf ihren Reisen begleitet hatte. Nach und nach nahmen ihre kreativen Aktivitäten ab. Während des Ersten Weltkriegs kümmerte sie sich als Leiterin eines Genesungsheims fast ausschließlich um kranke Soldaten. In den 1920er Jahren wurde ihr Gesundheitszustand zunehmend schlechter. 1936 zog Cécile Chaminade nach Monte Carlo, um ihren Lebensabend dort zu verbringen. Zwei Jahre später musste ihr linker Fuß amputiert werden. Während der folgenden Jahre fühlte sie sich oft einsam, in einem Brief spricht sie die Hoffnung aus, „nicht vergessen zu werden, in den Herzen und Erinnerungen derer weiterzuleben, die einen verstehen“ – das sei der größte Trost für einen Künstler –, und sie dankte allen, die sich an sie erinnern mögen.
1944 starb Cécile Chaminade in Monte Carlo. Nach ihrem Tod 1944 umfasste ihr Werk rund 400 Kompositionen, die fast alle im Druck erschienen sind.
Cécile Chaminades Stücke sind in den letzten Jahren wieder vermehrt auf Konzertprogrammen zu entdecken. Viele KünstlerInnen, hauptsächlich PianistInnen und SängerInnen nehmen sich ihrer Musik an. Dies könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass das noch im 19. Jahrhundert als Kitsch bezeichnete Genre der Salonmusik im Allgemeinen historisch aufgewertet wurde. Zahlreiche Ensembles und einzelne Künstler lassen diese Musik, in deren Tradition auch Cécile Chaminades Stücke verwurzelt sind, wieder aufleben. Namhafte Künstler wie der Pianist Eric Parkin, die Mezzosopranistin Anne Sophie von Otter oder der Flötist James Galway haben hervorragende Einspielungen der Werke Chaminades vorgelegt.





                                               






                                                        



                                                         

2 Kommentare:

  1. Mein Wissen auf dem Geschichts-Gebiet wächst und wächst. Es macht Spaß, mal einfach so einen Namen in ein Gespräch einfließen zu lassen. Erstaunte Blicke allenthalben. :-)

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    1. Lol. Ich kann mir gut vorstellen, wie du mit deinem Wissen angibst. Nur weiter so!

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