Cécile
Chaminade war eine französische Pianistin und Komponistin. Sie wurde
1857 in Paris als drittes von vier Kindern einer wohlhabenden
bürgerlichen Familie geboren. Gefördert von ihrer Mutter, einer
Sängerin und Pianistin, zeigte sich schon früh ihre musikalische
Begabung. Mit acht Jahren komponierte sie ihre ersten Stücke und
trotz der ausdrücklichen Missbilligung ihres Vaters, gab sie mit 18
Jahren ihr erstes Konzert.
Cécile
Chaminade verfolgte ihre Karriere als Komponistin und Pianistin,
indem sie ihre Werke im In- und Ausland selbst aufführte. Ihr Name
war regelmäßig auf Konzertprogrammen auf dem europäischen
Festland, in Großbritannien und den USA zu lesen. Sie schrieb
hauptsächlich Charakterstücke für Klavier und Salonlieder, die
fast alle auch veröffentlicht wurden. 1882 wurde ihre einaktige
komische Oper La Sévillane op. 10 uraufgeführt. Sie trat
besonders gerne in England auf und wurde zu einem Lieblingsgast der
Königin Victoria. Um 1900 wurden Fanclubs in den USA gegründet, und
1908 spielte sie innerhalb von drei Monaten in zwölf US-Städten.
1913 wurde sie als erste Komponistin überhaupt in die französische
Ehrenlegion aufgenommen.
Was Ehe
und Familie betraf, hatte Cécile Chaminade für die damalige Zeit
ungewöhnliche Anschauungen: „Es ist schwierig, das häusliche
Leben mit dem künstlerischen zu vereinbaren”, stellte die
Musikerin einmal fest. Lange Zeit hatte sie allein gelebt und
erklärt: „Meine Liebe gehört der Musik, ich bin ihre Priesterin,
ihre Vestalin“. 1901 heiratete sie schließlich den zwanzig Jahre
älteren Musikverleger Louis-Mathieu Carbonel. Sie behielt aber ihren
Namen und legte in einer Art Ehevertrag fest, dass sie auch weiterhin
die alleinigen Rechte an ihrem Besitz und Einkommen behielt. „Wenn
eine begabte Frau einen Mann heiratet, der die Künstlerin in ihr
achtet, kann eine solche Ehe beiden Glück bringen“. Die Ehe endete
wenige Jahre später unerwartet mit dem Tod Carbonels.
Nach
zahlreichen Konzert-Tourneen, auf denen Cécile Chaminade wie ein
Star gefeiert worden war, starb 1912 mit über 80 Jahren ihre Mutter,
die sie ihr Leben lang auf ihren Reisen begleitet hatte. Nach und
nach nahmen ihre kreativen Aktivitäten ab. Während des Ersten
Weltkriegs kümmerte sie sich als Leiterin eines Genesungsheims fast
ausschließlich um kranke Soldaten. In den 1920er Jahren wurde ihr
Gesundheitszustand zunehmend schlechter. 1936 zog Cécile Chaminade
nach Monte Carlo, um ihren Lebensabend dort zu verbringen. Zwei Jahre
später musste ihr linker Fuß amputiert werden. Während der
folgenden Jahre fühlte sie sich oft einsam, in einem Brief spricht
sie die Hoffnung aus, „nicht vergessen zu werden, in den Herzen und
Erinnerungen derer weiterzuleben, die einen verstehen“ – das sei
der größte Trost für einen Künstler –, und sie dankte allen,
die sich an sie erinnern mögen.
1944
starb Cécile Chaminade in Monte Carlo. Nach ihrem Tod 1944 umfasste
ihr Werk rund 400 Kompositionen, die fast alle im Druck erschienen
sind.
Cécile
Chaminades Stücke sind in den letzten Jahren wieder vermehrt auf
Konzertprogrammen zu entdecken. Viele KünstlerInnen, hauptsächlich
PianistInnen und SängerInnen nehmen sich ihrer Musik an. Dies könnte
unter anderem damit zusammenhängen, dass das noch im 19. Jahrhundert
als Kitsch bezeichnete Genre der Salonmusik im Allgemeinen historisch
aufgewertet wurde. Zahlreiche Ensembles und einzelne Künstler lassen
diese Musik, in deren Tradition auch Cécile Chaminades Stücke
verwurzelt sind, wieder aufleben. Namhafte Künstler wie der Pianist
Eric Parkin, die Mezzosopranistin Anne Sophie von Otter oder der
Flötist James Galway haben hervorragende Einspielungen der Werke
Chaminades vorgelegt.
Mein Wissen auf dem Geschichts-Gebiet wächst und wächst. Es macht Spaß, mal einfach so einen Namen in ein Gespräch einfließen zu lassen. Erstaunte Blicke allenthalben. :-)
AntwortenLöschenLol. Ich kann mir gut vorstellen, wie du mit deinem Wissen angibst. Nur weiter so!
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