Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Donnerstag, 14. März 2013

Newcomerinnen: Laing



Laing ist eine deutsche Pop-Gruppe aus Berlin. Sie besteht aus drei Sängerinnen und einer Tänzerin. Im Mittelpunkt steht Leadsängerin, Songwriterin und Produzentin Nicola Rost. Ihr zur Seite stehen Atina Tabiei Razligh und Johanna Marshall sowie die Choreografin Marisa Akeny. Gründungsmitglied Susanna Berivan verließ die Gruppe 2012 zugunsten einer Solo-Karriere. Der Name der Band stammt vom Geburtsnamen der Mutter von Nicola Rost.
Markenzeichen von Laing sind die elektronischen Beats und die frechen deutschen Texte, die von drei harmonischen Frauenstimmen vorgetragen werden. Typisch ist auch ihr einheitliches, minimalistisches Bühnenoutfit.
Aufsehen erregte die Gruppe mit ihrem Song Morgens immer müde. Beim Bundesvision Songcontest 2012 belegte der Titel den 2. Platz und konnte sich auch dank eines Werbespots in den deutschen Top-10 platzieren.
Auch live bietet das Quartett dem Publikum Einiges. Ein TAZ-Reporter verglich ihre Bühnenshows mit "einer Revue unter dem Motto 'Berlin 3000'." Denn Liang treten mit kuriosen Requisiten und ausgefallenen Choreografien an.
Im März 2013 erschien das ungeduldig erwartete Debüt-Album Paradies Naiv. Musikalisch zeigen Laing hier eine erstaunlich Bandbreite. Neben dem bekannten Elektro-Pop, finden sich Eighties-Dancefloor (Nacht für Nacht), Schlager (Herr Amor) und deutliche R'n'B- Elemente (Wünsche). Die pointierten Rhythmen und die ungewöhnlichen Arrangements zusammen mit den wirklich witzigen Texten ergeben eine herrliche Kombination. Kurz, es macht Spaß, den vier Frauen zuzuhören. Erfrischende Pop-Musik aus Deutschland ist zur Zeit fest in Frauenhand – gut so.








                                                                 

                                                                           

              

Montag, 11. März 2013

Neuerscheinungen: Alice - Samsara



Im Januar 2013 erschien das neue Album von Alice Samsara endlich auch hier in Deutschland. Beinahe 15 Jahre nach dem letzten Longplayer Exit, erfreut uns die Musikerin mit 12 Titeln, die teils neu, teils schon länger in ihrem Repertoire sind. Produziert und aufgenommen wurde in London und Mailand von Steve Jansen, Francesco Messina und Marco Guarnierio.
Der Begriff Samsara kommt aus der indischen Religion und bezeichnet den immerwährenden Zyklus des Seins, den Kreislauf von Entstehung und Vergehen. Ein schöner Titel für ein Album wie ich finde.
Insgesamt ist Samsara ein ruhiges, sehr angenehmes Werk, das die Stärken von Alice – ihre unverwechselbare, kraftvolle Stimme und ihren typischen Sound – in den Mittelpunkt stellt. Als Songwriter fungierten Italienische Größen wie Tiziano Ferro, Franco Battiato oder Mino Di Martino. A Chiu Balla ist ein vertontes Gedicht von Toto und der Lucio-Dalla-Titel Il Cielo erinnert an den im letzten Jahr gestorbenen Musiker. Einzig Orientamento stammt von der Künstlerin selbst.
Man merkt dem Album die lange Vorbereitungszeit an. Die Lieder wurden sorgfältig und mit Bedacht ausgewählt und die musikalische Qualität ist sehr hoch. Alices Stimme klingt wie in alten Tagen, ihr typischer zweistimmiger Gesang hat nichts von seiner Eindringlichkeit verloren.
Wer Alice früher mochte, dem wird auch Samsara gefallen. Ich – ein Fan der ersten Stunde – höre das Album sehr gerne. Gefühlvoll, intensiv und insgesamt sehr harmonisch – einfach sehr schöne Musik.


Hörtipp: Orientamente, Un Mondo A Parte, Autunno Gia






                                                                




                                                                                     

Donnerstag, 7. März 2013

Brittany Howard (Alabama Shakes)



Brittany Howard ist eine amerikanische Rock-Musikerin. Aufgewachsen in der Kleinstadt Athens im Süden der USA, begann sie schon früh, eigene Songs zu schreiben. Sie lernte Gitarre und versuchte sich in der High School mit einer eigenen Band.
Anders als die anderen Jugendlichen ihres Alters interessierte sie sich für Punk, Rock und Soul. So galt sie schon bald als 'seltsam'. In der Schule traf sie auf Zac Cockrell, der Bass spielte und die beiden fanden sich zu einem Duo, das vor allem Roots Rock spielte, also Rock mit Anklängen aus Country, Folk und Blues.
Mit Schlagzeuger Steve Johnson und Gitarrist Heath Fogg war die Band 2009 komplett. Das Quartett nannte sich zuerst The Shakes und setzte später Alabama dazu, um nicht mit einer anderen gleichnamigen Band verwechselt zu werden.
Brittany Howard arbeitete tagsüber als Postbotin und hatte nachts Auftritte mit Alabama Shakes. Ihre dynamische, unverwechselbare Stimme trägt die unkonventionelle, ehrliche Ausstrahlung der Band. Vergleiche mit Janis Joplin kommen nicht von ungefähr.
Nach einer EP 2011 veröffentlichte Alabama Shakes 2012 ihr Debüt-Album Boys & Girls und konnte damit einiges Aufsehen erzeugen. Die Single Hold On trug dazu bei, die Band auch international bekannt zu machen.
Es folgten medienträchtige Auftritte bei Letterman und Jimmy Kimmel. Bei den Grammy Awards 2013 durfte Brittany Howard an der Seite von Größen wie Mavis Staples, Elton John und Mumford & Sons ein Tribute an The Band singen. Briefe wird sie wohl in näherer Zukunft nicht mehr austragen müssen und das ist auch gut so.









                                                                    



                                                                                                  

Montag, 4. März 2013

Zusels Lieblinge: Time To Get A Gun - Miranda Lambert



Time To Get A Gun ist auf dem 2009er Album Revolution der amerikanischen Country-Musikerin Miranda Lambert erschienen. Es handelt sich um ein Cover des kanadischen Country-Sängers Fred Eaglesmith.
Ich persönlich verstehe den Text ironisch, ich befürchte allerdings, dass Miranda Lambert das anders sieht. Wie so viele Musikerinnen aus der Country-Szene ist auch sie eine Waffen-Befürworterin und steht auch ausdrücklich dazu.
Über dieses Thema kann man natürlich geteilter Meinung sein, aber trotz allem finde ich den Song gut und mag auch die Art, wie Miranda ihn singt. Hier kann man gut ihre natürlichere, rockigere Seite sehen, ohne den ganzen Country-Glamour. Das steht ihr gut, wie ich finde.              




                                       

Time To Get A Gun




My neighbor’s car got stole last night right out of his driveway
We heard the dog ‘a barking, we never paid them any mind
And Mary says she’s gonna lock the door from now on when we go away
I’ve been walking around this farm wondering if it’s time
Time to get a gun, that’s what I been thinkin’
I could afford one if I did just a little less drinkin’
Time to put something between me and the sun
When the talking is over it’s time to get a gun
Last week a government man was there when I walked out of my back door
He said “I’m sorry to bother you ma’am” it don’t matter anymore
‘Cause even while we’re talking right here where we stand
They’re making plans for a four-lane highway and a big ole overpass
Time to get a gun, that’s what I been thinkin’
I could afford one if I did just a little less drinkin’
Time to put something between me and the sun
When the talking is over it’s time to get a gun
Mary says she’s worried about herself and her kids
She’s never known anybody had a gun and her daddy never did
Well I think it should be up to me ‘cause when it’s all said and done
Somebody’s gotta walk into the night and I’m gonna be that one
Time to get a gun, that’s what I been thinkin’
I could afford one if I did just a little less drinkin’
Time to put something between me and the sun
When the talking is over it’s time to get a gun
When the party is over it’s time to get a gun
                                                   




                       
                                                                              

 

Dienstag, 26. Februar 2013

Newcomerinnen: Leslie Clio




Leslie Clio ist eine deutsche Musikerin. Sie wurde 1986 in Hamburg geboren. Zuhause wuchs sie mit Soul, Swing und afrikanischer Musik auf. Sie hatte ein Jahr Gesangsunterricht und brachte sich den Rest selbst mit Lektionen aus dem Internet bei. Nach dem Abitur reiste sie erst einmal um die Welt bevor sie 2010 nach Berlin ging, um ihre musikalischen Visionen zu verwirklichen.
Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, jobbte Leslie Clio nachts als Kellnerin. In ihrer Freizeit arbeitete sie an ihren Songs. Über eine Freundin lernte sie Nikolai Potthoff, den Gitarristen der Indie-Rock-Band Tomte, kennen. Zusammen produzierten sie die Single Told You So, die sich auch bald in den Charts platzieren konnte. Die zweite Single Couldn't Care Less wurde in dem Film Der Schlussmacher verwendet.
Das Debüt-Album Gladys erschien am 8. Februar 2013. Es ist ein modernes Stück Pop-Musik mit deutlichen Soul-Elementen.
Von der Kritik hochgelobt braucht sich Leslie Clio nicht vor Vergleichen mit Adele, Amy Winehouse oder Duffy zu scheuen. 









                                    

                                

Montag, 25. Februar 2013

Neuerscheinungen: Tegan and Sara - Heartthrob



Anfang Februar 2013 ist das siebte Studioalbum der kanadischen Schwestern Tegan and Sara Heartthrob erschienen. Produziert wurde das Werk von Greg Kurstin, Justin Meldal-Johnsen and Mike Elizondo, allesamt Größen der Musikszene, die u.a. für Beck, Pink, Eminem, Kesha und Kelly Clarkson gearbeitet haben. Diese Auswahl zeigt schon die Richtung, die Tegan and Sara mit Heartthrob eingeschlagen haben - moderner, kommerzieller Synthie-Pop.
Mögen sich auch die Fans der ersten Stunde schwarz ärgern, diese musikalische Entwicklung war schon in den letzten Jahren zu erkennen, kann also nicht wirklich überraschen. Nach Jahren in der Indie-Szene mit überschaubaren Fans und ebenso überschaubaren Tonträger-Verkäufen, ist es nur zu verständlich, dass die Schwestern jetzt auch einmal ganz vorne mitmischen wollen. Man kann am Beispiel Gossip sehen, wie gut das gelingen kann.
Die Single-Auskopplung Closer ist dann auch ein solider Pop-Song mit Ohrwurm-Garantie in 80er Stimmung ohne den typischen Tegan-and-Sara-Sound außer Acht zu lassen. Ja, all das kann ein Song in sich vereinen und es macht Spaß, zuzuhören. Zwischen die gut gelaunten, tanzbaren Titel schleicht sich auch mal eine Ballade wie I Was A Fool, die den Zwillingen auch gut steht.
Auf Heartthrob haben Tegan and Sara ihre jugendlichen Kanten abgelegt und klingen weicher, moderner und auch positiver. Mir gefällt das Album sehr gut und ich habe allen Respekt vor dieser musikalischen Wandlung. Die Schwestern haben hier neue Gipfel erstürmt, ohne ihre Seele zu verkaufen.



Hörtipps: Closer, I'm Not You're Hero, Now I'm All Messed Up






                                                            


                                                                                       

Montag, 18. Februar 2013

Newcomerinnen: Lisa Marie Neumann (Marie & The RedCat)



 
Lisa Marie Neumann ist eine deutsche Singer-Songwriterin, vor allem bekannt als Sängerin der Band Marie & The RedCat. Sie wurde 1986 in Homburg geboren, wuchs in St.Ingbert im Saarland auf und hatte von Kindesbeinen an mit Musik zu tun. Ab ihrem 6. Lebensjahr nahm sie 10 Jahre lang klassischen Geigenunterricht und spielte im städtischen Orchester. Mit 16 Jahren entdeckte sie die Gitarre für sich und begann das Instrument autodidaktisch zu erlernen. Ab diesem Zeitpunkt fing sie an, eigene Songs und Kompositionen zu schreiben. Sie sang in einigen Bands, zum teil Coversongs, zum teil eigene Musik und probierte sich auch im Nachstellen von Musicals mit Schauspiel, Tanz und Kostüm in der Musicalformation "Chorwurm".
Ende 2008 begann sie nach einer Ausbildung zur Maßschneiderin ihr Studium an der Popakademie Mannheim, das sie 2012 erfolgreich abschloss und arbeitet seit dem als freiberufliche Musikerin & Künstlerin.
Lisa Marie Neumann fand schon zu Beginn ihres Studiums die vier Musiker, die bis heute die Instrumentalisten ihrer Band Marie & The RedCat sind. Mit Wolfgang Morenz (Gitarre), Sebastian Rotard (Schlagzeug), Johann Seifert (Bass) und Florian Donaubauer (Keyboards) hat die Musikerin die vier Jahre an der Popakademie genutzt, um ihren eigenen Sound zu finden. Herausgekommen ist ein sympathischer Akustikpop mit Indie-Einflüssen. Lisa Maries jazzig angehauchte Stimme komplettiert den erfrischenden und warmen Klang.
Im Herbst 2012 erschien das Debüt-Album von Marie & The RedCat Home. Neben einer eigenen Tournee und Auftritten mit verschieden Künstlern wie Xavier Naidoo oder Laith Al Deen, ist die Band schon in der zweiten Spielzeit am Maxim Gorki Theater in Berlin Teil des Ensembles des Theaterstücks Zeit zu lieben, Zeit zu sterben.
Eine junge deutsche Band, deren Musik Lust macht auf mehr. 










                                                                                                                          
                         

Dienstag, 12. Februar 2013

Diane Weigmann



Diane Weigmann ist eine deutsche Musikerin. Sie wurde 1974 in Berlin geboren. 1989 gründete sie mit drei Freundinnen ihre erste Band, die Mädchenband Lemonbabies, die bis 2001 aktiv waren und sich seitdem in einer kreativen Pause mit bis heute offenem Ende befindet.
2001 absolvierte sie den Popkurs, einen Studiengang für Popmusik in Hamburg. Sie arbeitete anschließend mit verschiedenen Musikern aus der deutschen Musikszene zusammen, u.a. Die Ärzte, Curt Cress und Thomas D. Außerdem schrieb sie Songs für Yvonne Catterfeld und Juli und produzierte Musik für Film- und Werbeaufnahmen.
2005 veröffentlichte Diane Weigmann ihr erstes Solo-Album Diane – Das Album. Die Single Das Beste konnte sich in den deutschen Charts platzieren.
2007 folgte das zweite Album Im Zweifelsfall noch immer. Die Musikerin tourte mit verschiedenen Besetzungen, mal als Vorprogramm, mal allein unplugged.
Für ihr drittes Album Kein unbeschriebenes Blatt (Februar 2013) ging Diane Weigmann ein hohes Risiko ein. Sie verzichtete bewusst auf die Unterstützung einer Plattenfirma und ließ sich fünf Jahre Zeit für die Realisierung. Für die Finanzierung löste sie einen Bausparvertrag auf und setzte auf Online-Fundraising. Zu dieser Vorgehensweise sagte sie selbst: „Nach vielen Jahren in der scheinbaren Sicherheit branchenüblicher Plattenverträge wollte ich endlich die volle Verantwortung. Und zwar nicht nur für meine Musik – die habe ich mir noch nie nehmen lassen – sondern auch darüber hinaus, im Umgang mit meinem Album. Ich wollte Verantwortung für die Art, wie es dem Publikum zugänglich gemacht wird und dafür, wie ich selbst Erfolg definiere.“
Herausgekommen ist ein sehr schönes Stück deutscher Singer-Songwriter-Pop mit einem gehörigen Schuss Country hie und da. Diane Weigmanns Lieder handeln vom Alltag in allen Ausprägungen, mal ausgelassen, mal nachdenklich. Sie sagt: „Ich möchte keine elitäre Kunst erschaffen, ich möchte Musik schreiben, die dem Alltag Sinn gibt.“ Schön.





www.dianeweigmann.de          






                                                                        


                                          und noch was besoders Schönes:





                                                                        

                                                                                                                   


Montag, 11. Februar 2013

Neuerscheinungen: Claudia Koreck - Honu Lani



Am 25. Januar 2013 ist das vierte Album der bayerischen Singer-Songwriterin Claudia Koreck mit dem klangvollen Titel Honu Lani erschienen. Wenn sich jetzt, die dem Bayerischen Dialekt nicht mächtigen Leser fragen, was der Titel nun auf hochdeutsch heißen möge, dem sei hier versichert, Honu Lani ist kein bayerischer Ausdruck, sondern der Name eines Hauses auf Hawaii. Hier nämlich hat die Musikerin während eines dreimonatigen Aufenthalts ihr neues Album geschrieben und zum Teil auch aufgenommen.
Herausgekommen ist ein wunderbar entspanntes, manchmal melancholisches Album. Claudia Koreck und ihr Mann und Produzent Gunnar Graewert haben sich bewusst für einen reduzierten erdigen Sound entschieden. Neben akustischen Gitarren wurden auch Gegenstände aus Honu Lani mit in die Musik eingebracht. Eine Holzfigur mit Muschelkette gab ein prima Shaker-Geräusch ab, der Boden im Schlafzimmer ein dumpfes Pochen. Kokosnuss und Holzbretter wurden zu Percussion-Elementen.
Der hawaiianische Einfluss ist vor allem beim ersten Song deutlich zu hören. Unter meiner Deckn überrascht mit inseltypischen Ukulelen- und Lap-Steel-Gitarren-Klängen, die für einen warmen Country-Sound sorgen.
Einzig die Single-Auskopplung Danzn und das rockige Anna fallen ein wenig aus dem eher ruhigen Sound des Albums heraus. Viele Songs haben einen deutlichen Blues-Charakter, die Musik passt sich den oft nachdenklichen Texten an. Wenn i moi oid bin hat einen wunderbar naiven und dennoch tiefsinnigen Text über das Alter - und die Frage, ob der Geliebte dann noch da ist. Meilenweit Meer spricht berührend von Trennung und Neuanfang ("Wenn du mir jetzt folgst, tauchst du nie wieder auf").
Die gewohnt kraftvolle und doch sensible Stimme von Claudia Koreck verleiht Honu Lani diesen besonderen Zauber. Die Musikerin hat sich ihre eigene Nische geschaffen und fühlt sich dort offenbar sehr wohl. Sie hat sich von ihrem Major-Label getrennt und produziert ihre Musik jetzt selbständig und veröffentlicht auf ihrem eigenen Label.
Honu Lani ist ein wunderbar ruhiges, sensibles Album. Schöne, geradlinige Musik ohne viel Brimborium.




Hörtipp: Unter meiner Deckn, Sonn, Oktober






                                                                      


Donnerstag, 24. Januar 2013

Zusels Lieblinge: Closer To Fine - Indigo Girls



Mit diesem Song vom Debüt-Album des Duos begann meine bis heute anhaltende Liebe zu den Indigo Girls. 1989 erschienen, war Closer To Fine auch die Debüt-Single des Albums und wohl auch immer noch der bekannteste Song der beiden.
So oft ich den Titel auch schon gehört habe, kann ich nicht genug davon bekommen. Er hat diesen Mit-Klatsch-Rhythmus, dem man nur schwer widerstehen kann.
Auch Frauen, die modernen Folk nicht wirklich mögen, können meist zumindest den Refrain mitsingen. 
Ein Klassiker.






                                                                  



                                                                                    

Dienstag, 22. Januar 2013

Rory Block



Rory Block ist eine amerikanische Blues-Gitarristin, Sängerin und Songwriterin. Sie wurde 1949 in Princetown/New Jersey als Aurora Block geboren. Sie wuchs im Einfluß der Greenwich Village Folk Szene auf und lernte früh Gitarre. Als Teenager begann sie sich für Blues zu interessieren, vor allem für den Delta-Blues, der Anfang des letzten Jahrhunderts im Mississippi-Delta entstanden war. Sie besorgte sich alte Schallplatten und spielte sie Note für Note nach.
Mit 15 verließ sie ihr Zuhause, um – zusammen mit dem Gitarristen Stefan Grossman – den damals gerade wiederentdeckten Bluesmusikern wie Mississippi John Hurt, Reverend Gary Davis und Son House zu begegnen und durch diese Kontakte die traditionelle Spielweise weiter zu perfektionieren.
Später zog sie nach Kalifornien, wo sie in Cafés und Clubs auftrat.
Nach der Geburt ihrer Söhne, kehrte Rory Block Mitte der 70er Jahre wieder in die Musik-Szene zurück und passte sich dem damals vorherrschendem Disco-Trend an. 1981 ermutigte sie das Label Rounder Records sich wieder auf ihre Liebe zu traditionellem Blues zu konzentrieren. Seitdem hat sie eine ihr eigene musikalische Nische besetzt, indem sie auf einer Vielzahl von Alben sowohl traditionellen Country Blues – darunter viele Stücke von Robert Johnson – als auch eigene Songs veröffentlichte. Sie gilt bis heute als eine der besten Blues-Gitarristinnen, besonders mit ihrer Slide-Guitar-Technik, hat unzählige Preise gesammelt und tritt auch heute noch live auf, oft unterstützt von ihrem Sohn Jordan Block.









                                                                        
                                                                                      

Montag, 21. Januar 2013

Newcomerinnen: Eva Croissant



Eva Croissant ist eine deutsche Singer-Songwriterin. Sie wurde 1991 in Kleinfischlingen geboren. Sie wuchs auf dem Hof ihrer Eltern auf und zog nach der Scheidung der Eltern mit ihrem Vater nach Karlsruhe.
Nach der 11. Klasse brach sie das Gymnasium ab, schlug sich eine Weile mit Nebenjobs durch und ab 2009 lebte sie als professionelle Musikerin.
Im Februar 2012 veröffentlichte Eva Croissant ihr Debüt-Album Du bist nicht irgendwer. Von August bis November 2012 nahm sie bei der Casting-Show The Voice of Germany teil und konnte dabei sehr viele Anhänger gewinnen. Ihre Eigenkomposition Dein Herz trägt Felsen schaffte es in die deutschen Single-Charts.
Eva Croissant bevorzugt die ruhigeren Töne, die sie auch ausgezeichnet beherrscht. Sie schreibt tiefgehende Texte und singt sie mit einer schönen, klaren Stimme. Für alle, die es etwas leiser mögen, ist diese junge, erfrischende Musikerin genau das Richtige.











                                                                    

 
                                                                                            

Freitag, 18. Januar 2013

You've Got A Friend - Für Silke




Eigentlich muss ich dem Song ja gar nicht mehr viel hinzufügen, Carole King hat es so schön ausgedrückt.
Also Silke: ich wünsche dir mit diesem Lied alles, alles Gute zum Geburtstag! 
Bleib wie du bist und lass mich weiterhin deine Freundin sein,
denn das bin ich sehr gerne!
















You've Got A Friend



When you're down in troubles
And you need some love and care
And nothing, nothing is going right
Close your eyes and think of me
And soon i will be there
To brighten up even your darkest night
You just call out my name
And you know wherever I am
I'll come running to see you again
Winter, spring, summer or fall
All you got to do is call
And I'll be there
Yes I will
You've got a friend
If the sky above you
Grows dark and full of clouds
And that old north wind begins to blow
Keep your head together
And call my name out loud
Soon you'll hear me knocking at your door
You just call out my name
And you know wherever I am
I'll come running to see you again
Winter, spring, summer or fall
All you have to do is call
And I'll be there
Ain't it good to know that you've got a friend
When people can be so cold
They'll hurt you and desert you
And take your soul if you let them
Oh, but don't you let them
You just call out my name
And you know wherever I am
I'll come running to see you again
Winter, spring, summer or fall
All you have to do is call
And I'll be there
You've got a friend 



 

 
Freundschaften fangen mit Begegnungen an...Irgendwie Irgendwo Irgendwann... Und man ahnt nicht, dass dies einer der wichtigsten Menschen in deinem Leben werden kann!!



Dienstag, 15. Januar 2013

Sophie Hunger



Sophie Hunger ist eine Schweizer Musikerin. Sie wurde 1983 als Emilie Jeanne-Sophie Welti geboren. Als Tochter eines Diplomaten wuchs sie in verschiedenen Städten (London, Bonn und Zürich) auf. Als Kind erhielt sie für einige Zeit Klavierunterricht, doch das ernsthafte Interesse für Musik begann erst nach dem Abitur.
Zwischen 2002 und 2006 war sie Gastsängerin bei dem Projekt Superterz, sie ist auch auf dem 2006 veröffentlichten Album Standards zu hören. Ab 2004 war sie zudem als Sängerin Mitglied in der Indie-Rock-Band Fisher, die sich 2007 auflöste.
Ihr erstes Album Sketches On Sea erschien 2006 unter dem Pseudonym Sophie Hunger - zusammengesetzt aus Weltis zweitem Vornamen und dem Mädchennamen ihrer Mutter. Obwohl kein großes Label hinter der Produktion stand, verkaufte sie einige Tausend Tonträger. Kollegen wie der Jazztrompeter Erik Truffaz oder der Sänger Stephan Eicher wurden auf sie aufmerksam und buchten sie als Support-Act. So tourte die Musikerin durch Europa und wurde allmählich einem breiteren Publikum bekannt. 2008 hatte sie einen umjubelten Auftritt beim legendären Jazz-Festival in Montreux.
Zudem komponierte sie für den Film Der Freund (2008) die Filmmusik und übernahm eine Nebenrolle.
2008 erschien das zweite Album Monday's Ghost, das es auf Anhieb auf Platz 1 der Schweizer Charts schaffte. Durch die Unterstützung eines Major-Labels erschien das Album wenige Wochen später auch in Frankreich, Deutschland und Österreich. Die eigenwillige Musik der Sophie Hunger, eine Mischung aus Indie-Pop, Folk, Jazz und Rock-Elementen, hatte eine größere Zuhörerschaft gefunden. Mit ihren Liedern, die sie in Englisch, Deutsch und Schweizerdeutsch singt, erzählt sie oft rätselhafte Geschichten, die - laut eigenen Aussagen - nichts mit ihr zu tun haben. „Ein Lied, das von mir handelt, kann kein gutes Lied sein, weil es keine Größe hat. Ein großes Lied muss eine Bedeutung haben, die über mich hinausgeht.“
2010 wurde das Album 1983 veröffentlicht. Von Sophie selbst produziert, erreichte es wiederum die Spitze der Schweizer Charts. Höhepunkt der dazugehörenden Tournee war der Auftritt beim Glastonbury-Festival, wo Sophie Hunger als erste Schweizerin überhaupt in Erscheinung trat.
Im Oktober 2012 erschien ihr aktuelles Album The Danger Of Light.











                                                                 

und noch eins auf Deutsch:



                                                                      


                                                                               

Montag, 14. Januar 2013

The Pierces



The Pierces sind ein amerikanisches Duo, bestehend aus den Schwestern Allison und Catherine Pierce. Beide, Allison 1975 und Catherine 1977, wurden in Birmingham/Alabama geboren. Sie wuchsen in einer Hippie-Familie auf und wurden von ihren Eltern, einem Musiker und einer Malerin, früh mit Kunst in Berührung gebracht. Sie ermutigten ihre Mädchen zu musizieren und zu tanzen und auf Hochzeiten und anderen Festen aufzutreten.
Währen ihrer Studienzeit an der Auburn University, bastelten die Schwestern an einem Demo-Band. Tatsächlich erschien im Jahre 2000 das Debüt-Album The Pierces, das aber genauso wenig erfolgreich war wie der Nachfolger Light Of The Moon (2005).
Doch das dritte Album Thirteen Tales Of Love And Revenge (2007) schug vor allem in Großbritannien und in den USA ein. Allison und Catherine blieben zwar ihrer musikalischen Linie mit akustischen Gitarren und schönen Harmonien treu, würzten ihre Songs aber jetzt mit hintergründigen und beinahe zynischen Texten. Vor allem der Song Secret wurde in mehreren TV-Serie verwendet und ist inzwischen das Titellied zur erfolgreichen Serie Pretty Little Liars.
2011 erschien das Album You & I, das im Studio der Band Coldplay aufgenommen wurde. The Pierces gingen auf ihre erste Tour In Großbritannien und konnten diese auch sehr erfolgreich gestalten. Sie spielten auf dem renommierten Glastonbury Featival und später auch als Vorgruppe für Coldplay.
Im Moment arbeiten die Schwestern an ihrem fünften Album, das 2013 erscheinen soll.











                                                                   

 
                                                                                       

Donnerstag, 10. Januar 2013

Heidi Marie Vestreheim



Heidi Marie Vestreheim ist eine norwegische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1977 in dem kleinen Ort Öystese an der Westküste Norwegens geboren. Mit 17 Jahren begann sie, ihre eigenen Songs zu schreiben. Vorbilder waren dabei Musikerinnen wie Tori AmosLaura Veirs oder die Indigo Girls.
Um mehr mit anderen Künstlern in Kontakt zu kommen, ging sie nach Bergen und tauchte in die dortige Musikszene ein. Zwei Jahre spielte sie zusammen mit der Electronic- und Funkband Atakama. Nach der Veröffentlichung einer CD und umfangreichen Touren trennten sich die Wege der Musiker wieder und Heidi Marie Vestreheim konzentrierte sich auf ihre Solo-Karriere.
Sie gründete ein eigenes Label und veröffentlichte 2004 ihr Debüt-Album Signs And Fiction. Das zweite Album Beautiful Houses folgte 2006.
Neben der Musik arbeitet die Künstlerin auch für das norwegische Fernsehen als Moderatorin, vor allem für Kindersendungen.
Für das aktuelle Album I Want To Go (2012) ließ sich Heidi Marie Vestreheim viel Zeit. Es ist ein überwiegend akustisches Album mit Folk-, Gospel- und Country-Elementen. Die Songs handeln ausschließlich von Dingen, die die Musikerin selbst erlebt hat. "Ich kann nicht vorgeben, irgendetwas zu sein, was ich nicht bin", sagt die offen lesbisch lebende Musikerin. Authentizität, viel Gefühl und Melodien mit Ohrwurmcharakter – das ist die Musik von Heidi Marie Vestreheim
Sehr empfehlenswert!









                                                                                                                        

Dienstag, 8. Januar 2013

Ina Müller



Ina Müller ist eine deutsche Sängerin und Fernsehmoderatorin. Sie wurde 1965 in Köhlen geboren. Sie wuchs als vierte von fünf Töchtern auf einem Bauernhof auf. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin und arbeitete anschließend in verschieden Apotheken.
Auf Sylt machte sie die Bekanntschaft mit der Künstlerin Edda Schnittgard. Zusammen gründeten die Frauen 1994 das Kabarett-Duo Queen Bee und machten sich rasch einen Namen. Unterstützung bei ihrem Vorhaben erhielten sie von Gerburg Jahnke, die mit ihrem eigenen Duo Missfits bereits bundesweit Erfolge feierte.
Neben dem Kabarett und der Musik gilt Ina Müllers Aufmerksamkeit ihr Heimatdialekt Plattdeutsch. Durch ihre norddeutsche Herkunft bestens mit ihr vertraut, pflegt sie diesen Dialekt mit Liedern und selbst geschriebenen Texten. Für den NDR moderierte sie erst im Radio und später im Fernsehen verschiedene Sendungen in Platt.
2004 erschien ihr erstes Solo-Album Das große Du. Aufgrund der Vielzahl der Verpflichtungen trennte sich Queen Bee 2005 und Ina Müller konzentrierte sich auf ihre Solo-Projekte.
In Zusammenarbeit mit dem Duo Frank Ramond/Hardy Kayser, die schon Annett Louisan zum Erfolg führten, entstand 2006 das Album Weiblich, ledig, 40. Die Scheibe verkaufte sich sehr gut und die dazugehörige Tournee war restlos ausverkauft.
Im Fernsehen moderiert Ina Müller die erfolgreichen Sendungen Inas Norden und die Late Night Show Inas Nacht. Vor allem für letztere sammelt die Allrounderin reihenweise Preise ein.
Die folgenden Alben Liebe macht taub (2008) und Das wäre dein Lied gewesen (2011) reihten sich nahtlos in die Erfolgsgeschichte des Nordlichts ein. Mit ihrer Reibeisenstimme und ihrer Musik, einer Mischung aus Schlager und Kabarett, hat Ina Müller den Nerv des Publikums getroffen.








                                                                        


                                                                                                  

Montag, 7. Januar 2013

Alix Dobkin



Alix Dobkin ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1940 in New York geboren. Aufgewachsen in einer jüdischen kommunistischen Familie im Schmelztiegel Philadelphia, interessierte sie sich früh für Kunst und Musik. Sie brachte sich selbst das Gitarre spielen bei und machte ihren Abschluss an der Tyler School Of Art.
1962 ging sie nach New York und trat in der Greenwich Village Kaffeehaus-Szene als Folk-Sängerin auf. Drei Jahre später heiratete sie Sam Hood, den Besitzer des berühmten Gaslight Cafe. Sie ging mit ihm nach Miami. Bekam eine Tochter und führte ein recht traditionelles Leben.
1972 hatte Alix Dobkin ihr Coming Out als lesbische Frau und fokussierte ihr musikalisches Interesse auf den Feminismus und dabei besonders auf das lesbische Leben.
1973 erschien ihr Album Lavender Jane Loves Women, von und für Lesben produziert und damit weltweit das erste seiner Art. Von Anfang an war Alix Dobkin sehr offen ihrem Publikum gegenüber. Sie war nach jedem Auftritt ansprechbar und bereit über feministisch-lesbische Themen zu diskutieren. In den frühen 70er Jahren war sie damit eine der ganz wenigen Künstlerinnen, die offen und ehrlich über ihre Homosexualität sprachen und diese sogar in den Mittelpunkt stellten.
Auch das zweite Album Living With Lesbians (1975) beschäftigte sich mit diesem Thema.
Mit ihren Songs tourte sie durch die USA, Canada, Großbritannien und Australien. Sie besuchte Frauen-Kommunen, organisierte Workshops und verbreitete somit ein Stück lesbische Kultur.
Auch heute noch, im fortgeschrittenen Alter ist Alix Dobkin aktiv. Sie singt bei politischen und lesbischen Veranstaltungen und ist Mitglied der OLOC (Old Lesbians Organizing For Change).
2009 erschien ihre Autobiographie My Red Blood.





www.alixdobkin.com            






                                                                                                                       

Donnerstag, 3. Januar 2013

Musikgeschichte: Elisabeth Lutyens



Elisabeth Lutyens war eine englische Komponistin. Sie wurde 1906 in London geboren und starb 1983 ebenfalls in London.
Als viertes von fünf Kindern des Architekten Sir Edwin Landseer Lutyens und seiner Frau Lady Emily (geborene Lytton) wurde sie in eine wohlhabende Familie geboren. Ihr Vater war der Architekt der Innenstadt Delhis, ihre Mutter die Tochter eines Vizekönigs von Indien und einer Hofdame Königin Victorias.
Schon früh beschloss Elisabeth, Komponistin zu werden. Sie erhielt Violin-, Klavier- und Kompositionsunterricht. Ihr erstes Vorbild war ihre Tante Lady Constance Lytton, die selbst eine begabte Pianistin und bekannte Suffragette, Elisabeth mit den Werken Robert Schuhmanns bekannt machte.
Sie studierte Musik, dabei speziell Komposition, erst in Paris und später in London. 1929 lernte sie den Sänger Ian Glennie kennen, den sie 1933 heiratete und mit dem sie drei Kinder hatte. Mit der Dirigentin Iris Lemare und der Geigerin Anne MacNaghten gründete sie 1931 die über Jahrzehnte bestehenden MacNaghten-Lemare-Konzerte in London. Ziel der Konzerte war es, die Aufführungsbedingungen für die Werke junger Komponisten und Komponistinnen zu verbessern. Sie wurden bald zu einer festen Einrichtung im Londoner Kulturleben und Elisabeth Lutyens hörte viele ihrer frühen Werke dort zum ersten Mal.
1939 verließ sie ihren Mann für den 18 Jahre älteren Dirigenten und ehemaligen BBC-Produzenten Edward Clark, einen Schüler Schönbergs, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das britische Publikum mit kontinentaler zeitgenössischer Musik bekannt zu machen. 1939 und 1940 entstanden Chamber Concerto I und II ,Elisabeth Lutyens erste Werke in der Zwölftontechnik.
Während des zweiten Weltkrieges schrieb sie Musik für Dokumentarfilme (meist Propagandastreifen der britischen Luftwaffe), um die Familie als Alleinverdienerin durchzubringen. Familiäre Schwierigkeiten und die berufliche Belastung führten zu Alkoholproblemen, die in den Londoner Pubs noch verstärkt wurden. Nach einem nervlichen und körperlichen Zusammenbruch musste sie sich mehrere Monate in einer Nervenheilanstalt behandeln lassen. Ihre Alkoholabhängigkeit konnte sie Anfang der 50er Jahre zumindest vorübergehend überwinden.
1957 begann sie eine langjährige private Lehrtätigkeit, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Sie fühlte sich ständig als Außenseiterin, da ihr musikalisches Werk nicht genug Beachtung fand. In den 60er Jahren erhielt sie mehrere Kompositionsaufträge von der BBC, ihre Werke wurden jedoch kaum außerhalb von London aufgeführt.
1972 veröffentlichte Elisabeth Lutyens ihre Autobiographie A Goldfish Bowl, in der sie schonungslos offen ihr Leben als Londoner Komponistin beschrieb.
Zu Beginn der 1970er Jahre begann sie wieder, Alkohol zu trinken und wurde darüber hinaus tablettenabhängig.
Ab dem Ende der 1970er Jahre, angegriffen von Krankheit und Alkoholabhängigkeit, komponierte Elisabeth Lutyens nur noch selten; die in dieser Phase entstandenen Stücke sind meist kurz. Nach der Uraufführung ihres dreizehnten Streichquartetts im März 1983, die sie im Rollstuhl miterlebte, starb sie am 14. April an einem Herzinfarkt in ihrer Wohnung im Norden Londons.
Elisabeth Lutyens führte die serielle Kompositionstechnik in England ein. Weltoffenheit, ungewöhnliche Inspirationsquellen, vielseitige Instrumentation und strukturelle Durchorganisation prägen ihr Oeuvre, das in Deutschland so gut wie unbekannt ist. Auffällig an ihrer Musik ist die Fähigkeit, mit größtmöglicher Sparsamkeit der Mittel zugleich intensiv und leidenschaftlich zu komponieren.