Elisabeth
Lutyens war eine englische Komponistin. Sie wurde 1906 in London
geboren und starb 1983 ebenfalls in London.
Als
viertes von fünf Kindern des Architekten Sir Edwin Landseer Lutyens
und seiner Frau Lady Emily (geborene Lytton) wurde sie in eine
wohlhabende Familie geboren. Ihr Vater war der Architekt der
Innenstadt Delhis, ihre Mutter die Tochter eines Vizekönigs von
Indien und einer Hofdame Königin Victorias.
Schon
früh beschloss Elisabeth, Komponistin zu werden. Sie erhielt
Violin-, Klavier- und Kompositionsunterricht. Ihr erstes Vorbild war
ihre Tante Lady Constance Lytton, die selbst eine begabte Pianistin
und bekannte Suffragette, Elisabeth mit den Werken Robert Schuhmanns
bekannt machte.
Sie
studierte Musik, dabei speziell Komposition, erst in Paris und später
in London. 1929 lernte sie den Sänger Ian Glennie kennen, den
sie 1933 heiratete und mit dem sie drei Kinder hatte. Mit der
Dirigentin Iris Lemare und der Geigerin Anne MacNaghten gründete sie
1931 die über Jahrzehnte bestehenden MacNaghten-Lemare-Konzerte in
London. Ziel der Konzerte war es, die Aufführungsbedingungen für
die Werke junger Komponisten und Komponistinnen zu verbessern. Sie
wurden bald zu einer festen Einrichtung im Londoner Kulturleben und
Elisabeth Lutyens hörte viele ihrer frühen Werke dort zum ersten
Mal.
1939
verließ sie ihren Mann für den 18 Jahre älteren Dirigenten und
ehemaligen BBC-Produzenten Edward Clark, einen Schüler Schönbergs,
der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das britische Publikum mit
kontinentaler zeitgenössischer Musik bekannt zu machen. 1939 und
1940 entstanden Chamber Concerto I und II ,Elisabeth Lutyens erste
Werke in der Zwölftontechnik.
Während
des zweiten Weltkrieges schrieb sie Musik für Dokumentarfilme (meist
Propagandastreifen der britischen Luftwaffe), um die Familie als
Alleinverdienerin durchzubringen. Familiäre Schwierigkeiten und die
berufliche Belastung führten zu Alkoholproblemen, die in den
Londoner Pubs noch verstärkt wurden. Nach einem nervlichen und
körperlichen Zusammenbruch musste sie sich mehrere Monate in einer
Nervenheilanstalt behandeln lassen. Ihre Alkoholabhängigkeit konnte
sie Anfang der 50er Jahre zumindest vorübergehend überwinden.
1957
begann sie eine langjährige private Lehrtätigkeit, um ihre
finanzielle Situation zu verbessern. Sie fühlte sich ständig als
Außenseiterin, da ihr musikalisches Werk nicht genug Beachtung fand.
In den 60er Jahren erhielt sie mehrere Kompositionsaufträge von der
BBC, ihre Werke wurden jedoch kaum außerhalb von London aufgeführt.
1972
veröffentlichte Elisabeth Lutyens ihre Autobiographie A Goldfish
Bowl, in der sie schonungslos offen ihr Leben als Londoner
Komponistin beschrieb.
Zu
Beginn der 1970er Jahre begann sie wieder, Alkohol zu trinken und
wurde darüber hinaus tablettenabhängig.
Ab dem Ende der 1970er Jahre, angegriffen von Krankheit und Alkoholabhängigkeit, komponierte Elisabeth Lutyens nur noch selten; die in dieser Phase entstandenen Stücke sind meist kurz. Nach der Uraufführung ihres dreizehnten Streichquartetts im März 1983, die sie im Rollstuhl miterlebte, starb sie am 14. April an einem Herzinfarkt in ihrer Wohnung im Norden Londons.
Ab dem Ende der 1970er Jahre, angegriffen von Krankheit und Alkoholabhängigkeit, komponierte Elisabeth Lutyens nur noch selten; die in dieser Phase entstandenen Stücke sind meist kurz. Nach der Uraufführung ihres dreizehnten Streichquartetts im März 1983, die sie im Rollstuhl miterlebte, starb sie am 14. April an einem Herzinfarkt in ihrer Wohnung im Norden Londons.
Elisabeth
Lutyens führte die serielle Kompositionstechnik in England ein.
Weltoffenheit, ungewöhnliche Inspirationsquellen, vielseitige
Instrumentation und strukturelle Durchorganisation prägen ihr
Oeuvre, das in Deutschland so gut wie unbekannt ist. Auffällig an
ihrer Musik ist die Fähigkeit, mit größtmöglicher Sparsamkeit der
Mittel zugleich intensiv und leidenschaftlich zu komponieren.
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