Am 25.
Januar 2013 ist das vierte Album der bayerischen Singer-Songwriterin Claudia Koreck mit dem klangvollen Titel Honu Lani erschienen. Wenn
sich jetzt, die dem Bayerischen Dialekt nicht mächtigen Leser
fragen, was der Titel nun auf hochdeutsch heißen möge, dem sei hier
versichert, Honu Lani ist kein bayerischer Ausdruck, sondern der Name
eines Hauses auf Hawaii. Hier nämlich hat die Musikerin während
eines dreimonatigen Aufenthalts ihr neues Album geschrieben und zum
Teil auch aufgenommen.
Herausgekommen
ist ein wunderbar entspanntes, manchmal melancholisches Album.
Claudia Koreck und ihr Mann und Produzent Gunnar Graewert haben sich
bewusst für einen reduzierten erdigen Sound entschieden. Neben
akustischen Gitarren wurden auch Gegenstände aus Honu Lani mit in
die Musik eingebracht. Eine Holzfigur mit Muschelkette gab ein prima
Shaker-Geräusch ab, der Boden im Schlafzimmer ein dumpfes Pochen.
Kokosnuss und Holzbretter wurden zu Percussion-Elementen.
Der
hawaiianische Einfluss ist vor allem beim ersten Song deutlich zu
hören. Unter meiner Deckn überrascht mit inseltypischen Ukulelen-
und Lap-Steel-Gitarren-Klängen, die für einen warmen Country-Sound
sorgen.
Einzig
die Single-Auskopplung Danzn und das rockige Anna fallen ein wenig
aus dem eher ruhigen Sound des Albums heraus. Viele Songs haben einen
deutlichen Blues-Charakter, die Musik passt sich den oft
nachdenklichen Texten an. Wenn i moi oid bin hat einen wunderbar
naiven und dennoch tiefsinnigen Text über das Alter - und die Frage,
ob der Geliebte dann noch da ist. Meilenweit Meer spricht berührend
von Trennung und Neuanfang ("Wenn du mir jetzt folgst, tauchst
du nie wieder auf").
Die
gewohnt kraftvolle und doch sensible Stimme von Claudia Koreck
verleiht Honu Lani diesen besonderen Zauber. Die Musikerin hat sich
ihre eigene Nische geschaffen und fühlt sich dort offenbar sehr
wohl. Sie hat sich von ihrem Major-Label getrennt und produziert ihre
Musik jetzt selbständig und veröffentlicht auf ihrem eigenen Label.
Honu
Lani ist ein wunderbar ruhiges, sensibles Album. Schöne, geradlinige
Musik ohne viel Brimborium.
Hörtipp:
Unter meiner Deckn, Sonn, Oktober
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen