Alma
Mahler-Werfel war eine österreichische Komponistin. Sie wurde 1871
als Alma Schindler in Wien geboren. Ihr Vater war der bekannte
Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler, ihre Mutter war eine
ausgebildete Sängerin. Schon als junges Mädchen hatte sie durch
ihre Schönheit eine große Anzahl Verehrer. So machte ihr u.a. der
Maler Gustav Klimt den Hof.
Almas
Schulausbildung war eher unsystematisch, doch ihre musikalische
Ausbildung war sehr gründlich. Sie erhielt Klavierunterricht und
später auch Unterricht im Komponieren. Mit ihrem Lehrer, dem
Komponisten Alexander von Zemlinsky, hatte sie eine kurze Affäre.
Sie selbst komponierte Lieder, Instrumentalstücke und auch den
Beginn einer Oper. Ihr künstlerisches Schaffens nahm allerdings ein
jähes Ende, als die den 20 Jahre älteren Komponisten und gefeierten
Dirigenten der Wiener Hofoper Gustav Mahler 1902 heiratete.
Dieser
machte gleich zu Beginn ihrer Ehe deutlich: „Die Rolle des
Komponisten ... fällt mir zu, - Deine ist die der liebenden
Gefährtin…!“ Alma fügte sich in ihr Schicksal und begnügte
sich damit, Ehefrau und Mutter zu sein. Der Tod ihrer Tochter Maria
erschütterte das Verhältnis der Eheleute von Grund auf und Alma
wandte sich anderen Männern zu.
Nach
dem Tod Mahlers 1911 ging sie eine leidenschaftliche Affäre mit dem
Maler Oskar Kokoschka ein. Ihr Ruf in Wien litt erheblich unter ihren
zahlreichen Männergeschichten. Sie wurde als machthungrig
beschrieben und galt als Femme Fatale.
1915
trennte Alma sich von Kokoschka und flüchtete in eine Ehe mit dem
Architekten Walter Gropius, die allerdings auch nicht von Dauer war.
1920 ließen sich die beiden scheiden und Alma lebte nun mit dem
Schriftsteller Franz Werfel zusammen. Den elf Jahre jüngeren Dichter
verhalf sie zu einer stabileren Lebensweise und wirkte positiv auf
sein künstlerisches Schaffen ein. Trotz teils erheblicher Krisen
heirateten die beiden 1929. Da Franz Werfel Jude war, musste das Paar
1940 in die USA emigrieren.
Sie
lebten zunächst in New York, dann kauften sie sich in Kalifornien
ein Haus, führten ein unstetes Leben. Werfel brachte einige Werke
heraus, mal mit mal ohne Erfolg. Er erkrankte sehr schwer und hatte
mehrere Herzanfälle. 1945 erlag er einem weiteren Herzanfall.
Alma
Mahler-Werfel lebte ihre letzten Jahre als 'große' Witwe. Wie sehr
sie im kulturellen Leben verhaftet war, verdeutlichte ein Geschenk,
das sie zum 70. Geburtstag erhielt. Ein befreundetes Ehepaar hatte
Monate vor dem Geburtstag Bekannte und Freunde von Alma
angeschrieben und sie gebeten, jeweils ein Blatt Papier zu gestalten.
Zu den 77 Gratulanten, die auf diese Weise ihre Glückwünsche
überbrachten, zählten unter anderem Heinrich und Thomas Mann, Carl
Zuckmayer, Lion Feuchtwanger, Benjamin Britten und Igor Strawinsky.
1964
starb sie 85jährig in New York.
Alma
Mahler-Werfel sah sich selbst weniger als Künstlerin, denn als Muse
für verschiedene bedeutende Künstler. (Von ihren Werken sind nur 17 Lieder erhalten). So schrieb sie in ihren
Erinnerungen: „Gott vergönnte mir, die genialen Werke unserer Zeit
zu kennen, ehe sie die Hände ihrer Schöpfer verließen. Und wenn
ich für eine Weile die Steigbügel dieser Ritter des Lichts halten
durfte, so ist mein Dasein gerechtfertigt und gesegnet.“
Tja, die Dame hatte ein ziemlich bewegtes Leben. Du warst ja noch sehr vorscihtig, Zusel. Auf jeden Fall hatte sie eine große Wirkung auf die Männerwelt. :-)
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