Joan
Baez ist eine amerikanische Folk-Sängerin und Bürgerrechtlerin. Sie
wurde 1941 in Staten Island/New York geboren. Sie ist Tochter einer
Schottin und eines Mexikaners. Ihr Vater, ein Physiker, weigerte
sich, für die lukrative Rüstungsindustrie zu arbeiten. Diese
idealistische Einstellung des Vaters mag Einfluss auf Joans späteres
politisches Engagement gegen den Vietnamkrieg und für die
Bürgerrechte gehabt haben.
Als sie fünfzehn Jahre alt war,
hörte sie zum ersten Mal eine Rede des bekannten und später
ermordeten Martin Luther King. Diese Rede scheint bei ihr den
Grundstein für ihr politisches Gewissen und ihre politischen
Aktivitäten gelegt zu haben. Bereits ein Jahr später wurde sie mit
ihrer Weigerung, die Klassenräume während einer Luftschutzübung zu
verlassen, öffentlich auffällig.1958 verließ sie die Palo Alto High School und nahm zum ersten Mal ihre Songs auf, jedoch ohne bemerkenswerten Erfolg. Die Familie zog im Sommer desselben Jahres nach Belmont/Massachusetts, wo ihr Vater an der bekannten Mit eine Dozentenstelle annahm. Daraufhin immatrikulierte Joan an der Bostoner Universität, verfolgte ihr Studium jedoch nicht besonders ernsthaft, sondern trieb sich bevorzugt in Kaffeehäusern herum, wobei sie erstmalig mit einer großen Folkszene in Berührung kam. In dem damaligen Club 47 hatte sie im Jahr 1959 regelmäßige Auftritte und es dauerte nur kurze Zeit, bis sie sich ihre eigene Fangemeinde aufgebaut hatte. 1960 erschien ihr erstes Album unter dem Titel Joan Baez bei Vanguard Records. Das Nachfolgealbum Joan Baez Vol. 2 (1961) erhielt in den USA Goldstatus, genauso wie beide Teile von Joan Baez In Concert von 1962. 1961 ging sie außerdem auf eine USA-Tournee und lernte dabei Bob Dylan kennen, der im Vorprogramm von John Lee Hooker auftrat. Sie begann, seine Songs zu interpretieren, und stellte ihn ihrem Publikum vor. Aus der anfänglich beruflichen wurde bald auch eine private Beziehung; die beiden wurden ein Paar. Joan Baez bezeichnete 2009 in dem Dokumentarfilm Joan Baez von Mary Wharton die Begegnung mit Bob Dylan als ihren künstlerischen Durchbruch. Die Beziehung der beiden scheiterte jedoch nach einigen Jahren.
In der
ersten Hälfte der 1960er stand Joan Baez mit an der Spitze der
Folkbewegung. Bereits zu dieser Zeit beeinflusste ihr Stil
Künstlerinnen wie Joni Mitchell, Bonnie Raitt und Judy Collins.
1962, auf einer Tournee durch die Südstaaten, entschloss sie sich,
nur noch dort aufzutreten, wo es keine Rassenschranken gab. Somit
blieben ihr in den USA nur die schwarzen Universitäten. Am 28.
August 1963 sang sie auf dem Civil
Rights March das berühmte
We Shall Overcome,
das in den folgenden Jahren quasi zu ihrem musikalischen
Markenzeichen wurde.
Joan
Beaz’ politische Aktivitäten konnten viele Menschen animieren,
sich für ebensolche Ideale einzusetzen. Sie verweigerte 1963 einen
Auftritt bei der Fernsehproduktion ABC mit der Begründung des
Boykotts des linken Musikers Pete Seegers durch den TV-Sender. Da sie
nicht wollte, dass ihre Einnahmen mit beitragen sollten zu einer
Finanzierung des Asienkrieges, behielt sie 60 Prozent der Einnahmen
eigenmächtig ein. Unermüdlich war ebenfalls ihr Einsatz für die
Gleichberechtigung der Afroamerikaner. Ihre politischen Aktivitäten
blieben jedoch nicht ohne Folgen für sie, was sich unter anderem in
einer neunzig-tägigen Gefängnisstrafe äußerte, weil sie die
Zufahrt zu einem Armeekomplex blockierte.
Ihr
Augenmerk richtete sich nach Ende des Vietnamkrieges besonders auf
die in Südamerika herrschenden Wirren um eventuelle Militärputsche,
Menschenrechtsverletzungen und Diktaturen. Daneben erfuhr ihre Musik
einen gründliche Entwicklung. Stand sie zu Anfang ihrer Karriere
lediglich mit einer Gitarre auf der Bühne, so erweiterte Joan Baez
die Instrumentierung ihrer Lieder und es gelang ihr immer wieder, den
richtigen Ton zu finden und ihre Fans zu begeistern. Mag ihr dieses
bei Konzertauftritten auch glänzend gelungen sein, so wollte der
Funke bei Studioproduktionen nicht wirklich überspringen, da
Kritiker unter anderem die angeblich stets ähnlich klingenden
Melodien bemängelten. Die Musikerin versuchte daraufhin einen
zeitgemäßeren Kompositionsstil, und mit Unterstützung der neuen
Plattenfirma Virgin entstand ihr Album Play Me Backwards (1992),
womit ihr ein künstlerisches Comeback gelang, wenngleich sie aus der
Musikbranche nie vollständig verschwunden war.
Ring
Them Bells, ein
vielbeachtetes Baez-Live-Album, veröffentlichte sie 1995 gemeinsam
mit einigen Freundinnen und Kolleginnen (Dar Williams, Indigo Girls,
Tish Hinojosa, Janis Ian, Mary Black, Kate & Anna McGarrigle und Mary Chapin Carpenter) sowie ihrer Schwester Mimi Fariña. Mit den
Indigo Girls ist sie mehrfach bei Konzerten aufgetreten, mit Janis
Ian 1994 bei einem Benefizkonzert für die National Gay and Lesbian
Task Force.
Unermüdlich
tourt Joan Baez durch die Welt, interpretiert eigene Songs und
klassische Folk-Songs von Woody Guthrie, Pete Seeger und Bob Dylan.
Auch spanisches, französisches und deutsches Liedgut zählt zu ihrem
Repertoire. Auch in diesem Jahr 2012 wird Joan Baez wieder auf
deutschen Bühnen zu sehen sein.
Ich
neige mein Haupt vor dieser bemerkenswerten Frau, die unermüdlich
für Menschenrechte gekämpft hat und es immer noch tut und fast
nebenbei ein großes musikalisches Werk geschaffen hat.
Wow, toller Post für eine tolle Frau! Da hast du die viel Mühe gegeben und es hat sich gelohnt!
AntwortenLöschenStimmt, viel Mühe. Und sehr gut geklaut den Text.
LöschenDas ist ja ein halber Roman. Cool! Und drei Videos! Noch cooler! Also diese Frau ist wirklich beeindruckend. Eine Protestsängerin im reinsten Sinn. Da kommt mir mein Leben auf einmal so klein und unbedeutend vor. Ach was, geht schon wieder.
AntwortenLöschenTolle Arbeit Zusel!
Ja klar ist das eine tolle Frau. Ich hab mal eine Dokumentation über sie gesehen. Was sie alles gemacht hat politisch ist unfassbar. Ohne Rücksicht auf Verluste, aufrecht und mutig. Sie muss wirklich ein Vorbild für uns alle sein.
AntwortenLöschenhttp://www.was-war-wann.de/musik/biografie/joan_baez.html
AntwortenLöschengut geklaut