
Während
ihrer Ehe mit dem 25 Jahre älteren Bostoner Arzt Dr. Beach
beschränkte sie auf seinen Wunsch ihre Auftritte auf einen pro Jahr,
verschenkte das Honorar an Wohltätigkeitsvereine und konzentrierte
sich auf das Komponieren, das sie sich – wie auch das Orchestrieren
– selbst beigebracht hatte, denn ein Studium bei professionellen
Lehrkräften wurde ihr nicht gestattet. Ihre Kompositionen durfte sie
veröffentlichen, aber nur unter ihrem neuen Namen: Mrs H.H.A. Beach.
1892 wurde ihre Es-dur-Messe in Boston
uraufgeführt. Ihre Gaelische Sinfonie e-moll, die erste einer
Amerikanerin überhaupt, erklang mit großem Erfolg vier Jahre
später.
Nach dem
Tod ihres Mannes (1910) nahm sie das Konzertieren wieder auf. Von
1911 bis 1914 war sie in Europa; sie trat als Pianistin auf und
machte ihre Werke bekannt, jetzt unter dem Namen Amy Beach. Sie
engagierte sich auch für die Belange der Frau, betonte den Wert
einer umfassenden Bildung und forderte Musikerinnen auf, trotz Ehe
und Mutterschaft weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Sie war
Mitbegründerin und Vorsitzende der “Association of American Women
Composers”.
1914
kehrte sie in die USA zurück und verbrachte einige Zeit in der
MacDowell Colony in Peterborough in New Hampshire. Seit den 1920er
Jahren lebte sie in New York und arbeitete an und für die St.
Bartholomew's Church an der Park Avenue in Manhattan, der größten
Episcopal-Gemeinde der Stadt. Diese Position musste sie 1940 wegen
einer Herzkrankheit aufgeben, an der sie 1944 verstarb.
Amy
Beachs Musikstil ist der Spätromantik zuzuordnen, doch verwendet sie
auch oft Elemente aus der Eskimo-, amerikanisch-indianischen,
schottischen und gaelischen Folklore. Die erste Amerikanerin, die als
Komponistin sinfonischer Werke internationale Anerkennung errang, ist
trotz des umfangreichen Werkverzeichnisses in allen Musikgattungen in
Deutschland lange unbekannt geblieben. Seit etwa 15 Jahren erlebt sie
auch in Europa eine Renaissance; mehr und mehr ihrer Werke sind auf
CD oder im Internet greifbar.
Mal wieder was fürs Frauenwissen oder Musikwissen oder Frauenmusikwissen, ach ihr wisst schon. Amy Beach, ja ich gestehe: ich hatte den Namen vorher noch nie gehört. Aber das hat sich ja jetzt geändert. Wieder eine gute Tat vollbracht, Zusel!
AntwortenLöschenMir gehts genauso Zissi. Aber wir haben ja unseren Super-Blog, da erfahren wir allerlei Wissenswertes.
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