Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Freitag, 27. April 2012

Musikgeschichte: Amy Beach



Amy Beach war eine amerikanische Komponistin und Pianistin. Sie wurde 1867 in Henniker/New Hampshire als Amy Marcy Cheney geboren. Sie galt schon früh als Wunderkind. Sie besaß das absolute Gehör und ein unfehlbares Gedächtnis. Als Einjährige sang sie Melodien nach, mit drei Jahren brachte sie sich das Lesen bei, und als Vierjährige komponierte sie ihre ersten Klavierstücke. Mit sieben Jahren debütierte sie als Pianistin. Schon als Kind wusste sie, dass für sie nur ein Leben als Musikerin in Frage kam. Ihre Doppelkarriere als Pianistin und Komponistin musste sie sich mühsam erkämpfen, denn ihre Eltern hielten nichts von einer Laufbahn als Berufsmusikerin.
Während ihrer Ehe mit dem 25 Jahre älteren Bostoner Arzt Dr. Beach beschränkte sie auf seinen Wunsch ihre Auftritte auf einen pro Jahr, verschenkte das Honorar an Wohltätigkeitsvereine und konzentrierte sich auf das Komponieren, das sie sich – wie auch das Orchestrieren – selbst beigebracht hatte, denn ein Studium bei professionellen Lehrkräften wurde ihr nicht gestattet. Ihre Kompositionen durfte sie veröffentlichen, aber nur unter ihrem neuen Namen: Mrs H.H.A. Beach. 1892 wurde ihre Es-dur-Messe in Boston uraufgeführt. Ihre Gaelische Sinfonie e-moll, die erste einer Amerikanerin überhaupt, erklang mit großem Erfolg vier Jahre später.
Nach dem Tod ihres Mannes (1910) nahm sie das Konzertieren wieder auf. Von 1911 bis 1914 war sie in Europa; sie trat als Pianistin auf und machte ihre Werke bekannt, jetzt unter dem Namen Amy Beach. Sie engagierte sich auch für die Belange der Frau, betonte den Wert einer umfassenden Bildung und forderte Musikerinnen auf, trotz Ehe und Mutterschaft weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Sie war Mitbegründerin und Vorsitzende der “Association of American Women Composers”.
1914 kehrte sie in die USA zurück und verbrachte einige Zeit in der MacDowell Colony in Peterborough in New Hampshire. Seit den 1920er Jahren lebte sie in New York und arbeitete an und für die St. Bartholomew's Church an der Park Avenue in Manhattan, der größten Episcopal-Gemeinde der Stadt. Diese Position musste sie 1940 wegen einer Herzkrankheit aufgeben, an der sie 1944 verstarb.
Amy Beachs Musikstil ist der Spätromantik zuzuordnen, doch verwendet sie auch oft Elemente aus der Eskimo-, amerikanisch-indianischen, schottischen und gaelischen Folklore. Die erste Amerikanerin, die als Komponistin sinfonischer Werke internationale Anerkennung errang, ist trotz des umfangreichen Werkverzeichnisses in allen Musikgattungen in Deutschland lange unbekannt geblieben. Seit etwa 15 Jahren erlebt sie auch in Europa eine Renaissance; mehr und mehr ihrer Werke sind auf CD oder im Internet greifbar.





                                                                
                                                                                    

2 Kommentare:

  1. Mal wieder was fürs Frauenwissen oder Musikwissen oder Frauenmusikwissen, ach ihr wisst schon. Amy Beach, ja ich gestehe: ich hatte den Namen vorher noch nie gehört. Aber das hat sich ja jetzt geändert. Wieder eine gute Tat vollbracht, Zusel!

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    1. Mir gehts genauso Zissi. Aber wir haben ja unseren Super-Blog, da erfahren wir allerlei Wissenswertes.

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