Clara
Schumann war eine deutsche Pianistin und Komponistin. Sie wurde 1819
in Leipzig als Clara Wieck geboren. Ihr Vater, der Musikpädagoge
Friedrich Wieck, beschäftigte sich sehr mit der Erziehung seiner
Kinder. Sein ganzes Augenmerk galt Clara, bei der er wegen ihres
musikalischen Talents die Absicht verfolgte, sie so rasch wie möglich
als Wunderkind und Klaviervirtuosin bekannt zu machen. So nahm er sie
nach wenigen Jahren aus der öffentlichen Grundschule und ließ sie
privat unterrichten, damit die Konzentration auf das Erlernen und
Perfektionieren des Klavierspiels nicht durch äußere Einflüsse
beeinträchtigt würde. Mit zehn Jahren hatte sie erste Auftritte.
Sie spielte vor Goethe und traf Niccolò Paganini und Franz Liszt.
Sie trat in jungen Jahren in zahlreichen Städten und auch im nahen
Ausland auf. Immer an ihrer Seite – der übermächtige Vater,
dessen Kontrollsucht beinahe tyrannische Züge annahm.
So war
Friedrich Wieck auch entsetzt, als sich zwischen Clara und dem
labilen, finanziell ungesicherten Komponisten Robert Schumann eine
Romanze anbahnte. Er untersagte dem Liebespaar jeden Kontakt. Die
Trennung erreichte Wieck zunächst dadurch, dass er Clara für
zahlreiche Konzerttourneen verplante. Er überwachte sie fast rund um
die Uhr; offensichtlich entzog er ihr sogar die Tinte, damit sie
nicht schreiben konnte. Das Paar musste sich die Erlaubnis zur Heirat
schließlich vor Gericht erstreiten. 1840 wurde die Ehe dann endlich
geschlossen.
Im Haus
der Schumanns gingen Personen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans
Christian Andersen und Franz Liszt ein und aus und man veranstaltete
Konzerte und Lesungen im Konzertsaal. Die Ehe bot Clara Schumann
endlich die Gelegenheit, die unter dem väterlichen Regime
vernachlässigte allgemeine geistige Bildung nachzuholen. Sie las
Goethe, Shakespeare und Jean Paul und studierte intensiver als bisher
neben den Werken ihres Mannes Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian
Bach und Frédéric Chopin. Auf Drängen ihres Mannes, der sie an
seiner Seite haben wollte, schränkte sie ihre Konzerttätigkeit ein.
Er unterstützte jedoch ihr Talent zu komponieren. Allerdings
versuchte er, Einfluss auf ihre Kompositionen zu nehmen.
In 13
Jahren bekam Clara Schumann neun Kinder, die aber außer Haus
aufwuchsen. Ihr Mann wurde nach ersten Krankheitssymptomen 1854 in
eine Heilanstalt überführt, wo er 1856 starb.
Über
ihre Beziehung zu dem vierzehn Jahre jüngeren Johannes Brahms
verriet Clara selbst kaum etwas. Sie scheute die Öffentlichkeit und
wollte der Gerüchteküche keinen Stoff liefern. So wurde der gesamte
Briefwechsel zwischen den beiden vernichtet. Clara wollte sich selbst
als große Künstlerin sehen und als Liebende – aber nur in
Verbindung mit ihrem Mann Robert Schumann. Brahms hatte das
Nachsehen.
Nach dem
Tod ihres Mannes konzentrierte sich Clara Schumann auf ihre Karriere
als Pianistin. Sie unternahm erfolgreiche Konzertreisen in zahlreiche
Städte Deutschlands und Europas und blieb bis zu ihrem Tode eine
überall gefeierte Pianistin. Im Jahr 1878 wurde sie zur „Ersten
Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums
in Frankfurt am Main berufen. Sie betätigte sich als Herausgeberin
der Werke von Robert Schumann und veröffentlichte eine Reihe seiner
Schriften. Ihr letztes Konzert gab sie am 12. März 1891 im Alter von
71 Jahren. Am 26. März 1896 erlitt Clara einen Schlaganfall und
starb wenige Monate später im Alter von 76 Jahren. Ihrem Wunsche
gemäß wurde sie in Bonn auf dem Alten Friedhof neben ihrem Mann
beigesetzt.
Das war wirklich ein große Musikerin, vor allem, wenn man die Zeit bedenkt. Hut ab vor so viel Courage!
AntwortenLöschenGanz genau Zissi! Die wenigen Frauen, die zu dieser Zeit schon aktiv und mutig waren, kann man nicht oft genug hervorheben. Gute Arbeit Zusel!
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