Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Donnerstag, 7. Juni 2012

Neuerscheinungen: Electra Heart - Marina and The Diamonds



Am 22. Mai 2012 erschien das zweite Album von Marina and The Diamonds - Electra Heart. War das erste Werk der Waliserin noch ungewöhnlich, experimentell und ein wenig verrückt, so geht es hier musikalisch doch deutlich in Richtung Mainstream. Mit den amerikanischen Top-Produzenten Dr. Luke, Greg Kurstin und Rick Nowels hat sich Marina für massentauglichen Pop à la Katy Perry und Rihanna entschieden. Schade dabei ist vor allem, dass ihre so ungewöhnliche, facettenreiche Stimme in dem Sound-Einheitsbrei untergeht.
Electra Pop ist als Konzeptalbum angelegt, so hat sich die Künstlerin viele Gedanken um ihr Zweitwerk gemacht: „Ich wollte mich selbst herausfordern, mich ausprobieren, Grenzen testen«, erklärt Marina den künstlerischen Ansatz von Electra Heart. «Ich habe ganz bewusst all das getan, was ich eigentlich niemals tun wollte: Songs über die Liebe zu machen, in der fiesen Welt des American Pop zu arbeiten, Co-Writing an Stücken. Ich habe diesen Abschnitt meines Lebens wirklich extrem genossen. Meine Musik besitzt diese besondere Energie, diese Aggression. Außerdem ist mein Gesang heute viel kontrollierter und irgendwie gelöster. Einerseits sind die Texte diesmal extrem schmerzhaft, andererseits aber auch fast comic-haft. Ich liebe schwarzen Humor...“
Die Songs handeln von der Schattenseite des "amerikanischen Traums" – die Leere, die Oberflächlichkeit und die Dekadenz, die schon viele Ikonen ( siehe Marilyn Monroe) in Alkohol- und Drogenmissbrauch getrieben und zu unglücklichen und einsamen Menschen gemacht haben. Trotz allem Luxus und Reichtum. Marina beschreibt die unglückliche Vorstadt-Hausfrau (Lies), den bulimischen Teenager (Teen Idle) oder die Endstation für zerbrochene Träume (Valley Of The Dolls). Ein kritischer, beinahe bitterböser Text reiht sich an den anderen, soweit hat Marina ihr Vorhaben gut umgesetzt. „Electra Heart ist das Gegenteil von allem, für das ich stehe. Ich habe sie kreiert und ein ganzes Konzept um sie herum aufgebaut, um daran die korrupte Seite der amerikanischen Ideologie, die gleichzeitig die Korruption von dir selbst ist, zu zeigen.“ Ja, noch einmal, ich kann die Absicht hinter den Songs durchaus erkennen, doch das Bissige, Böse und Zynische verpufft angesichts der durchschnittlichen, beliebigen Musik. Schade, da wäre mehr möglich gewesen.
Hörtipp: Für Katy Perry Fans: Primadonna und das wirklich schöne Fear And Loathing







                                                           

4 Kommentare:

  1. Jetzt muss ich mich hier auch mal als stille Leserin und Hörerin outen und mich zu Wort melden. Ich kenne den Blog schon eine ganze Weile und finde ihn wirklich gut. Wenn man sich für Musik und für Frauen interessiert, ist das hier das Paradies! Kompliment dafür!
    Zu Marina: Ich habe Primadonna schon öfter im Radio gehört und auch sofort an Katy Perry gedacht. Schade, sie scheint sich in die falsche Richtung entwickelt zu haben.

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    1. Hallo Lilli! Schön hier einen neuen Namen zu lesen, willkommen!
      Tja, das ist ja mal eine weniger gute Kritik. Ich denke, es gibt schon genug Katy Perrys, es braucht nicht noch eine. Bleibt zu hoffen, dass sich Marina wieder auf ihre eigenen Stärken besinnt.

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    2. Auch von mir ein herzliches willkommen! Je mehr Kommentatorinnen, desto besser!
      Tja, was ich hier so über Marinas Neue lese, gefällt mir gar nicht. Die erste CD mag ich total gerne. Ich habe mich schon über Primadonna gewundert, klingt wirklich sehr nach Katy Perry. Schade drum.

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    3. Hallo Lilli, jetzt hätte ich dich fast übersehen, aber meine Mädels haben dich ja schon begrüßt. Freut mich, dass dir mein Blog gefällt, ich geb mir auch alle Mühe. Also noch einmal offiziell: Willkommen!

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