Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Montag, 30. Juli 2012

Janis Joplin



Janis Joplin war eine amerikanische Musikerin. Sie wurde 1943 in Port Arthur/Texas geboren und starb 1970 in Los Angeles.
Geboren in einer kleinbürgerlichen Familie, fühlte sich Janis schon früh als Außenseiterin. Behaftet mit Minderwertigkeitskomplexen aufgrund ihres – ihrer Meinung nach – unattraktiven Äußeren, zog sie sich zurück und beschäftigte sich mit Musik und Literatur. Sie entdeckte ihre Leidenschaft und ihr Talent für den Blues. Anfangs kopierte sie dabei den Gesangsstil von schwarzen Ikonen wie Bessie Smith, Odetta und Leadbelly. Schon zu dieser Zeit übten Drogen und Alkohol eine außergewöhnliche Faszination auf sie aus. Nach der High-School fand sie keine wirkliche Perspektive für sich bis sie mit 19 die Hippiekolonie Venice bei Los Angeles kennen lernte. Die Hippies experimentierten mit Drogen Alkohol und freiem Sex. Janis blieb und probierte alles: sie nahm Speed, trank exzessiv und schlief mit Männern und Frauen. Gelegentlich jobbte sie und trat in Bars auf. Aber nach vier Jahren hatte sie genug und 1965 kehrte sie zu ihren Eltern zurück. Sie versuchte es mit dem College, aber das Studium erschien ihr hohl und anspruchslos. Als sie ein Jahr später die Chance bekam, bei einer Band in San Francisco zu singen, zögerte sie keine Sekunde.
Mit der Band Big Brother And The Holding Company begann sie, an der Bay-Area und anderen Orten Kaliforniens zu touren. Wenig später unterschrieb die Band einen Plattenvertrag bei Mainstream Records, mit denen die Gruppe ein Album und zwei Singles veröffentlichte. Der eigentliche Durchbruch aber gelang den Musikern 1967, beim Monterey International Pop Festival, bei dem auch Albert Grossman auf den Psychodelic Rock der Big Brothers aufmerksam wurde. Grossman, einer der erfolgreichsten und bekanntesten Entertaiment Manager, nahm sich der Band an und verschaffte ihr einen neuen Vertrag bei Columbia Records, bei denen 1968 das populäre Album Cheap Thrills veröffentlicht wurde. Das zweite Album enthielt schon viele ihrer legendär gewordenen Stücke wie Piece Of My Heart oder Ball And Chain. Nach den Studioaufnahmen reiste Janis Joplin nach Nepal, wo sie sich im Herbst 1968 für eine Weile in Kathmandu aufhielt.
Ende 1968 trennte sich Janis Joplin von der Band und stellte zusammen mit ihrer Plattenfirma eine größere Band zusammen, die lange keinen Namen trug, aber nach dem folgenden, dritten Joplin-Album Kozmic Blues Band genannt wurde. Der Grund dafür war der Ehrgeiz von Janis Joplin, mit einer professionellen Band mit Funk- und Blues-Instrumenten neue Musikrichtungen zu erschließen und nicht zuletzt professioneller zu arbeiten. Dies wurde unter anderem von der Musikzeitschrift Rolling Stone als Verrat an den Idealen der Rockmusik empfunden.
Die Band hatte ihren bekanntesten Auftritt im Jahre 1969 beim Woodstock-Festival. Janis Joplin war bei diesem Auftritt jedoch stark alkoholisiert, wirkte aufgeschwemmt, verbraucht und ihre Stimme brach oft. Ihre Plattenfirma verweigerte aus diesem Grund anfänglich die Erlaubnis, diesen Auftritt filmisch in der Dokumentation "Woodstock" zu zeigen. Allerdings machte sie eine Bemerkung über die Hippiebewegung, die später oft zitiert wurde: „Früher waren wir nur wenige, jetzt gibt es Massen und Massen und Massen von uns.“
Im selben Jahr erschien das Album I Got Dem Ol' Kozmic Blues Again, Mama! Janis sorgte mit ihren Drogenexzessen und anderen Eskapaden für erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit und versuchte, sich 1970 von den Drogen zu lösen, um endlich zur Ruhe zu kommen. Mit einer neuen Band, Full Tilt Boogie, schien sie endlich ihren Musikstil gefunden zu haben. Doch bei den Aufnahmen zum Album Pearl griff sie wieder zum Heroin und starb schließlich am 4. Oktober 1970 an einer Überdosis.
Pearl, das 1971 veröffentlicht wurde, enthält die Songs Me And Bobby McGee und Mercedes Benz. Es wurde sofort zum Kassenschlager und machte Jonis Joplin zur Legende. Bis heute gilt sie als beste weiße Blues-Sängerin der Welt.




www.janisjoplin.com     






                                                                                                                   

Sharleen Spiteri



Sharleen Spiteri ist eine schottische Musikerin, vor allem bekannt als Frontfrau der Band Texas. Sie wurde 1967 in Glasgow geboren. Sie arbeitete als Friseurin, als sie zusammen mit Johnny McElhone die Band Texas gründete.
Das Debüt-Album Southside (1989) wurde auf Anhieb zu einem internationalen Erfolg. Vor allem die Single I Don't Want A Lover wurde zum Hit.
Texas Erfolgsgeschichte ist von einigen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Nach einem erfolgreichen Album folgte meist ein etwas sperrigeres Album, was bei den Fans nicht so gut ankam. Doch immer wieder konnte die Band Hits aus dem Hut zaubern. Besonders nach der Hinwendung vom spröden Gitarren-betonten Rock zum Charts-tauglichen Pop stiegen die Plattenverkäufe erheblich.
Songs wie Say What You Want, Black Eyed Boy und Summer Son sind auch heute noch in jedermanns Ohr.
Sharleen Spiteri war immer offen für Projekte mit anderen Musikern. So sang sie im Background für verschiedene Bands und veröffentlichte 2005 ein Duett mit Rammstein – Stirb nicht vor mir (Don't Die Before I Do).
2008 veröffentlichte sie ihr erstes Solo-Album Melody. Mit dem populären Sixties-Sound konnte Sharleen die Fans begeistern. Das Album erreichte die oberen Regionen der britischen Charts und war auch im Rest Europas recht erfolgreich.
2010 erschien das zweite Album The Movie Songbook, eine Zusammenstellung von Film-Songs. Die Single Xanadu wurde zum kleineren Hit.
Nach dem Ausflug als Solo-Künstlerin ist Sharleen Spiteri im Moment wieder mit Texas unterwegs. Mitte Juli 2012 erschien das Best-Of-Allbum Say What You Want – The Collection, das neben den Hits auch einige Raritäten enthält. Ein Bonbon für Fans.











                                                                                          





Freitag, 20. Juli 2012

Endlich Urlaub!!!



Es ist soweit! Ich habe Urlaub und verabschiede mich von euch und dem Blog für ca. eine Woche. 
Ich hoffe, ihr vergesst in dieser Zeit die Musikfrauen nicht völlig, ihr könnt ja trotzdem mal ab und zu hier vorbei schauen. Es ist ja nicht soo lange. 
Damit ihr euch nicht total langweilt, lasse ich euch noch ein paar meiner Lieblings-Sommersongs da, natürlich alle gesungen von Frauen.
Also bis dann! Ich bin dann mal weg!

        



                                                


                                               

                                            


                                             













                                                        

Donnerstag, 19. Juli 2012

Alice Peacock



Alice Peacock ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1969 in White Bear Lake/Minnesota geboren. Sie wuchs in einer Künstler-Familie auf. Ihr Großvater war ein Schauspieler in Deutschland, ihre Großmutter war eine Cabaret Komponistin und beide Elternteile spielten in Theater und Fernsehen. So wurde sie mit den unterschiedlichsten Musik-Stilen konfrontiert. Da gab es Hard Rock, Country und Jazz.
Wahrend ihres Studiums an der Lawrence University in Appleton spielte sie in der Universitäts Jazz Band. Sie interessierte sich vor allem für Jazz Standards und Blues, aber auch für Folk und Bluegrass.
Nach ihrem Abschluss ging Alice Peacock nach San Francisco und sang in einer R&B-Band. Später zog sie nach Chicago und konzentrierte sich schließlich darauf, als Solo-Künstlerin Musik zu machen. Sie schrieb ihre eigenen Songs, beeinflusst von Vorbildern wie Carole King und Joni Mitchell. Ihr Sound ist dann auch eine Mischung aus Folk, Rock und Country.
1999 brachte sie ihr Debütalbum auf ihrem eigenen Label Peacock Music heraus. Real Day konnte dank guter Presse und einer treuen Anhängerschaft einen kleinen Erfolg verbuchen. Ihr Debüt bei einem großen Label gab es dann 2002. An dem Album Alice Peacock arbeiteten auch renommierte Musiker wie John Mayer und Emily Saliers von den Indigo Girls mit.
Es folgten zwei weitere Alben: Who I Am (2006) und Love Remains (2009), die beide von der Presse hoch gelobt wurden. Zahlreiche Songs von Alice Peacock wurden inzwischen in Filmen und Fernsehserien verwendet.




www.alicepeacock.com            





                                                                                                         

                                                                                  

Dienstag, 17. Juli 2012

Musikgeschichte: Alma Mahler-Werfel



Alma Mahler-Werfel war eine österreichische Komponistin. Sie wurde 1871 als Alma Schindler in Wien geboren. Ihr Vater war der bekannte Landschaftsmaler Emil Jakob Schindler, ihre Mutter war eine ausgebildete Sängerin. Schon als junges Mädchen hatte sie durch ihre Schönheit eine große Anzahl Verehrer. So machte ihr u.a. der Maler Gustav Klimt den Hof.
Almas Schulausbildung war eher unsystematisch, doch ihre musikalische Ausbildung war sehr gründlich. Sie erhielt Klavierunterricht und später auch Unterricht im Komponieren. Mit ihrem Lehrer, dem Komponisten Alexander von Zemlinsky, hatte sie eine kurze Affäre. Sie selbst komponierte Lieder, Instrumentalstücke und auch den Beginn einer Oper. Ihr künstlerisches Schaffens nahm allerdings ein jähes Ende, als die den 20 Jahre älteren Komponisten und gefeierten Dirigenten der Wiener Hofoper Gustav Mahler 1902 heiratete.
Dieser machte gleich zu Beginn ihrer Ehe deutlich: „Die Rolle des Komponisten ... fällt mir zu, - Deine ist die der liebenden Gefährtin…!“ Alma fügte sich in ihr Schicksal und begnügte sich damit, Ehefrau und Mutter zu sein. Der Tod ihrer Tochter Maria erschütterte das Verhältnis der Eheleute von Grund auf und Alma wandte sich anderen Männern zu.
Nach dem Tod Mahlers 1911 ging sie eine leidenschaftliche Affäre mit dem Maler Oskar Kokoschka ein. Ihr Ruf in Wien litt erheblich unter ihren zahlreichen Männergeschichten. Sie wurde als machthungrig beschrieben und galt als Femme Fatale.
1915 trennte Alma sich von Kokoschka und flüchtete in eine Ehe mit dem Architekten Walter Gropius, die allerdings auch nicht von Dauer war. 1920 ließen sich die beiden scheiden und Alma lebte nun mit dem Schriftsteller Franz Werfel zusammen. Den elf Jahre jüngeren Dichter verhalf sie zu einer stabileren Lebensweise und wirkte positiv auf sein künstlerisches Schaffen ein. Trotz teils erheblicher Krisen heirateten die beiden 1929. Da Franz Werfel Jude war, musste das Paar 1940 in die USA emigrieren.
Sie lebten zunächst in New York, dann kauften sie sich in Kalifornien ein Haus, führten ein unstetes Leben. Werfel brachte einige Werke heraus, mal mit mal ohne Erfolg. Er erkrankte sehr schwer und hatte mehrere Herzanfälle. 1945 erlag er einem weiteren Herzanfall.
Alma Mahler-Werfel lebte ihre letzten Jahre als 'große' Witwe. Wie sehr sie im kulturellen Leben verhaftet war, verdeutlichte ein Geschenk, das sie zum 70. Geburtstag erhielt. Ein befreundetes Ehepaar hatte Monate vor dem Geburtstag Bekannte und Freunde von Alma angeschrieben und sie gebeten, jeweils ein Blatt Papier zu gestalten. Zu den 77 Gratulanten, die auf diese Weise ihre Glückwünsche überbrachten, zählten unter anderem Heinrich und Thomas Mann, Carl Zuckmayer, Lion Feuchtwanger, Benjamin Britten und Igor Strawinsky.
1964 starb sie 85jährig in New York.
Alma Mahler-Werfel sah sich selbst weniger als Künstlerin, denn als Muse für verschiedene bedeutende Künstler. (Von ihren Werken sind nur 17 Lieder erhalten). So schrieb sie in ihren Erinnerungen: „Gott vergönnte mir, die genialen Werke unserer Zeit zu kennen, ehe sie die Hände ihrer Schöpfer verließen. Und wenn ich für eine Weile die Steigbügel dieser Ritter des Lichts halten durfte, so ist mein Dasein gerechtfertigt und gesegnet.“                         





                                                                                              

Montag, 16. Juli 2012

Zusels Lieblinge: The Ransom - Madison Violet



The Ransom ist ein Song aus dem zweiten Album von Madison VioletNo Fool For Trying (2009). Der wunderbare Harmoniegesang von Brenley MacEachern und Lisa MacIsaac kommt hier besonders zum Tragen.
Die beiden Kanadierinnen singen von dem manchmal schwierigen Leben als Musikerinnen, von Auftritten in verräucherten Clubs und chronischem Geldmangel. Ich war schon beim ersten Hören von dem Song angetan und mag ihn auch jetzt noch sehr.





The Ransom



i'll pay the rent
you pay the ransom if you can
by accident
we're down
we're down to our last cent
the money ain't coming in like i hoped
and all this smoke
is like a hammer in my throat
it's only rock and roll
with a sold out show
darlin' please
can we go home
quiet down in front
gotta get through this before i burn out
hey mister don't you run this town
i can't hold my tongue
so bring the curtain down
the money ain't coming in like i hoped
motor court hotels
are gonna confiscate my soul
it's gonna hurt like hell
when the story's too sad to be told
darlin' please
can we go home
the money ain't coming in like i hoped
we're a day too late
about a dollar too short
i'm run down drained
can't give it no more
darlin' please
can we go home












Freitag, 13. Juli 2012

Marianne Faithfull



Marianne Faithfull ist eine englische Musikerin und Schauspielerin. Sie wurde 1946 in London geboren. Als 18jährige traf sie auf einer Party den Rolling Stones Manager Andrew Loog Oldham, der sie sofort Keith Richards und Mick Jagger vorstellte. Die beiden schrieben einen Song für sie und Marianne stürmte 1964 mit As Tears Go By die Charts. Nach einer kurzen Ehe begann sie eine Affäre mit Mick Jagger, die immerhin drei Jahre andauerte. Diese Zeit bestand aus vielen Schlagzeilen und immer steigendem Drogenkonsum.
1968 erlitt sie eine Fehlgeburt, die ihre Drogenabhängigkeit noch verschlimmerte. In ihrem Song Sister Morphine, den später die Stones aufnahmen, thematisierte sie ihre Sucht. 1969 konnte man sie noch als Schauspielerin in Hamlet sehen, doch die nächsten Jahre versanken im Kampf gegen die Drogen.
Erst 1979 gelang Marianne Faithfull mit dem Album Broken English ein Comeback. Der jahrelange Drogenmissbrauch hatte ihre Stimme in eine rasselnde Röhre verwandelt, was ihren Songs eine noch intensivere Note verlieh. Die Single The Ballad Of Lucy Jordan wurde zum weltweiten Hit.
Dennoch kam sie von den Drogen nicht los. Erst 1985 bezeichnete sie sich selbst als clean.
Neben der Musik betätigte sich Marianne Faithfull auch als Schauspielerin. Sie spielte in mehreren Theaterstücken und Kinofilmen. Besonders Irina Palm (2007) bewies ihre Qualitäten auch in diesem Fach.
Auf der musikalischen Seite entwickelte sie sich in den 90er Jahren hin zur charismatischen Chanson-Sängerin. Sie arbeitete mit verschiedensten Musikern zusammen, u.a. Dave Stewart, PJ Harvey und Nick Cave.
Auch eine Brustkrebserkrankung konnte Marianne Faithfull nicht lange aufhalten. Sie veröffentlicht weiter regelmäßig neue Alben, zuletzt 2011 das wirklich bemerkenswerte Horses And High Heels.









                                                      

                                                                                        

Donnerstag, 12. Juli 2012

Neuerscheinungen: Vicci Martinez - Vicci



Am 19.Juni 2012 ist das neue Album von Vicci MartinezVicci erschienen. Nach Jahren in der Independent-Ecke hatte die Musikerin erstmals die Gelegenheit, für die Produktion einer CD aus dem vollen zu schöpfen. Ihr gutes Abschneiden bei der Casting-Show The Voice 2011 und ein daraus resultierender Vertrag bei einem großen Label schufen ganz neue Möglichkeiten. Und Vicci Martinez nutzte sie alle.
Vicci hört man die ausgefeilte Produktion deutlich an. Auf der Strecke bleibt, meiner Meinung nach, aber das Ungeschliffene und Besondere der Künstlerin. Ich habe sie kennen gelernt als Rock und Soul-Sängerin, die mit ihrer rauen Stimme und ihrer Energie zu überzeugen wusste. Ich war daher gespannt, was sie mit der erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit im Rücken und einem größeren Etat anfangen würde.
Kurz gesagt: Vicci überzeugt mich nicht. Es ist für sich genommen keinesfalls schlecht, aber es klingt doch viel zu sehr nach Mainstream für meinen Geschmack.
Der Opener Come Along, den Vicci zusammen mit Cee-Lo Green singt, ist auf jeden Fall herausragend. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Künstler haben da eine kleine Perle geschaffen. Run Run Run handelt von Viccis Umzug nach Los Angeles und klingt ein wenig nach Melissa Etheridge. Störend ist allerdings der allgegenwärtige Drum-Computer. I Can Love geht sogar in Richtung Dance. Ein Genre, dass ich von Vicci Martinez so nicht erwartet hätte. Auch die Power-Ballade Hold Me Darlin' klingt etwas aufgeblasen, das hat der Song einfach nicht nötig.
Insgesamt bin ich enttäuscht von Vicci. Die Songs haben alle eine solide Qualität, werden aber durch die üppige Produktion teilweise erdrückt. Auch die wirklich beeindruckende Stimme der Musikerin kommt nicht wirklich zum Tragen. Insgesamt muss ich sagen: Weniger wäre mehr gewesen. Schade!   






                                                                                             

Dienstag, 10. Juli 2012

Jonatha Brooke



Jonatha Brooke ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1964 in Massachusetts geboren. Ihre Musik-Karriere begann sie in den1980ern als Teil eines Duos. Zusammen mit Jennifer Kimball, die sie am Amherst College getroffen hatte, spielte sie regelmäßig während des Studiums. Die beiden hatten Auftritte rund um das College-Gelände und begeisterten viele Zuhörer mit ihren Folk-Songs.
Ab 1989 nannte sich das Duo The Story und veröffentlichte zwei Alben. Die beiden Frauen wurden oft mit Musikerinnen wie den Indigo Girls oder Suzanne Vega verglichen.
1994 entschied sich Jonatha Brooke, ihre Karriere als Solo-Künstlerin fortzuführen. Ihr erstes Album Plumb (1995) erhielt noch gemischte Kritiken, der Nachfolger 10 Cent Wings (1997) jedoch wurde hoch gelobt. Trotz einer erfolgreichen Tour wurde die Musikerin von ihrer Plattenfirma fallengelassen, sie gründete daraufhin ihr eigenes Label Bad Dog Records.
Kann man Jonatha Brooks frühe Musik als introvertiert und sensibel bezeichnen, so veränderte sie ihren Sound im Laufe der Zeit mehr hin in Richtung radiotauglichen Pop/Rock. Der Qualität ihrer Songs schadete das keinesfalls. Immer legte sie Wert auf komplexe Arrangements und tiefgründige Texte.
2001 erschien das Album Steady Pull. Jonatha Brooke arbeitete hier zusammen mit Bob Clearmountain (Bryan Adams, Rolling Stones, The Corrs). Mit dieser Veröffentlichung konnte sie sich nachdrücklich in der Musik-Szene verankern. Im Folgenden produzierte sie Songs für den Disney-Film Return To Never Land und mehrere ihrer Titel wurden fanden Verwendung in TV-Serien.
2008 erschien ihr bisher letztes Album The Works. Hier vertonte sie bisher unveröffentliche Texte aus dem Nachlass von Woody Guthrie. Dessen Tochter Nora hatte sie eingeladen, im reichhaltigen Archiv zu stöbern.
Jonatha Brooke hat ihren sehr persönlichen und charakteristischen Akustik-Folk Sound gefunden. Ihr ungekünstelter, eindringlicher Gesang und ihr Gitarrenstil sind mittlerweile eine feste Größe in der Singer/Songwriter Szene.








                                                                   


                                                                                    

Montag, 9. Juli 2012

Songs und Covers: (You Make Me Feel Like A) Natural Woman



Es gibt so viele tolle Songs und oft gibt es auch mehrere Versionen dieser Songs. Ich möchte daher ab und zu einen Song vorstellen und einige Cover-Versionen dazu stellen.
Ich finde, es ist immer interessant zu sehen, was verschiedene Musikerinnen aus einem Titel machen.
Anfangen möchte ich heute mit (You Make Me Feel Like A) Natural Woman, geschrieben von dem großartigen Songwriter-Team Carole King und Gerry Goffin. Der Song wurde speziell für Aretha Franklin komponiert, die ihn dann auch 1967 aufnahm. Der Titel wurde ein Riesen-Hit für die Soul-Sängerin und zählt bis heute zu ihrem Standardrepertoire.
1971 nahm Carole King selbst den Song auf. Er erschien auf ihrem Meilenstein-Album Tapestry. Viele andere Musiker fanden Natural Woman so gut, dass sie eigene Versionen produzierten. Es gibt Aufnahmen von: Bobby Womack, Rod Stewart, Bonnie Tyler, Whitney Houston, Mary J. Blige und Celine Dion, und das ist nur eine kleine Auswahl. Ganz sicher wird der Song oft live bei Konzerten gesungen.
Ich selbst habe den Song durch Bonnie Tyler kennen gelernt. Ihr Album Natural Force war meine erste Schallplatte und gerade Natural Woman fand ich von Anfang an besonders gut.
Im folgenden möchte ich euch einige unterschiedliche Interpretationen vorstellen. Hört zu, vergleicht und macht euch selbst ein Bild.
Mein Fazit ist: Ein guter Song verkraftet viele Sänger!






                                                             


                                                                  


                                                                   



                                                                      




                                                                        

Freitag, 6. Juli 2012

Newcomerinnen: Imany



Imany ist eine franco-komorische Soulsängerin. Sie wurde 1979 in Martigues als Nadia Mladjao geboren. Ihr Künstlername Imany stammt aus ihrer Muttersprache Swahili und bedeutet Glaube. Sie wuchs in einem Vorort von Paris auf. Als Kind schon träumte sie davon, Sängerin zu werden. Doch ihre Schüchternheit hielt sie davon ab, entsprechende Schritte zu unternehmen. Es reichte nur zum Schulchor.
Mit 19 ging sie nach New York und arbeitete in der Modebranche als Model. Nach sieben Jahren hatte sie genug : "Ich hatte keine Lust mehr, nur als wandelnder Kleiderbügel durchs Leben zu gehen". Wieder in Paris beschloss Imany,ihrer großen Leidenschaft, der Musik, eine Chance zu geben. Sie verarbeitete die letzten Jahre mit dem Schreiben von Songs. Mit Hilfe des senegalesischen Produzenten Malick N'Diaye, der ihre soulige Stimme im Sommer 2008 entdeckte, ging es fortan auf Tour durch die unzähligen Clubs der Seine-Metropole, um sich als Sängerin einen Namen zu machen.
Nach der EP Acoustic Sessions (2010) erschien ihr Debütalbum The Shape Of A Broken Heart 2011 in Frankreich und im Juni 2012 endlich auch in Deutschland. Langsam aber beharrlich erarbeitet sich Imany ihre Zuhörer. Ihre Musik ist eine Mischung aus Folk und Soul mit kleinen afrikanischen Schnipseln. Die Texte handeln von Liebe, vom Weggehen und der Suche nach Identität. Mit ihrer Stimme, die ein wenig an Tracy Chapman erinnert, zieht Imany die Hörer in ihren Bann.
Mich hat sie auf der Stelle erobert. Schöne, einfache Musik und diese Stimme, die mir durch und durch geht – ein absolut beachtenswertes Debüt!






     

                                                                     


                                                                                   

Mittwoch, 4. Juli 2012

Neuerscheinungen: Shawn Colvin - All Fall Down



Am 22. Juni 2012 ist Shawn Colvins achtes Studioalbum – All Fall Down – erschienen. Buddy Miller, einer der besten Gitarristen und Songwriter in Nashville, fungierte als Produzent. Außerdem konnte die Musikerin eine ganze Reihe illustrer Gäste zur Mitarbeit bewegen. So hört man auf All Fall Down Alison Krauss, Emmylou Harris, Jakob Dylan, Mary Chapin Carpenter, Viktor Krauss, Julie Miller und andere mehr.
Anders als das letzte Album These Four Walls (2006) präsentiert sich All Fall Down ruhiger und mehr nach innen gerichtet. Shawn Colvin beschreibt es selbst als „ein Album über Verlust, aber auch Lösung und Erlösung.“ Gleichzeitig mit dem Album erschien die Autobiographie Diamond In The Rough, die einen ehrlichen Einblick gewährt in das Leben Shawn Colvins mit allen Höhen und Tiefen, Depression und Alkoholsucht eingeschlossen.
Die 11 Songs, von denen die Künstlerin acht selbst oder teilweise geschrieben hat, zeigen eine Reife und Abgeklärtheit, die wohl nur eine gereifte Frau (Mitte 50) auf diese Weise interpretieren kann.
Das Rod-McDonald-Cover American Jerusalem bringt Sozialkritik in das sonst so persönliche Album. Die wunderbare Emmylou Harris macht den Titel mit ihrem Background-Gesang zu einem Juwel. Die Ballade Seven Times The Charm, Co-Autor Jakob Dylan, mit Alison Krauss als Background-Sängerin ist ein weiteres Highlight. Knowing What I Know und Anne Of Thousand Days beschreiben eindringlich das Scheitern von Liebesbeziehungen. The Neon Light Of The Saints, speziell für die neue TV-Serie Treme geschrieben, bringt einen Hauch New Orleans mit und das zarte On My Own bildet den passenden Abschluss.
Shawn Colvin ist mit All Fall Down einmal mehr ein schönes Stück Musik gelungen. Sensible Texte, ehrliche Gefühle und wunderbarer Gesang machen das Album zu einem Meilenstein der zeitgenössischen Folk-Musik.
Mein Hörtipp: American Jerusalem, Knowing What I Know, On My Own




          
                                                         


                                                                         

Dienstag, 3. Juli 2012

Lady Gaga



Lady Gaga ist eine amerikanische Musikerin. Sie wurde 1986 in New York als Stefani Joanne Angelina Germanotta geboren.Als Kind lernte sie Klavier Spielen und schrieb bald eigene Songs. Auf der Highschool spielte sie Hauptrollen in Musicals und war doch eine Außenseiterin. „Über mich machte man sich früher lustig, weil ich für sie entweder provokant oder zu exzentrisch war. Ich habe mich nicht eingefügt, und ich fühlte mich wie ein Freak.“ Im Alter von 17 Jahren ging sie auf die Tisch School of the Arts der New York University. Dort studierte sie Musik und konnte sich im Bereich Songwriting durch das Schreiben von Essays und analytischen Arbeiten mit dem Schwerpunkt auf Themen wie Kunst, Religion, Soziales und Politik fortbilden. Im vierten Semester verließ sie jedoch die Hochschule, um sich auf ihre musikalische Karriere zu konzentrieren.
Nach einer Phase als Go-Go-Girl arbeitete Lady Gaga mit dem Produzenten Rob Fusari an ihren Songs. Rob war es auch, der für den Künstlernamen sorgte. Er verglich den Gesangsstil der jungen Musikerin mit dem Freddy Mercurys und aus einer Anspielung auf den Queen-Song Radio Gaga wurde schließlich Lady Gaga.
2008 ging diese nach Los Angeles, um ihr Debüt-Album zu vollenden. The Fame wurde im August desselben Jahres veröffentlicht und wurde zu einem weltweiten Topseller. Die beiden Singles Just Dance und Pokerface erreichten in vielen Ländern den Platz 1. Die Welt-Tournee The Monster Ball Tour war ebenfalls außerordentlich erfolgreich und beeinhaltete über 200 ausverkaufte Konzerte.
Lady Gaga versteht sich nicht nur als Musikerin, sondern als Gesamt-Kunstprodukt. Kleidung und Bühnenshow stehen gleichberechtigt neben ihrer Musik. Für Aufsehen sorgen immer wieder die exaltierten Outfits, die Lady Gaga zum Teil selbst entwirft. Ein riesiges Kreativteam, das sogenannte "Haus Of Gaga" (die deutsche Schreibweise ist der Stilepoche des Bauhauses entlehnt), arbeitet nach dem Vorbild von Andy Warhols "Factory" hinter den Kulissen an der Kunstfigur Gaga.
Ihre Musik ist eine Mischung aus Pop, Dance, Disco und Electro. Ein bloßes Dancepop-Girl will Lady Gaga aber nicht sein: "Ich bin die Dinge so angegangen, wie es sich gehört. Ich stand in jedem Club in ganz New York City auf der Bühne: Zunächst waren es Reinfälle, dann konnte ich die Fans irgendwann für meine Show begeistern, und während ich diese Lektionen gelernt habe, fand ich als Künstlerin zu mir.“
Das zweite Album Born This Way erschien 2011. Die erste Single Born This Way stand wenige Stunden nach der Veröffentlichung auf Platz eins verschiedener Downloadportale und hatte alle iTunes-Charts in allen 23 Ländern erobert. Es ist der erste Song, der nur durch Downloads Platz 1 der deutschen Singlecharts erreichte. In Großbritannien ist Lady Gaga die erste Solokünstlerin seit Ruby Murray 1955, die es geschafft hat, mit vier Singles gleichzeitig in den Top-20 vertreten zu sein, nämlich mit Born This Way, Judas, The Edge of Glory und Hair.
Bis heute hat sie allein in den USA 45 Millionen Tonträger verkauft und gehört damit zu den erfolgreichsten Musikern der Gegenwart. Ihre aktuelle Welttournee The Born This Way Ball dauert noch bis 2013. Insgesamt 110 Shows führen Lady Gaga nach Asien, Neuseeland, Australien, Europa, Lateinamerika, Nordamerika und Südafrika.



www.ladygaga.com        






                                                           

                                                  und einmal ein wenig ruhiger:



                                                                         
                                                                              

Montag, 2. Juli 2012

Klassik: Sol Gabetta



Sol Gabetta ist eine argentinische Cellistin. Sie wurde 1981 in Villa Maria geboren. Sie ist die Tochter französisch-russischer Eltern und überraschte schon als Kind mit ihrem musikalischen Talent. So sang sie bei der Aufnahmeprüfung für einen musikalischen Kindergarten zur Überraschung der Jury die Melodie des a-Moll-Violinkonzerts von Antonio Vivaldi.
Bereits als Zehnjährige gewann sie einen ersten Wettbewerb in Argentinien und erhielt seitdem verschiedene Auszeichnungen, unter anderem beim Tschaikowski-Wettbewerb in Moskau, den Natalia-Gutmann-Preis.
Sol Gabetta studierte 10 Jahre lang beim Cellisten Ivan Monighetti in Madrid und Basel. Anschließend absolvierte sie ein Solistenstudium bei Professor David Geringas an der Hanns Eisler Musikhochschule in Berlin, das sie 2006 beendete. Seit Herbst 2005 hat sie eine Assistenz-Professur an der Musikhochschule Basel inne.
Ihre internationale Karriere begann im Jahre 2004, als sie den renommierten «Crédit Suisse Young Artists-Award» gewann, eine der höchst dotierten Auszeichnungen für junge Musikerinnen und Musiker. Die Preisträgerkonzerte im Herbst 2004 mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Valery Gergiev öffneten Sol Gabetta verschiedene große Türen in die Musikwelt.
Ihre Debüt-Album mit Werken von Tschaikowski, Saint-Saëns und Ginastera wurde im Herbst 2007 mit einem ECHO ausgezeichnet. Einen weiteren Echo erhielt die Cellistin für ihre Live-Aufnahme mit den Münchner Philharmonikern und Schostakowitschs 2. Cellokonzert im Herbst 2009. Weitere Aufnahmen erschienen mit Vivaldis Cellokonzerten mit den Sonatori della Gioioso Marca (2007) auf Barockcello und klassischen Cellokonzerten von Haydn, Leopold Hofmann und einem Arrangement eines Mozart-Flötenkonzertes (2009). Sämtliche bisher erschienenen Aufnahmen landeten auf Anhieb in den deutschen Klassik-Charts, letztere sogar als Nr. 1 in den Monaten September und Oktober 2009.
Das traditionelle Solo-Repertoire mit Werken von Dvorak, Tschaikowski, Schostakowitsch, Elgar und Haydn ergänzt Sol Gabetta kontinuierlich mit Werken aus dem 20. Jahrhundert, sei dies das Cellokonzert von Bohuslav Martinu oder jenes von Samuel Barber, Werke, die sie im Jahre 2009 und 2010 neu einstudierte und auf Tourneen aufgeführt hat. Ein großes Anliegen ist ihr die Zusammenarbeit mit Komponisten, die für sie Werke schreiben oder deren Werke sie einstudiert und aufführt. Eine enge Zusammenarbeit pflegt sie mit dem lettischen Komponisten Peteris Vasks, dessen Werk Das Buch sie regelmäßig aufführt.
Besonders am Herzen liegen der Musikerin ihre eigenen Projekte. Seit dem Juni 2006 veranstaltet sie das Solsberg-Festival in ihrer Schweizer Wahlheimat. Zu diesem Kammermusikfestival lädt sie ihr nahe stehende Musiker ein und zelebriert in 8 bis 10 Konzerten die Kammermusik in allen Farben. Ein weiteres Eigenprojekt ist die „Cappella Gabetta“. Dieses Barockorchester ging mit der Cellistin im Dezember 2010 das erste Mal auf eine Tournee mit Musik von Vivaldi und Zeitgenossen und wird von Sol Gabettas Bruder, dem Violinisten Andrés Gabetta vom Konzertmeisterpult angeführt.
Dank eines großzügigen privaten Stipendiums des Rahn-Kulturfonds spielt die Künstlerin eines der seltenen und kostbaren Violoncellos von G.B. Guadagnini von 1759.