Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Donnerstag, 9. August 2012

Musikgeschichte: Maria Szymanowska


Maria Szymanowska war eine polnische Pianistin und Komponistin. Sie wurde 1789 in Warschau als Maria Agata Wolowska geboren und starb 1831 in St. Petersburg.
Trotz aller Schwierigkeiten, die musizierende Frauen im 19. Jahrhundert zu erwarten hatten, konnte sich Maria Szymanowska durchsetzen und wurde zur ersten polnischen Berufspianistin, die das Ausland bereiste.
Schon früh zeigte sie eine auffällige Begabung für Musik und erhielt als Kind eine professionelle Klavierausbildung bei Antoni Lisowski und bis zu ihrem 15. Lebensjahr bei Tomasz Gremm. Danach studierte sie Komposition. Ihre ersten öffentlichen Konzerte gab sie 1810 in Warschau und in Paris. Im gleichen Jahr heiratete sie den Landgutbesitzer Józef Szymanowski, der für ihr musikalisches Schaffen keinerlei Verständnis hatte und von dem sie sich 1820 scheiden ließ. Aus dieser Ehe entsprangen drei Kinder. Ab dann widmete sie sich verstärkt dem Komponieren von Klavierstücken und Kammermusik.
Ihre Konzertreisen führten sie von ihrer polnischen Heimat nach Österreich (Wien), Deutschland (u.a. Leipzig, Berlin, Hamburg), Frankreich, England, Belgien, Holland, Italien und Russland (St. Petersburg). Hier erhielt sie auch 1828 den Titel einer Ersten Hofpianistin des russischen Zarenhauses.
Als Pianistin genoss sie allerhöchstes Ansehen: Ihr Spiel zeichnete sich nach Berichten der Zeitgenossen durch technische Meisterschaft, präzise Aufführung und große dynamische Spannweite aus. Zudem war Maria Szymanowska mutmaßlich die erste Pianistin, die ihre Stücke aus dem Gedächtnis spielte.
Sie siedelte nach St. Petersburg um und erteilte auch Klavierunterricht am Hofe. Sie unterhielt einen musikalischen Salon, der von vielen polnischen und russischen Künstler und Aristokraten besucht wurde. Auch Johann Wolfgang von Goethe lernte sie kennen und widmete ihr das Gedicht Aussöhnung.
1931 starb Maria Szymanowska erst 41jährig an Cholera.
Ihre Etüden, Präludien, Tänze, Fantasien, Menuette und vieles mehr wurden weit über die polnischen Grenzen hinaus bekannt. Die Komponistin wird inzwischen musikgeschichtlich als eine wichtige Wegbereiterin ihres 21 Jahre jüngeren polnischen Kollegen Frédéric Chopin gesehen, der von ihren Kompositionen beeindruckt war und vieles übernahm.

                                              
   

                                                                     

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