1983 änderte sie ihren Namen in Tori, ein Jahr später zog sie nach Los Angeles und 1987 veröffentlichte sie ihre erste Platte mit einer Hard-Rock Band namens Y Kant Tori Read. Das gleichnamige Album wurde ein totaler Flop und sie löste die Band auf. In den nächsten Jahren konzentrierte sich die Musikerin auf sich selbst und entwickelte den klavierbetonten Stil, den wir auch heute von ihr kennen.
1992 erschien ihr Solodebüt Little Earthquakes, welches durch wunderschöne, sehr private Songs besticht, u.a. Me And A Gun, ein Song über Tori Amos eigene Vergewaltigung. Es verkaufte sich über zwei Millionen Mal und wurde auch von den Kritikern hoch gelobt.
Das folgende Album Under the Pink erschien 1994, konnte den kommerziellen Erfolg des Vorgängers noch übertreffen und brachte der Künstlerin mit der Auskopplung Cornflake Girl einen Top-Ten-Hit in Großbritannien ein. Tori Amos hatte von Anfang an Schwierigkeiten mit ihrer Plattenfirma. Ihre minimalistischen Songs waren dem Label nicht massentauglich genug. Sie setzte sich aber durch und blieb ihrem Stil treu. Im Laufe der Jahre entstanden dadurch auch Alben, die sehr kryptisch und unzugänglich klingen wie z.B. Boys For Pele (1996). In ihren Texten setzt sich die Musikerin häufig mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft auseinander. Auch aufgrund ihrer eigenen Geschichte ist dieses Thema für sie sehr wichtig. "Ich habe mich dagegen entschieden, in der Rolle des Opfers zu erstarren. Ich habe dieses unglaubliche Geschenk der Musik, und ich nutze es, bestimmte Themen immer wieder anzusprechen. Dazu gehören eben das Patriarchat und die ungerechte Machtverteilung".
Tori Amos war 1994 Mitbegründerin von RAINN (Rape, Abuse and Incest National Network), der bis heute einzigen amerikaweiten kostenlosen Notrufhotline für Vergewaltigungsopfer insbesondere für Frauen und Kinder.
Sie veröffentlicht regelmäßig alle zwei bis drei Jahre neue Alben, die sich aufgrund ihrer treuen Fangemeinde gut verkaufen. Wer sich einen Überblick über das Werk der Künstlerin verschaffen will, dem empfehle ich A Piano - The Collection (2006), eine Mischung aus Best Of und Raritätenschau, insgesamt 86 Songs auf fünf CDs aus 15 Jahren.
Natürlich sind auch die späteren Alben durchaus hörenswert. Während sich Tori Amos mit American Doll Posse (2007) durch die Darstellung unterschiedlicher Weiblichkeitsentwürfe auf die weiblichen Gottheiten des Olymp bezieht, setzt sie sich auf Abnormally Attracted To Sin (2009) mit den ambivalenten Moralvorstellungen der Gesellschaft auseinander und plädiert für spirituelles Miteinander.
Am 16. September 2011 erschien das aktuelle Album Night of Hunters, beim Label Deutsche Grammophon. Das Album besteht aus 14 Stücken, deren Melodie sich jeweils an ein klassisches Werk anlehnt.
www.toriamos.com
Tori Amos, ja sie hat hier natürlich ihren Platz verdient. Allerdings finde ich ihre Musik etwas anstrengend. Ihr Einsatz für Frauenthemen ist ja sehr löblich, aber ich persönlich stehe mehr auf eingängige Musik.
AntwortenLöschenIch mag Tori Amos gern. Sie macht keine einfache Musik, aber das muss ja auch nicht immer sein. Manchmal lohnt es sich, wenn man sich um Musik bemüht. Klingt das zu verkopft?
AntwortenLöschenJa, ich bin da etwas zwiespältig. Einerseits gefallen mir manche ihrer Songs, andererseits finde ich sie oft auch sehr anstrengend. Da muss ich in der richtigen Stimmung sein. Tori Amos ist auf jeden Fall ziemlich einzigartig.
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