Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Montag, 30. April 2012

Carly Simon



Carly Simon ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1945 in New York in eine sehr musikalische Familie hinein geboren. Ihr Vater, Richard L. Simon, einer der Mitbegründer des weltberühmten, amerikanischen Verlagshauses Simon & Schuster galt als hochbegabter Pianist und spielte in seiner Freizeit klassisches Klavier. Carly´s ältere Schwestern Lucy und Joanna haben diese frühe Einflüsse ebenfalls den Weg zu einer musikalischen Karriere geebnet. Lucy schlug einen ähnlichen weg ein wie Carly und wurde Folksängerin und Songautorin, sie schrieb z.B. für das Musical "The Secret Garden", ausserdem hatten Carly und Lucy als The Simon Sisters Mitte der 1960er einen kleinen Hit mit dem Kinderlied Winken, Blinken, and Nod. Joanna Simon hingegen machte Karriere als Opernsängerin.
Nach der Heirat ihrer Schwester konzentrierte sich Carly ganz auf ihre Solo-Karriere. 1971 erschien ihr Debütalbum Carly Simon. Der Song Thats The Way I've Always Heard It Should Be wurde zum Top-Ten-Hit.
Mit dem Album No Secrets (1972) gelang der Musikerin dann schließlich der internationale Durchbruch und sie erhielt sogar den Grammy Award in der Kategorie Best New Artist Of The Year. Das Album hielt sich fünf Wochen an der Chart-Spitze und lieferte mit You're So Vain den bis heute bekanntesten und erfolgreichsten Song von Carly Simon.
1972 heirateten Carly Simon und der Musiker James Taylor. Das Paar hat zwei Kinder. 1983 wurde die Ehe geschieden. Beide Kinder entwickelten sich zu Bürgerrechtsaktivisten und Popinterpreten, die später vielfach mit ihrer Mutter zusammenarbeiteten. 1988 heiratete sie ihren langjährigen Lebensgefährten James Hart.
In den 70er Jahren veröffentlichte Carly Simon weitere Album, sie erregte aber vor allem mit ihren Beiträgen zu Kinofilmen für Aufmerksamkeit. 1977 konnte sie mit ihrem Titelsong Nobody Does It Better zum James Bond-Film "Der Spion, der mich liebte" bis auf Platz zwei der Charts vorstoßen. 1986 wurde ihr Beitrag zum Ehe-Drama "Heartburn", Coming Around Again, als "Filmsong des Jahres" für einen Oscar nominiert. 1988 lieferte sie fast den vollständigen Soundtrack zu "Working Girl" ("Mit den Waffen einer Frau") und sang neben dem Titelstück Let The River Run, für das sie den Oscar erhielt, vier weitere Songs.
1998 erkrankte Carly Simon an Brustkrebs. Nach der Therapie widmete sie sich wieder der Musik. Im Jahr 2000 erschien das Album The Bedroom Tapes, 2005 erschien Moonlight Serenade, ein Jahr später Into White und 2008 This Kind Of Love.





www.carlysimon.com      






                                                                                       

Freitag, 27. April 2012

Musikgeschichte: Amy Beach



Amy Beach war eine amerikanische Komponistin und Pianistin. Sie wurde 1867 in Henniker/New Hampshire als Amy Marcy Cheney geboren. Sie galt schon früh als Wunderkind. Sie besaß das absolute Gehör und ein unfehlbares Gedächtnis. Als Einjährige sang sie Melodien nach, mit drei Jahren brachte sie sich das Lesen bei, und als Vierjährige komponierte sie ihre ersten Klavierstücke. Mit sieben Jahren debütierte sie als Pianistin. Schon als Kind wusste sie, dass für sie nur ein Leben als Musikerin in Frage kam. Ihre Doppelkarriere als Pianistin und Komponistin musste sie sich mühsam erkämpfen, denn ihre Eltern hielten nichts von einer Laufbahn als Berufsmusikerin.
Während ihrer Ehe mit dem 25 Jahre älteren Bostoner Arzt Dr. Beach beschränkte sie auf seinen Wunsch ihre Auftritte auf einen pro Jahr, verschenkte das Honorar an Wohltätigkeitsvereine und konzentrierte sich auf das Komponieren, das sie sich – wie auch das Orchestrieren – selbst beigebracht hatte, denn ein Studium bei professionellen Lehrkräften wurde ihr nicht gestattet. Ihre Kompositionen durfte sie veröffentlichen, aber nur unter ihrem neuen Namen: Mrs H.H.A. Beach. 1892 wurde ihre Es-dur-Messe in Boston uraufgeführt. Ihre Gaelische Sinfonie e-moll, die erste einer Amerikanerin überhaupt, erklang mit großem Erfolg vier Jahre später.
Nach dem Tod ihres Mannes (1910) nahm sie das Konzertieren wieder auf. Von 1911 bis 1914 war sie in Europa; sie trat als Pianistin auf und machte ihre Werke bekannt, jetzt unter dem Namen Amy Beach. Sie engagierte sich auch für die Belange der Frau, betonte den Wert einer umfassenden Bildung und forderte Musikerinnen auf, trotz Ehe und Mutterschaft weiterhin künstlerisch tätig zu sein. Sie war Mitbegründerin und Vorsitzende der “Association of American Women Composers”.
1914 kehrte sie in die USA zurück und verbrachte einige Zeit in der MacDowell Colony in Peterborough in New Hampshire. Seit den 1920er Jahren lebte sie in New York und arbeitete an und für die St. Bartholomew's Church an der Park Avenue in Manhattan, der größten Episcopal-Gemeinde der Stadt. Diese Position musste sie 1940 wegen einer Herzkrankheit aufgeben, an der sie 1944 verstarb.
Amy Beachs Musikstil ist der Spätromantik zuzuordnen, doch verwendet sie auch oft Elemente aus der Eskimo-, amerikanisch-indianischen, schottischen und gaelischen Folklore. Die erste Amerikanerin, die als Komponistin sinfonischer Werke internationale Anerkennung errang, ist trotz des umfangreichen Werkverzeichnisses in allen Musikgattungen in Deutschland lange unbekannt geblieben. Seit etwa 15 Jahren erlebt sie auch in Europa eine Renaissance; mehr und mehr ihrer Werke sind auf CD oder im Internet greifbar.





                                                                
                                                                                    

Donnerstag, 26. April 2012

Erin McKeown



Erin McKeown ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1977 in Boston/Massachusetts geboren. Nach der High School ging sie an die Brown University und machte ihren Abschluss in Ethnomusikologie. 1999, noch als Studentin, veröffentlichte sie auf ihrem eigenen Label TVP Records das Album Monday Morning Cold. Sie tourte beständig durch Neuengland, allein oder mit drei anderen jungen Musikerinnen wie Beth Amsel, Rose Polenzani und Jess Klein als Quartett Voices On The Verge.
Langsam gewann Erin McKeown auch nationale Aufmerksamkeit und ihr zweites Album Distillation (2000) erhielt gute Kritiken. Dies öffnete ihr so manche Tür und im Laufe der Zeit tourte sie mit Musikerinnen wie den Indigo GirlsAni DiFranco und Dar Williams.
Ihre Musik ist schwer einem Genre zuzuorden. Elemente aus ganz verschiedenen Musikrichtungen wie Pop, Swing, Rock, Folk und Electro finden sich in ihren Songs. So ist das Album Sing You Sinners (2006) eine Zusammenstellung von Swing- und Jazz -Klassikern von u.a. Cole Porter, Fred Astaire und Nat King Cole. Ein ungewöhnliches, aber mit viel Liebe zu den Originalen gemachtes Werk.
Erin McKeon ist viel in den USA unterwegs. Sie hat unzählige Auftritte und veröffentlicht regelmäßig neue Alben. Auch politisch ist die Musikerin aktiv. Selbst offen lesbisch setzt sie sich besonders für die LGBT-Gemeinschaft ein.








                                               
                                                              



                                                                              

Dienstag, 24. April 2012

Emmy the Great



Emmy the Great ist eine englische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1984 in Hong Kong als Emma-Lee Moss geboren. Mit zwölf Jahren wanderte sie mit ihrer Familie nach England aus. In jungen Jahren hörte sie College-Bands wie Weezer, die Lemonheads oder Neutral Milk Hotel, später wird sie Lieder von den Pixies, den Meat Puppets und Ash covern, mit deren Sänger Tim Wheeler sie 2011 auch ein Weihnachtsalbum veröffentlichte.
Vor ihrer Solo-Karriere war sie Background-Sängerin bei den Indie-Bands Lightspeed Champion und Noah and the Whale. 2004 tritt sie erstmals unter ihrem Künstlernamen Emmy the Great auf. Sie produzierte mehrere Demos und veröffentlichte sie im Internet. 2006 erschien ihre erste Single Secret Circus. Bereits mit ihren ersten selbst veröffentlichten Singles und EPs bei Independent-Labels wie Drowned In Sound und Moshi Moshi offenbarte sie ihr Talent als charmante und phantasievolle Geschichtenerzählerin. Stilistisch ist ihr Folk-Pop zu gleichen Teilen von britischer Pop-Musik und Bob Dylan beeinflusst. So wurde Emmy The Great bald als Englands Antwort auf Regina Spektor gefeiert, obwohl ihr Debütalbum lange auf sich warten ließ, weil sie sich nicht von Plattenfirmen in ihr Songwriting hineinreden lassen wollte. Erst 2009 erschien First Love, das mit MIA, The Easter Parade und City Song auch die besten Songs aus ihren Anfangstagen umfasst. Das Album erhielt gute Kritiken, der kommerzielle Erfolg hielt sich aber in Grenzen.
2011 erschien das zweite Album Virtue. In den sehr persönlichen, mit religiösen Querverweisen versehenen Folk-Songs versucht die feinfühlige Songwriterin zu verdauen, dass ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit zum fundamentalen Christentum konvertierte und sie für ein Leben als Missionar verließ.
Anders als bei Florence and the Machine, die wie Emmy the Great der Londoner Folk-Community entstammt, lässt der große Erfolg bei ihr noch auf sich warten, aber ich bin mir sicher, das ist nur eine Frage der Zeit. Die Qualität dafür ist auf jeden Fall vorhanden.









                                                      

                                                                   

Montag, 23. April 2012

Patti Smith



Patti Smith ist eine amerikanische Rockmusikerin und Schriftstellerin. Sie wurde 1946 in Chicago/Illinois geboren. Aus einer armen Familie stammend, beendete sie mit 16 ihre Schulausbildung und arbeitete danach in einer Fabrik. Mit 20 ging Patti Smith nach New York und lernte dort den Fotografen Robert Mapplethorpe kennen und lebte mehrere Jahre mit ihm zusammen. 1969 begann sie, ihre von der Beat Generation beeinflusste Poesie in Zeitschriften wie Rock und Creem zu veröffentlichen. Ihre Gedichte waren von Anfang an sehr politisch und direkt, sie legte ihren Finger rücksichtslos in amerikanische Wunden.
Ihre Freundschaft mit Lenny Kaye, Sam Shepard, Todd Rundgren und Tom Verlaine (damals bei der Punk-Gruppe Television) ermutigten sie 1974 zu ihrer ersten Single, Hey Joe, in der Patti Smith die damals gerade aktuelle Entführung von Patty Hearst, der Enkelin des Zeitungsmagnaten William Randolph Hearst, verarbeitete. 1975 erschien ihr von John Cale produziertes Debütalbum Horses. Sie verband Garagenrock mit politischer Poesie und schuf damit ein ganz eigenes Genre. Für viele spätere Musiker der Punk- und New Wave-Bewegung war sie ein Vorbild.
1976 wurde das zweite Album Radio Ethiopia veröffentlicht und beeindruckte mit rauem, alternativem Rock. Der weltweite Durchbruch gelang Patti Smith aber erst mit dem etwas kommerzielleren Easter(1978), auf dem auch das mit Bruce Springsteen aufgenommene Because The Night enthalten ist, das heute zu den großen Klassikern der Rock-Musik zählt.
Mit dem 1979 veröffentlichten Album Wave, das Songs wie Dancing Barefoot und das ihrem späteren Ehemann (Fred "Sonic" Smith, Gitarrist und Mitbegründer der Polit-Rockgruppe MC5) gewidmete Frederick enthält, schloss Patti Teil eins ihrer Musikkarriere ab. Sie zog sich für viele Jahre zurück und widmete sich ihrer Familie. Erst akute finanzielle Probleme veranlassten sie 1988 zu einem Comeback mit dem Album Dream Of Life. 1994 starb überraschend ihr Ehemann und Patti Smith verarbeitete ihre Trauer im 1996 erschienenen Album Gone Again. Seitdem veröffentlicht die Musikerin regelmäßig neue Alben und veranstaltet Lesungen. Politisch setzt sie sich vor allem für den Frieden und für den Umweltschutz ein.
2012 erscheint ihr neues Album Banga. Auch mit 65 denkt Patti Smith noch lange nicht ans Aufhören. Im Mai beginnt in Mexiko ihre Welttournee. «Ich bin vielleicht nicht mehr so schnell wie früher, und mein Aussehen hat sich verändert», sagt sie. «Aber von meiner Kraft habe ich nichts verloren. Meine Stimme ist sogar noch stärker geworden









                                                      

                                                                                     





Freitag, 20. April 2012

Newcomerinnen: Birdy



Heute möchte ich eine der jüngsten neuen Stimmen im Musikgeschäft vorstellen. Birdy ist eine englische Musikerin. Sie wurde 1996 als Jasmine van den Bogaerde in Lymington geboren. Aufgewachsen in einem komplett Musik infizierten Elternhaus (Birdys Mutter ist eine bekannte Konzertpianistin) in New Forest, Hampshire begann Birdy schon im Alter von 4 Jahren mit dem Klavierspielen, im Alter von 7 Jahren dann, erste Stücke zu komponieren.
2008, im Alter von 12 Jahren, nahm sie am Talentwettbewerb Open Mic UK teil. Sie sang einen selbstgeschriebenen Song und gewann in ihrer Kategorie. Anschließend erhielt sie einen Plattenvertrag und Anfang 2011 veröffentlichte sie ihre erste Single Skinny Love. Birdy baute sich innerhalb einer kleinen Rekordzeit eine riesige Fanbase auf Facebook, Myspace, YouTube und Twitter auf, kämpfte sich auf einen phantastischen 10. Platz der Alternative-iTunes-Charts in den US, Frankreich und Deutschland und verkaufte alleine in Großbritannien bis heute weit mehr als 150.000 Einheiten.
Ihr Debütalbum Birdy (2011) enthält beinahe ausschließlich Coversongs, aber Birdy hat ihren ganz eigenen Stil. Manche Lieder erkennt man kaum wieder. Andere ähneln dem Original, gewinnen aber eine besondere Ausstrahlung. Die Instrumentierung ist meist zurückhaltend, fast spartanisch, alles andere würde auch nicht zu der zarten Stimme der 15jährigen passen.
Birdy hat trotz ihrer Jugend ein eindrucksvolles Debüt hingelegt. Ausdrucksstark und charismatisch. Es wird sich zeigen, ob aus dem jungen Mädchen eine große Musikerin wird.





                                   


                                           


                                                                                 

Donnerstag, 19. April 2012

Neuerscheinungen: Bonnie Raitt - Slipstream



Nach sechs Jahren ist im April 2012 erstmals wieder ein neues Studioalbum von Bonnie Raitt erschienen. Slipstream enthält 12 Songs von hochkarätigen Autoren wie Bob Dylan, Loudon Wainwright, Paul Brady oder Gerry Rafferty. Nur ein Titel ist aus der Feder von Bonnie Raitt selbst. Doch zeigt sich hier wieder ganz deutlich die unnachahmliche Kunst der Musikerin, Songs anderer zu ihren eigenen zu machen. So klingt der Klassiker Right Down The Line von Gerry Rafferty in einer leichten Reggae-Version wie extra für sie geschrieben. Die Dylan-Songs Million Miles und Standing In The Doorway passen in ihrer wunderbar bluesigen Art besser zu Bonnie Raitt als zum Meister selbst.
Das Album strahlt eine Lässigkeit aus, wie es wohl nur Werke derartig erfahrener Künstler können. Die Stilrichtung ist breit gestreut: von der einfühlsamen Ballade You Can't Fail Me Now, über das funkige Used To Rule The World, Westcoast-Klänge in Marriage Made In Hollywood bis zum Slide Guitar-Blues Split Decision. Ruhige Titel wechseln sich ab mit rhythmischen Songs. Über allem die unnachahmliche Stimme von Bonnie Raitt, die im Alter immer besser zu werden scheint. Vor allem bei Balladen hört man die ganze Lebenserfahrung, den Schmerz, die Enttäuschungen, die sich in 62 Jahren angesammelt haben (Not Cause I Wanted To, God Only Knows).
Natürlich blitzt immer wieder die Slide-Guitar auf, für die Bonnie Raitt so berühmt ist. Dominant wie in Ain't Gonna Let You Go oder hintergründig akzentuiert wie in Million Miles. Dass sie das Instrument beherrscht wie keine andere, muss sie nicht mehr beweisen, es verschmilzt quasi mit ihrer Musik.
Slipstream ist ein ausgereiftes absolut gelungenes Album. Wie aus einem Guss präsentiert Bonnie Raitt ihre Musik – entspannt, erfahren und doch lebendig und bewegend.
Mein Hörtipp: You Can't Fail Me Now, Right Down The Line, Split Decision









                                                    




 




Dienstag, 17. April 2012

Joan Baez



Der heutige Beitrag beschäftigt sich mit einer ganz besonderen Musikerin – Joan Baez.
Joan Baez ist eine amerikanische Folk-Sängerin und Bürgerrechtlerin. Sie wurde 1941 in Staten Island/New York geboren. Sie ist Tochter einer Schottin und eines Mexikaners. Ihr Vater, ein Physiker, weigerte sich, für die lukrative Rüstungsindustrie zu arbeiten. Diese idealistische Einstellung des Vaters mag Einfluss auf Joans späteres politisches Engagement gegen den Vietnamkrieg und für die Bürgerrechte gehabt haben.
Als sie fünfzehn Jahre alt war, hörte sie zum ersten Mal eine Rede des bekannten und später ermordeten Martin Luther King. Diese Rede scheint bei ihr den Grundstein für ihr politisches Gewissen und ihre politischen Aktivitäten gelegt zu haben. Bereits ein Jahr später wurde sie mit ihrer Weigerung, die Klassenräume während einer Luftschutzübung zu verlassen, öffentlich auffällig.
1958 verließ sie die Palo Alto High School und nahm zum ersten Mal ihre Songs auf, jedoch ohne bemerkenswerten Erfolg. Die Familie zog im Sommer desselben Jahres nach Belmont/Massachusetts, wo ihr Vater an der bekannten Mit eine Dozentenstelle annahm. Daraufhin immatrikulierte Joan an der Bostoner Universität, verfolgte ihr Studium jedoch nicht besonders ernsthaft, sondern trieb sich bevorzugt in Kaffeehäusern herum, wobei sie erstmalig mit einer großen Folkszene in Berührung kam. In dem damaligen Club 47 hatte sie im Jahr 1959 regelmäßige Auftritte und es dauerte nur kurze Zeit, bis sie sich ihre eigene Fangemeinde aufgebaut hatte. 1960 erschien ihr erstes Album unter dem Titel Joan Baez bei Vanguard Records. Das Nachfolgealbum Joan Baez Vol. 2 (1961) erhielt in den USA Goldstatus, genauso wie beide Teile von Joan Baez In Concert von 1962. 1961 ging sie außerdem auf eine USA-Tournee und lernte dabei Bob Dylan kennen, der im Vorprogramm von John Lee Hooker auftrat. Sie begann, seine Songs zu interpretieren, und stellte ihn ihrem Publikum vor. Aus der anfänglich beruflichen wurde bald auch eine private Beziehung; die beiden wurden ein Paar. Joan Baez bezeichnete 2009 in dem Dokumentarfilm Joan Baez von Mary Wharton die Begegnung mit Bob Dylan als ihren künstlerischen Durchbruch. Die Beziehung der beiden scheiterte jedoch nach einigen Jahren.
In der ersten Hälfte der 1960er stand Joan Baez mit an der Spitze der Folkbewegung. Bereits zu dieser Zeit beeinflusste ihr Stil Künstlerinnen wie Joni MitchellBonnie Raitt und Judy Collins. 1962, auf einer Tournee durch die Südstaaten, entschloss sie sich, nur noch dort aufzutreten, wo es keine Rassenschranken gab. Somit blieben ihr in den USA nur die schwarzen Universitäten. Am 28. August 1963 sang sie auf dem Civil Rights March das berühmte We Shall Overcome, das in den folgenden Jahren quasi zu ihrem musikalischen Markenzeichen wurde.
Joan Beaz’ politische Aktivitäten konnten viele Menschen animieren, sich für ebensolche Ideale einzusetzen. Sie verweigerte 1963 einen Auftritt bei der Fernsehproduktion ABC mit der Begründung des Boykotts des linken Musikers Pete Seegers durch den TV-Sender. Da sie nicht wollte, dass ihre Einnahmen mit beitragen sollten zu einer Finanzierung des Asienkrieges, behielt sie 60 Prozent der Einnahmen eigenmächtig ein. Unermüdlich war ebenfalls ihr Einsatz für die Gleichberechtigung der Afroamerikaner. Ihre politischen Aktivitäten blieben jedoch nicht ohne Folgen für sie, was sich unter anderem in einer neunzig-tägigen Gefängnisstrafe äußerte, weil sie die Zufahrt zu einem Armeekomplex blockierte.
Ihr Augenmerk richtete sich nach Ende des Vietnamkrieges besonders auf die in Südamerika herrschenden Wirren um eventuelle Militärputsche, Menschenrechtsverletzungen und Diktaturen. Daneben erfuhr ihre Musik einen gründliche Entwicklung. Stand sie zu Anfang ihrer Karriere lediglich mit einer Gitarre auf der Bühne, so erweiterte Joan Baez die Instrumentierung ihrer Lieder und es gelang ihr immer wieder, den richtigen Ton zu finden und ihre Fans zu begeistern. Mag ihr dieses bei Konzertauftritten auch glänzend gelungen sein, so wollte der Funke bei Studioproduktionen nicht wirklich überspringen, da Kritiker unter anderem die angeblich stets ähnlich klingenden Melodien bemängelten. Die Musikerin versuchte daraufhin einen zeitgemäßeren Kompositionsstil, und mit Unterstützung der neuen Plattenfirma Virgin entstand ihr Album Play Me Backwards (1992), womit ihr ein künstlerisches Comeback gelang, wenngleich sie aus der Musikbranche nie vollständig verschwunden war.
Ring Them Bells, ein vielbeachtetes Baez-Live-Album, veröffentlichte sie 1995 gemeinsam mit einigen Freundinnen und Kolleginnen (Dar Williams, Indigo Girls, Tish Hinojosa, Janis Ian, Mary Black, Kate & Anna McGarrigle und Mary Chapin Carpenter) sowie ihrer Schwester Mimi Fariña. Mit den Indigo Girls ist sie mehrfach bei Konzerten aufgetreten, mit Janis Ian 1994 bei einem Benefizkonzert für die National Gay and Lesbian Task Force.
Unermüdlich tourt Joan Baez durch die Welt, interpretiert eigene Songs und klassische Folk-Songs von Woody Guthrie, Pete Seeger und Bob Dylan. Auch spanisches, französisches und deutsches Liedgut zählt zu ihrem Repertoire. Auch in diesem Jahr 2012 wird Joan Baez wieder auf deutschen Bühnen zu sehen sein.
Ich neige mein Haupt vor dieser bemerkenswerten Frau, die unermüdlich für Menschenrechte gekämpft hat und es immer noch tut und fast nebenbei ein großes musikalisches Werk geschaffen hat.








                                           




                                                      




                                         



                                                     

Montag, 16. April 2012

Alice



Alice ist eine italienische Popsängerin. Sie wurde 1954 in Forli als Carla Bissi geboren. Schon als 17-jährige veröffentlichte Alice erste Singles, die jedoch erfolglos blieben, genau wie ihre ersten beiden Alben La mia poca grande eta (1975) und Cosa resta un fiore (1978), für die sie das Pseudonym Alice Visconti benutzte. Erst die Zusammenarbeit mit dem italienischen Liedermacher Franco Battiato brachte den Durchbruch für die Sängerin. Das erste gemeinsame Album Capo nord (1980) - jetzt als Alice - wurde zu einem kleinen Achtungserfolg. Die daraus ausgekoppelte Single Il vento caldo dell' estate wurde hingegen zum Überraschungshit.
1981 gewann Alice mit dem Titel Per Elisa das renommierte Sanremo-Festival. Sie erreichte die Nummer-2-Position der italienischen Charts und verkaufte eine halbe Million Singles. Auch in vielen anderen europäischen Ländern (Deutschland, Schweiz, Österreich, Holland, Belgien, Finnland) konnte sie diesen Erfolg wiederholen.
Es folgten zwei Alben mit rockiger Popmusik, Per Elisa (1981) und Azimut (1982). Beide Alben waren von Franco Battiato produziert. Ihr erstes selbst produziertes Album Falsi Allarmi (1983) war weniger erfolgreich als seine Vorgänger. Ihren größten Erfolg in Deutschland hatte sie mit Una notte speciale, das es sogar bis auf den achten Platz der meistverkauften Singles des Jahres 1982 schaffte.
Im Jahr 1984 hatte Alice zwei Hitsingles mit Duetten. Zum einen Zu nah am Feuer mit dem deutschen Sänger Stefan Waggershausen, das in der Schweiz und Österreich Nummer 1 der Charts wurde. Zum anderen I treni di Tozeur, eine erneute Zusammenarbeit mit Battiato, mit dem sie beim Eurovision Song Contest 1984 den fünften Platz belegte. Es folgte das Album Gioielli rubati (1985) mit Coverversionen von Battiato-Songs. Kritiker waren über Alices Interpretationen von Battiato-Klassikern geteilter Meinung, doch das Publikum mochte das Album, besonders in Frankreich und Deutschland.
Ende der 80er Jahre setzte Alice vermehrt auf neue Einflüsse aus den Bereichen Folk, New Age, Dance und Electro. Die Fans nahmen diese Entwicklung skeptisch auf und der kommerzielle Erfolg der Sängerin nahm zusehends ab. Obwohl sie regelmäßig neue Alben veröffentlichte, hatte sie den Höhepunkt ihrer Karriere überschritten.
Nach wie vor ist Alice live zu sehen. Ihre – allerdings seltenen – Konzerte sind noch immer ein Ereignis.









                                                    

                                                           

                                                                                                    

Freitag, 13. April 2012

Neuerscheinungen: Amy Ray - Lung Of Love



Amy Ray, eine Hälfte der Indigo Girls, ist auch als Solo-Künstlerin unterwegs. Gerade hat sie ihr sechstes Album veröffentlicht. Lung Of Love heißt die Produktion und ist wie alle Vorgänger bei Amys eigenem Label Daemon Records erschienen. Es enthält zehn neue Songs und zwei Live-Mitschnitte.
Bei ihren Solo-Ausflügen kann man immer deutlich erkennen, dass Amy die kantigere der Indigo Girls ist. Sie kommt musikalisch mehr aus der Punk-Ecke und diese Seite zeigt sie gerne, wenn sie als Solo-Künstlerin tätig ist.
Auch Lung Of Love klingt ein wenig rau, ist aber zugänglicher als ihre früheren Werke. Auch eingefleischte Indigo Girls-Fans dürften hiermit Freude haben. Amy Ray hat auf ihrer neuen CD viel Wert auf musikalische Kooperation gelegt. Produzent Greg Griffith (Bass), Julie Wolf (Keyboard), Kaia Wilson (Gitarre) und Melissa York (Schlagzeug) bildeten die Band. Brandi Carlile mit ihrer wunderbaren Stimme fungierte als Gastmusikerin. Jeder einzelne Musiker hatte die Möglichkeit, Amys Songs zu verändern. Auf diese Weise haben die Songs eine Frische und Spontaneität, die man auf herkömmlichen Produktionen vergeblich sucht.
Amys Qualitäten als Songwriterin sind unbestritten und bilden die Basis für Lung Of Love. Ihre Texte handeln von Politik (From Haiti), Religion (The Rock Is My Foundation) und natürlich von Liebe (I Didn't, Bird In The Hand). Die musikalischen Elemente reichen von Folk und Country, über Gospel und Pop bis hin zu Punkrock. Neben der E-Gitarre ist auch das Banjo, die Fiddel und die Mandoline zu hören. Amy Rays Stimme ist wie immer dunkel, ein wenig rauchig und prägnant.
Insgesamt ist Lung Of Love ein sehr buntes und abwechslungsreiches Album. Es besitzt eine gewisse charmante Unperfektheit. Besser kann ich es gerade nicht ausdrücken. Mir fehlt ein wenig der rote Faden, die Songs wirken ziemlich zusammengewürfelt. Davon abgesehen gefällt mir das Album sehr gut. Meine Favoriten sind Crying In The Wilderness und das wunderbare I Didn't




www.amy-ray.com         



                                         

                                                             
                                                

Donnerstag, 12. April 2012

Ferron



Ferron ist eine kanadische Singer-Songwriterin. Sie wurde 1952 als Debby Foisy geboren. Sie wuchs als ältestes von sieben Kindern in der Nähe von Vancouver auf. Hin und hergerissen zwischen verschiedenen Pflegeheimen, ihrer Mutter und einem gewalttätigen Stiefvater, flüchtete sie sich früh in die Musik. Mit elf lernte sie Gitarre spielen und schrieb bald eigene Songs. Mit 15Jahren verließ sie schließlich ihr Zuhause und war von da aus für sich selbst verantwortlich.
1971 änderte die Musikerin ihren Namen in Ferron und konzentrierte sich ganz auf die Musik. Sie kämpfte sich durch die Clubszene und als offen lesbische und feministische Musikerin, trat sie vor allem bei feministisch orientierten Anlässen auf. Sie gründete ihr eigenes Plattenlabel Lucy Records und veröffentlichte ihr Debütalbum Ferron 1977.
Das 1980 entstandene Album Testimony war das erste professionell produzierte und Ferron konnte damit erstmals in den USA Aufmerksamkeit erregen. Besonders die Fauenmusikszene war begeistert von der Kanadierin. 1984 konnte Shadows On A Dime dann auch die restliche Musikindustrie überzeugen. Ferron galt von nun an als ernstzunehmende Folk-Sängerin mit poetisch herausragenden Texten.
Insgesamt veröffentlicht Ferron in ihrer Karriere 16 Alben (bis jetzt). Immer wieder zieht sie sich für kurze oder auch längere Zeit in die Einsamkeit zurück, besinnt sich auf sich selbst und schöpft neue Kraft. Sie schreibt Gedichte, veröffentlicht diese auch, gibt Unterricht im Schreiben und leitet ein Camp für Künstlerinnen in Michigan.
Ferron gilt heute als Vorbild für viele Musikerinnen. Frauen wie Ani DiFrancoMary Gauthier und die Indigo Girls nennen sie als wichtigen Einfluss für ihre eigene Musik. 









                                                                                                

Mittwoch, 11. April 2012

Annett Louisan



Annett Louisan ist eine deutsche Sängerin. Sie wurde 1977 in Havelburg als Annett Päge geboren. Ihren Künstlernamen Louisan leitete sie vom Vornamen ihrer Großmutter Louise ab. Sie wuchs bei Mutter und Großmutter in der ehemaligen DDR auf, bis die Familie nach der Wende nach Hamburg zog. Schon als Jugendliche interessierte und beschäftigte sie sich mit Musik und Malerei, was auch dazu führte, dass Annett nach Abschluss der Schule ein Kunststudium begann. Sie finanzierte das Studium durch Gelegenheitsjobs als Studiosängerin. Sie wirkte bei unterschiedlichsten Produktionen und Musikrichtungen mit. Die Bandbreite beinhaltete dabei verschiedenste Genres wie Trance und Klassik. Sogar das Einspielen von Weihnachtsliedern zählte zu ihrem Repertoire.
Schließlich lernte sie Musiker kennen, die ihr bei der Produktion eines eigenen Demobandes halfen. Das 105 Music-Label von Sony wurde auf auf die junge Künstlerin aufmerksam. In Frank Ramond fand sie den richtigen Produzenten und den Partner, der ihre Ideen für die eigenen Songs in passende Texte kleidete. Ende Oktober 2004 erschien das Debütalbum Bohème und auch die Singleauskopplung Das Spiel, mit der Annett Louisan sofort einen Hit landete. Bohème erreichte sechs Wochen nach Veröffentlichung Gold- und nach neun Wochen Platinstatus und wurde damit zu einem der schnellstverkauften Debütalben der deutschen Musikindustrie.
Die Musik von Annett Louisan ist ein lebhafter Mix von Strukturen, deren Wurzeln ebenso im französischen Chanson wie auch in der Tradition des klassischen amerikanischen Songwritings liegen, angereichert mit Folkelementen und durch einige wohldosierte Jazzanleihen zusätzlich veredelt. Ihre sehr spezielle Mischung aus unschuldigem Augenaufschlag, Koketterie und Selbstbewusstsein gibt ihren Songs eine ganz eigene Atmosphäre. Mit hintergründigem Humor interpretiert sie die ewigen Dinge zwischen Mann und Frau bissig und warmherzig zugleich.
Eine ausverkaufte Tour mit einer ausgereiften Bühnenshow überzeugte auch die schärfsten Kritiker und Annett Louisan konnte sich ihren Platz in der ersten Reihe der deutschen Musikszene sichern.
Die weiteren Alben Unausgesprochen (2005) und Das optimale Leben (2007) festigen den mittlerweile hohen Stellenwert der Sängerin.
Mit dem vierten Album Teilzeithippie (2008) trennte sich Annett Louisan von ihrer blonden Mähne und kehrte zu ihrer natürlichen Haarfarbe braun zurück. Auch musikalisch ist eine Entwicklung bemerkbar. Folk- Rock- und Singer-Songwriter-Elemente bringen Bewegung in die neuen Songs.
Mit dem aktuellen Album In meiner Mitte (2011) im Gepäck ist Annett Louisan 2012 wieder auf deutschsprachigen Bühnen unterwegs.









                                                      


Hier noch zusätzlich als kleines Schmankerl - ein Duett mit  Claudia Koreck:




                                                      





                                                                     

Dienstag, 10. April 2012

Pat Benatar




Pat Benatar ist eine amerikanische Rocksängerin. Sie wurde 1953 in Brooklyn/New York als Patricia Mae Andrzejewski geboren. Als Kind interessierte sie sich für das Theater und erhielt Gesangsunterricht. In der Schule sang sie im Chor und spielte in mehreren Schulaufführungen mit. Obwohl ihre musikalische Ausbildung darauf ausgerichtet war, entschied sie sich gegen eine Karriere als Opernsängerin. Stattdessen heiratete sie mit 19 Jahren ihren Jugendfreund Dennis Benatar. Die Ehe hielt nur wenige Jahre und Pat konzentrierte sich wieder auf die Musik.
1977 wurde sie in dem New Yorker Club Catch A Rising Star entdeckt und erhielt einen Plattenvertrag. Pat Benatar traf den Gitarristen Neil Giraldo, der später ihr Ehemann wurde und nahm mit ihm ihr Debütalbum In The Heat Of The Night (1979) auf. Das Album brachte die Hits Heartbreaker und I Need A Lover hervor und verkaufte sich hervorragend. Die prägnante, kräftige Stimme Pat Benatars und ihr Rock-Sound kam beim Publikum gut an. Sie war eine der ersten Frauen im Musikgeschäft, die in diesem Genre antrat und überzeugen konnte. Somit war sie die Vorreiterin für die späteren Erfolge von Cyndi Lauper und Madonna.
Die folgenden fünf Alben erreichten alle Platin-Status. Ihre Hits Hit Me With Your Best Shot, Treat Me Right, We Belong, Love Is A Battlefield und viele mehr bleiben unvergessen. Pat Benatar gewann in den 80er Jahren vier Grammys und wurde zum Superstar.
1982 heiratete die Sängerin Neil Giraldo. Das Paar hat zwei Töchter.
Obwohl Pat Benatar den Erfolg in den 90ern nicht Aufrecht halten konnte, veröffentlichte sie weitere Alben und spielte unzählige Shows in den USA.
Auch heute noch ist sie mit ihrem Mann unterwegs und tourt wie in alten Zeiten.









                                                                                  

Freitag, 6. April 2012

Musikgeschichte: Clara Schumann



Clara Schumann war eine deutsche Pianistin und Komponistin. Sie wurde 1819 in Leipzig als Clara Wieck geboren. Ihr Vater, der Musikpädagoge Friedrich Wieck, beschäftigte sich sehr mit der Erziehung seiner Kinder. Sein ganzes Augenmerk galt Clara, bei der er wegen ihres musikalischen Talents die Absicht verfolgte, sie so rasch wie möglich als Wunderkind und Klaviervirtuosin bekannt zu machen. So nahm er sie nach wenigen Jahren aus der öffentlichen Grundschule und ließ sie privat unterrichten, damit die Konzentration auf das Erlernen und Perfektionieren des Klavierspiels nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt würde. Mit zehn Jahren hatte sie erste Auftritte. Sie spielte vor Goethe und traf Niccolò Paganini und Franz Liszt. Sie trat in jungen Jahren in zahlreichen Städten und auch im nahen Ausland auf. Immer an ihrer Seite – der übermächtige Vater, dessen Kontrollsucht beinahe tyrannische Züge annahm.
So war Friedrich Wieck auch entsetzt, als sich zwischen Clara und dem labilen, finanziell ungesicherten Komponisten Robert Schumann eine Romanze anbahnte. Er untersagte dem Liebespaar jeden Kontakt. Die Trennung erreichte Wieck zunächst dadurch, dass er Clara für zahlreiche Konzerttourneen verplante. Er überwachte sie fast rund um die Uhr; offensichtlich entzog er ihr sogar die Tinte, damit sie nicht schreiben konnte. Das Paar musste sich die Erlaubnis zur Heirat schließlich vor Gericht erstreiten. 1840 wurde die Ehe dann endlich geschlossen.
Im Haus der Schumanns gingen Personen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans Christian Andersen und Franz Liszt ein und aus und man veranstaltete Konzerte und Lesungen im Konzertsaal. Die Ehe bot Clara Schumann endlich die Gelegenheit, die unter dem väterlichen Regime vernachlässigte allgemeine geistige Bildung nachzuholen. Sie las Goethe, Shakespeare und Jean Paul und studierte intensiver als bisher neben den Werken ihres Mannes Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin. Auf Drängen ihres Mannes, der sie an seiner Seite haben wollte, schränkte sie ihre Konzerttätigkeit ein. Er unterstützte jedoch ihr Talent zu komponieren. Allerdings versuchte er, Einfluss auf ihre Kompositionen zu nehmen.
In 13 Jahren bekam Clara Schumann neun Kinder, die aber außer Haus aufwuchsen. Ihr Mann wurde nach ersten Krankheitssymptomen 1854 in eine Heilanstalt überführt, wo er 1856 starb.
Über ihre Beziehung zu dem vierzehn Jahre jüngeren Johannes Brahms verriet Clara selbst kaum etwas. Sie scheute die Öffentlichkeit und wollte der Gerüchteküche keinen Stoff liefern. So wurde der gesamte Briefwechsel zwischen den beiden vernichtet. Clara wollte sich selbst als große Künstlerin sehen und als Liebende – aber nur in Verbindung mit ihrem Mann Robert Schumann. Brahms hatte das Nachsehen.
Nach dem Tod ihres Mannes konzentrierte sich Clara Schumann auf ihre Karriere als Pianistin. Sie unternahm erfolgreiche Konzertreisen in zahlreiche Städte Deutschlands und Europas und blieb bis zu ihrem Tode eine überall gefeierte Pianistin. Im Jahr 1878 wurde sie zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums in Frankfurt am Main berufen. Sie betätigte sich als Herausgeberin der Werke von Robert Schumann und veröffentlichte eine Reihe seiner Schriften. Ihr letztes Konzert gab sie am 12. März 1891 im Alter von 71 Jahren. Am 26. März 1896 erlitt Clara einen Schlaganfall und starb wenige Monate später im Alter von 76 Jahren. Ihrem Wunsche gemäß wurde sie in Bonn auf dem Alten Friedhof neben ihrem Mann beigesetzt.





                                                          


                                                                                         

Donnerstag, 5. April 2012

Kris Delmhorst



 Kris Delmhorst ist eine amerikanische Singer-Songwriterin. Aufgewachsen in Brooklyn, New York, entdeckte sie früh ihre Liebe zur Musik. Sie erhielt Cello-Unterricht
und studierte das Instrument später auch. Die klassische Musik war ihr nicht genug und sie spielte zusammen mit lokalen Jazz-Bands und Folk-Musikern. Im Laufe der Zeit erweiterte sich die Bandbreite ihrer Instrumente auf Gitarre, Geige, Mandoline, Klavier und Bass.
1996 zog Kris Delmhorst nach Boston, begann eigene Songs zu schreiben und integrierte sich Schritt für Schritt in die dortige Songwriter-Szene. 1998 erschien ihr Debütalbum Appetite. Durch unzählige Auftritte erarbeitete sich die Musikerin eine treue Fangemeinde. Ihre warme, intensive Stimme und ihre facettenreichen Songs erreichten die Menschen vor allem in der Bostoner Szene. Doch Kris Delmhorst tourt auch durch den Rest der USA und reist mit Gitarre und Rucksack durch Irland. Sie nimmt alle Eindrücke auf und verarbeitet sie in ihren Songs. So bleibt sie eine sehr interessante und wandlungsfähige Musikerin. Sie produziert unabhängig und geht ihren eigenen Weg.
Mit den Musikern der Bostoner Szene arbeitet Kris Delmhorst bei mehreren gemeinnützigen Projekten zusammen. Mit Catie Curtis, einer Bostoner Kollegin, verbindet sie eine enge Freundschaft.
2011 überrascht Kris Delmhorst Fans und Kritiker mit ihrem Album Cars. Das Werk besteht ausschließlich aus Coverversionen von Songs der Band The Cars. Die Musikerin schaffte sich hier ihre ganz eigene Hommage an ihre Lieblings-Band aus den 80ern. Wer glaubt, ihr Singer-Songwriter-Sound passt so gar nicht zum Wave und Synthie-Pop der Cars, wird hier eines Besseren belehrt. Das Experiment ist gelungen, Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!








                                                                       




Dienstag, 3. April 2012

Imogen Heap



Imogen Heap ist eine englische Musikerin. Sie wurde 1977 in Essex geboren.Sie erhielt schon in frühen Kinderjahren eine klassische Klavierausbildung, außerdem lernte sie das Spielen von Cello, Klarinette, Gitarre und Schlagzeug. Schon mit elf schrieb sie erste Songs. Nach der Scheidung ihrer Eltern kam sie mit zwölf Jahren in ein Internat, wo sie sich der musischen Klasse anschloss. Die Unterrichtsmethoden des Musiklehrers konnten Imogen nicht wirklich erreichen. Es kam zu zahlreichen Auseinandersetzungen, in deren Folge sie der Lehrer zwang, alleine zu üben. So brachte sie sich selbst das Samplen bei, spielte am Sequenzer und probierte an Mini-Computern herum, bis sie selbst in der Lage war, ihre eigenen Songs zu produzieren.
Nach dem Internat machte sie ihren Abschluss an der BRIT school und unterschrieb mit 17 ihren ersten Plattenvertrag. 1996 führte sie bei ihrem ersten Live-Auftritt vier Songs zwischen den Konzerten von The Who und Eric Clapton im Hyde Park in London auf. 1997 erhielt sie die Möglichkeit, bei der Aufnahme eines Songs von Bon Jovi Klavier zu spielen. 1998 erschien ihr Debütalbum I Megaphone. Der Album-Titel ist ein Anagramm ihres Namens. Kritiker verglichen Imogen Heap mit PJ HarveyKate Bush und Annie Lennox. Trotz einer Amerika-Tour sowie euphorischem Kritikerlob landete sie mit dem Debüt keinen Riesenerfolg. Ihre klare Stimme und die sehr persönlichen Texte besitzen dennoch zwingenden Gänsehautcharakter, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Nach dem Verlust ihres Plattenvertrags arbeitete die Musikerin mit dem Produzenten Guy Sigsworth zusammen. Die beiden veröffentlichten unter dem Namen Frou Frou das Album Details.
2004 verpfändete Imogen Heap ihre Wohnung, um die Produktion eines neuen Solo-Albums finanzieren zu können. Ende desselben Jahres stellte sie es fertig. Der Song Hide and Seek wurde für die zweite Staffel der Fernsehserie O.C., California verwendet und erhöhte den Bekanntheitsgrad der Musikerin enorm.
2005 gründete sie ihr eigenes Label Megaphonic, auf dem auch ihr Album Speak For Yourself erschien. Das Album verkaufte sich besser als erwartet. Es wurde auch in den USA veröffentlicht und Imogen Heap trat in den Late Shows von Letterman und Leno auf. 2006 wurde sie außerdem für zwei Grammys nominiert.
2009 erschien das Album Ellipse, das 2010 einen Grammy als „Best Non-Classical Engineered Album“ erhielt.
Seit März 2011 arbeitet Imogen Heap an ihrem Projekt Heapsongs. Jeder Song besteht aus einem Gemisch aus Alltagsgeräuschen und Klangsplittern. Auch Fans und Interessierte können ihren Teil beisteuern. Die Künstlerin veröffentlicht alle drei Monate einen neuen Titel. Eine absolut einzigartige Möglichkeit, am Schaffensprozess einer Künstlerin beteiligt zu sein.



www.imogenheap.com       





                                                                                                 





Montag, 2. April 2012

Joan Jett

 

Joan Jett ist eine amerikanische Rock-Sängerin. Sie wurde 1958 in Philadelphia/Pennsylvania als Joan Marie Larkin geboren. Mit 13 Jahren erhielt sie ihre erste Gitarre, brachte sich selbst das Spielen bei und schon bald schrieb sie eigene Songs. Ihr größtes Vorbild war die Rock-Musikerin Suzi Quatro, deren Stil sie zu kopieren versuchte.
1975 gründete sie zusammen mit Sandy West und Micky Steele die Rockgruppe The Runaways. Erst nach einer Umbesetzung – Micky verließ die Band und Lita Ford, Jackie Fox und Cherie Currie kamen dazu – kam der Erfolg. Das Konzept einer Mädchenband, die harten Rock spielt, ging 1976 voll auf. Weltweit erregten sie mit einem nach dem Bandnamen betitelten Debüt Aufsehen. Es folgten erfolgreiche Tourneen u. a. auch in Japan und Europa. Nur in den USA schaffte die Band nie den ganz großen Erfolg. Nachdem Cherie Currie, die Leadsängerin, die Gruppe nach heftigen Meinungsverschiedenheiten verließ, produzierten The Runaways noch zwei Alben mit Joan Jett als Frontfrau bevor die Band sich 1979 endgültig auflöste.
Joan Jett konzentrierte sich danach auf ihre Solokarriere. Mit ihrer Begleitband The Blackhearts veröffentlichte sie ihr Debütalbum Joan Jett. Der entgültige Durchbruch gelang ihr 1982 mit einer Single-Auskopplung des zweiten Albums Bad Reputation. I Love Rock'n'Roll war das Cover eines Songs der Band The Arrows. Die Nummer belegte sieben Wochen lang Platz eins der Billboard-Charts, und erhielt eine Platin-Auszeichnung. Der Song wurde ein Riesen-Hit auf der ganzen Welt.
In den Folgejahren erspielte sich Joan Jett eine treue Fangemeinde. Sie hatte mehrere Top 40 Hits und ausverkaufte Tourneen. Sie trat u.a. zusammen mit The Police, Queen und Aerosmith auf. Neben der Produktion weiterer Alben trat sie auch in Filmen und Fernsehserien auf. 2006 gründete sie ihr eigenes Label Blackheart Records. Politisch positionierte sich Joan Jett gegen den Irak-Krieg und unterstützt die Tierschutz-Organisation PETA.
Im Jahr 2010 erscheint mit The Runaways ein autobiographischer Streifen über die Girlband, der besonders das Verhältnis zwischen Joan und Cherie beleuchtet. Die Rolle der Leadsängerin übernimmt Dakota Fanning, Joans Part übernimmt Kristen Stewart.