Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Freitag, 6. April 2012

Musikgeschichte: Clara Schumann



Clara Schumann war eine deutsche Pianistin und Komponistin. Sie wurde 1819 in Leipzig als Clara Wieck geboren. Ihr Vater, der Musikpädagoge Friedrich Wieck, beschäftigte sich sehr mit der Erziehung seiner Kinder. Sein ganzes Augenmerk galt Clara, bei der er wegen ihres musikalischen Talents die Absicht verfolgte, sie so rasch wie möglich als Wunderkind und Klaviervirtuosin bekannt zu machen. So nahm er sie nach wenigen Jahren aus der öffentlichen Grundschule und ließ sie privat unterrichten, damit die Konzentration auf das Erlernen und Perfektionieren des Klavierspiels nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt würde. Mit zehn Jahren hatte sie erste Auftritte. Sie spielte vor Goethe und traf Niccolò Paganini und Franz Liszt. Sie trat in jungen Jahren in zahlreichen Städten und auch im nahen Ausland auf. Immer an ihrer Seite – der übermächtige Vater, dessen Kontrollsucht beinahe tyrannische Züge annahm.
So war Friedrich Wieck auch entsetzt, als sich zwischen Clara und dem labilen, finanziell ungesicherten Komponisten Robert Schumann eine Romanze anbahnte. Er untersagte dem Liebespaar jeden Kontakt. Die Trennung erreichte Wieck zunächst dadurch, dass er Clara für zahlreiche Konzerttourneen verplante. Er überwachte sie fast rund um die Uhr; offensichtlich entzog er ihr sogar die Tinte, damit sie nicht schreiben konnte. Das Paar musste sich die Erlaubnis zur Heirat schließlich vor Gericht erstreiten. 1840 wurde die Ehe dann endlich geschlossen.
Im Haus der Schumanns gingen Personen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans Christian Andersen und Franz Liszt ein und aus und man veranstaltete Konzerte und Lesungen im Konzertsaal. Die Ehe bot Clara Schumann endlich die Gelegenheit, die unter dem väterlichen Regime vernachlässigte allgemeine geistige Bildung nachzuholen. Sie las Goethe, Shakespeare und Jean Paul und studierte intensiver als bisher neben den Werken ihres Mannes Ludwig van Beethoven, Johann Sebastian Bach und Frédéric Chopin. Auf Drängen ihres Mannes, der sie an seiner Seite haben wollte, schränkte sie ihre Konzerttätigkeit ein. Er unterstützte jedoch ihr Talent zu komponieren. Allerdings versuchte er, Einfluss auf ihre Kompositionen zu nehmen.
In 13 Jahren bekam Clara Schumann neun Kinder, die aber außer Haus aufwuchsen. Ihr Mann wurde nach ersten Krankheitssymptomen 1854 in eine Heilanstalt überführt, wo er 1856 starb.
Über ihre Beziehung zu dem vierzehn Jahre jüngeren Johannes Brahms verriet Clara selbst kaum etwas. Sie scheute die Öffentlichkeit und wollte der Gerüchteküche keinen Stoff liefern. So wurde der gesamte Briefwechsel zwischen den beiden vernichtet. Clara wollte sich selbst als große Künstlerin sehen und als Liebende – aber nur in Verbindung mit ihrem Mann Robert Schumann. Brahms hatte das Nachsehen.
Nach dem Tod ihres Mannes konzentrierte sich Clara Schumann auf ihre Karriere als Pianistin. Sie unternahm erfolgreiche Konzertreisen in zahlreiche Städte Deutschlands und Europas und blieb bis zu ihrem Tode eine überall gefeierte Pianistin. Im Jahr 1878 wurde sie zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums in Frankfurt am Main berufen. Sie betätigte sich als Herausgeberin der Werke von Robert Schumann und veröffentlichte eine Reihe seiner Schriften. Ihr letztes Konzert gab sie am 12. März 1891 im Alter von 71 Jahren. Am 26. März 1896 erlitt Clara einen Schlaganfall und starb wenige Monate später im Alter von 76 Jahren. Ihrem Wunsche gemäß wurde sie in Bonn auf dem Alten Friedhof neben ihrem Mann beigesetzt.





                                                          


                                                                                         

2 Kommentare:

  1. Das war wirklich ein große Musikerin, vor allem, wenn man die Zeit bedenkt. Hut ab vor so viel Courage!

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    1. Ganz genau Zissi! Die wenigen Frauen, die zu dieser Zeit schon aktiv und mutig waren, kann man nicht oft genug hervorheben. Gute Arbeit Zusel!

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