Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Mittwoch, 18. Januar 2012

Anne Clark (Für Silke)

Anne Clark ist eine englische Musikerin. Sie wurde 1960 in Croydon/South London geboren. Mit 16 verließ sie die Schule und hatte verschiedene Jobs, unter anderem als Pflegerin in einer psychiatrischen Klinik. Sie arbeitete bei Bonaparte Records, einem Londoner Plattenladen und Independent-Label mit Schwerpunkt Punk-Rock. Danach wurde sie Programmgestalterin im benachbarten Warehouse Theater. Hier traten alternative Theater- und Musikgruppen auf. Anne Clark organisierte Konzerte, Ausstellungen und Lesungen. In ihrer Freizeit arbeitete sie an eigenen Arrangements von Poesie und Musik. 1981 stand sie zum ersten Mal selbst auf der Bühne zusammen mit der gerade gegründeten Band Depeche Mode.
Mit Paul Weller war sie außerdem Herausgeberin eines Verlages, der junge Schriftsteller unterstützte und zusätzlich arbeitete sie als Drehbuchautorin für das Fernsehen. Eine vielseitige Künstlerin also.
1982 erschien das erste Album The Sitting Room, das hauptsächlich in Insiderkreisen Anklang fand. Bei ihren nächsten Alben, 1983 Changing Places, 1984 Joined Up Writing und 1987 Hopeless Cases, kam ihr eine Bekanntschaft aus dem Warehouse, David Harrow, zugute, der als Co-Autor fungierte. Einige der von beiden entwickelten und vorwiegend mit Keyboards, Synthesizern und Samplern produzierten Musikstücke wurden zu Meilensteinen der elektronischen Musik der 1980er Jahre, zum Beispiel Sleeper in Metropolis, Wallies und vor allem Our Darkness. Anne Clark hatte mit ihrer Art, poetische Texte rhythmisch zur Musik zu sprechen, eine ganz neue Gattung geschaffen (Spoken Word). Inhaltlich setzte sich die Künstlerin überwiegend und kritisch mit den Unzulänglichkeiten des Menschseins, des alltäglichen Lebens und der Politik auseinander, was besonders den frühen Arbeiten einen schwermütige und melancholische Anstrich verleiht, der sowohl im Deutschen als auch im Englischen als Weltschmerz bezeichnet wird.
1987 zog sich Anne Clark für drei Jahre in die Einsamkeit Norwegens zurück und öffnete ihre synthetischen Arrangements für natürliche Instrumente, wie es ihr Album The Law Is An Anagram Of Wealth (1993) beispielhaft dokumentierte. 1994 entwickelte sie diese Idee konsequent fort und ging zum ersten Mal auf eine rein akustische Tour, die ihren alten Synthiehits zu einer ganz neuen Intensität verhalf.
1998 veröffentlichte Anne Clark zusammen mit Martyn Bates das Album Just After Sunset mit ins Englische übersetzten Gedichten des Lyrikers Rainer Maria Rilke.
In der folgenden Zeit war die Musikerin vor allem als Gastsängerin bei verschiedenen Gruppen zu hören. Im Herbst 2003 erschien ihr Buch Notes Taken, Traces Left, das auf über 300 Seiten alle Texte ihrer seit 1982 veröffentlichten Songs mit Übersetzungen ins Deutsche sowie persönliche Kommentare, Interviews und Fotos enthält. Ein Jahr später wurde ein gleichnamiges Hörbuch in Form zweier CDs veröffentlicht, auf denen sie wesentliche Bestandteile des Buches rezitiert.
Anne Clark ist nach wie vor live zu hören und begeistert dabei sowohl ihre alten Fans, als auch die jungen Club-Sound-Anhänger.



www.anneclarkofficial.com





                                                                          




                                                                           

5 Kommentare:

  1. Oh, ein gewidmeter Post. Ich kenne den Hintergrund ja nicht, aber ich finde das nett. Mir widmet niemand ein Post, schnüff.
    Zu Anne Clark: Ich seh schon, da bin ich wohl wieder zu jung. Ziemlich eigenwillige Musik. Da muss ich mich erst reinhören.

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  2. @Zusel: Vielen lieben Dank für dieses echt wahnsinnig nette Geburtstagsgeschenk!
    Ja, Anne Clark, ist schon 'ne ganze Weile her... Our Darkness ist einfach ein Klassiker, wurde damals in den Discos sehr gerne zu den Lasershows gespielt. An den Texten bzw. an deren Übersetzung ins Deutsche habe ich mir damals echt die Zähne ausgebissen ;-) Schön, dass es jetzt ein Buch dazu gibt.

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  3. Ach wie nett, ein Geburtstags-Post. Na dann auch von mir alles Gute, Silke!
    Anne Clark. Wahnsinn! Wie lang hab ich an die Frau nicht mehr gedacht? Zu lange. Schön, diesen Sound mal wieder zu hören.

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    1. Vielen Dank für die Glückwünsche, sehr nett von Dir!

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  4. Natürlich auch von mir alles Gute, inzwischen nachträglich! Das ist ja mal eine nette Idee, ein Geburtstags-Post. Ist ja wohl auch gut angekommen.
    Anne Clark selbst kenne ich auch noch von früher. Damals als ich noch in Discos gegangen bin. Himmel, ist das lang her! Die Musik hebt sich doch stark vom Rest des Blogs ab, ist aber auf jeden Fall genauso hörenswert.

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