Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Dienstag, 13. Dezember 2011

Zaz


Zaz ist eine französische Nouvelle-Chanson-Sängerin. Sie wurde 1980 in Tours als Isabelle Geffroy geboren. Ihre musikalischen Fertigkeiten erwarb sie beim Studium an der CIAM (Centre d'Information et d'Activités Musicales) in Bordeaux. Ihre ersten Auftritte hatte sie zusammen mit einer Bluesband. Danach ging sie mit einem baskischen Tanzorchester auf Tour. Zwei Jahre später sah sich Zaz als Sängerin einer Latinrockband den unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen ausgesetzt. Afrikanische, andalusische, arabische und lateinamerikanische Klänge strömten auf die junge Musikerin ein.
Später wurde Zaz Mitglied eines Cabarets in Paris, wo sie täglich fünf Stunden auf der Bühne stand. Wenn das Geld am Ende des Monats knapp zu werden drohte, stellte sie sich zusammen mit zwei befreundeten Musikern im Künstlerviertel Montmartre an eine Straßenecke und sang. Dabei konnte sie sich ihrem Faible für absolute Genrevielfalt hingeben. Jazz, Blues und Chansons wurden zu einem ganz eigenen Stil vermischt.
Wo und wie auch immer man ihr die Gelegenheit gab, präsentierte Zaz ihre Musik mit einer erfrischenden Lebensfreude, die keinen kalt ließ. War es nun vor 10.000 Zuschauern im Stadion von Hendaye (im äußersten Südwesten des Zentralstaates), als Interpretin eines Edit-Piaf-„Greatest-Hits“-Sets im Herzen Sibiriens, bei Gratis-Konzerten in kolumbianischen Salzminen oder auf Tour durch Ägypten.
2009 begeisterte sie das Publikum bei einem Talentwettbewerb und gewann überraschend. Besonders beeindruckt von ihrer Performance war Frankreichs Pop-Superstar Raphaël Haroche, der sofort beschloss, drei Songs für sie zu schreiben. Jene drei Stücke finden sich nun auf Zazs selbst betiteltem Debütalbum, das im Frühjahr 2010 in Quebec und Frankreich aufgenommen wurde. Es kletterte auf Platz eins der französischen Charts und blieb dort ein halbes Jahr. In Deutschland erschien das Album im Oktober 2010. Es kam bis Platz drei der Charts und erreichte Platinstatus. Vor allem die Single Je Veux wurde zum Riesen-Hit und lief im Radio rauf und runter.
Mit ihrer unverkennbaren, rauchigen Stimme und ihrem konventionellen Auftreten hat sich Zaz in die Herzen vieler Menschen gesungen. Ein angenehm bunter Tupfen in der oft so gleichförmigen Musikszene. Das Rolling Stone Magazine meint dazu:
Wie eine ‘Piaf des Blues’, aufgejazzt von Django Reinhardt, schwebt Zazs Stimme über den Gypsy-Jazz-Beats ihres Gitarristen Guillaume Juhel, in einem Genre, das von seinen Musikern uneingeschränkte Virtuosität verlangt.“








                                                         
    






                                     

7 Kommentare:

  1. Die ist ja gut drauf. Das Video ist genial. Einfach auf der Straße und dann die Handtrompete - super, gefällt mir.

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  2. Oh ja, das Lied ist gut. Ich hab mir die CD gekauft. Kann ich nur empfehlen. Gute Musik!

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  3. Is' ja echt voll witzig. Macht Spaß zum Zuschauen und Zuhören. Cool...

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  4. @Silke: Schon, oder? Freut mich, dass sie dir auch gefällt. :-)

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  5. Eine super Sängerin! Wir durften sie live erleben, sie ist einfach sensationell. Zaz war ja in vielen Hallen und auf Veranstaltungen in Deutschland dieses Jahr, und wo sie war, gab es begeisterte Konzertkritiken.
    Jedesmal hatte sie vom ersten Lied an das Publikum auf ihrer Seite, sie kann auf der Bühne mit den Leuten umgehen wir nur wenige, und vor allem ist sie eine echte Könnerin. Sie hat ja in Bordeaux Musik studiert und ist früh mit Bands getourt und auch schon früh vor großem Publikum aufgetreten, und die Einflüsse hat sie wohl alle aufgenommen. Sie spielt ja bei Bedarf mehrere Instrumente, manche mach sie auch gekonnt nach (wie die Tröte in Je veux), sie singt wenn es sein muss auch mal in spanisch oder englisch und hat eine Wahnsinnsstimme, die sie in hohen Lagen lange halten kann. Z.B. am Schluss von "La fee". (Bei manchen Konzerten standen die Leute nur noch mit offenen Mündern da und haben sich gefragt, wie macht die das...?) Das ist eine ganz, ganz Große!

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  6. Kann mir vielleicht jemand sagen, wie sie das mit den "trötengeräuschen" macht? ich habe es schon oft probiert, es aber nicht herausgefunden.

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    1. ...Wie sie das mit der Tröte hinkriegt, weiß bis heute kein Mensch so genau. Es lässt sich außer Mutmaßungen dazu nichts wirklich im Netz finden. Sie hat jedenfalls anscheinend nichts in der Hand. Irgendwie muss sie mit der Handwölbung einen Schall erzeugen, der voluminös klingt wie eine Tröte. Vermutlich hat sie das als Gypsie-Element (genau wie ihr Klangschalen-Into bei Je veux) von ihrer Welttournee in Lateinamerika oder aus Asien mitgebracht, als sie noch als Unbekannte gerade da aufgetreten ist, wo andere nicht so hingehen, in den kolumbianischen Salzminen, in Malaysia, Ägyten, Sibirien oder Japan. Das ist es wohl, was eine Vollblutmusikerin ausmacht - sie ist offen für alles Neue oder Seltene, versucht es zu verarbeiten, und behält trotzdem ihren Stil bei - eben dieser fesche Gypsie-Pop. So viele werden gehypted und nennen sich Musiker, aber diese Französin ist einfach ein Phänomen.

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