Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!





Montag, 17. Oktober 2011

Dixie Chicks


Die Dixie Chicks sind eine amerikanische Country-Rock-Band bestehend aus den Schwestern Emily Robison (geb.1972, Gitarre, Dobro und Banjo), Martie Maguire (geb.1969, Geige und Mandoline) und der Leadsängerin Natalie Maines (geb. 1974).
Die Band entstand 1989 an einer Straßenecke in Dallas, wo die Geschwister Emily und Martie Erwin mit den Musikerinnen Laura Lynch und Robin Lynn Macey auftraten. Die vier nannten sich Dixie Chicks und spielten vom Bluegrass inspirierte Country-Musik. Sie waren bei einem Independent-Label unter Vertrag und veröffentlichten drei Alben, die allerdings nicht weiter beachtet wurden. 1992 verließ Robin Lynn Macey die Band und 1995 wurde auch Laura Lynch abgelöst. Die neue Leadsängerin wurde Natalie Maines, die Tochter des Produzenten und Gitarristen Lloyd Maines. Mit dieser neuen und bis heute bestehenden Besetzung begann die Erfolgsgeschichte der Dixie Chicks.
Die drei Frauen änderten den Musikstil ein wenig, weg vom Bluegrass, mehr in Richtung Mainstream-Country, Natalie brachte Rock und Blues mit ein und diese Mischung war das Erfolgsrezept. Die Musikerinnen erhielten einen Vertrag bei Sony BMG und bereits ihr Debütalbum Wide Open Spaces (1998) wurde ein Riesen-Erfolg. Es verkaufte sich 12 Millionen Mal und drei Single-Auskopplungen erreichten Platz eins der Country-Charts. Auch das zweite Album Fly (1999) erzielte Spitzenplazierungen in den Charts. Die erste große Tournee führte die Dixie Chicks durch 80 amerikanische Städte und war durchwegs ausverkauft. Marty, Emily und Natalie waren Superstars.
Nach einem Streit mit der Plattenfirma erschien 2002 das Album Home als unabhängige Produktion. Die Fans waren vom weniger kommerziellen Klang erst überrascht, zeigten sich dann aber doch begeistert. Auch ohne Promotion verkaufte sich die Platte sechs Millionen Mal und führte zu einer triumphalen Tour durch die USA. Viele ihrer Auftritte waren binnen weniger Stunden ausverkauft, bei der Grammy-Zerimonie heimsten sie insgesamt vier Preise ein, darunter den für das beste Country-Album des Jahres.
Der große Bruch in der Erfolgsgeschichte der Band geschah im Frühjahr 2003, als Natalie Maines während eines Konzertes in London äußerte, die Band sei beschämt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten aus Texas, ihrem Heimatstaat, stamme. In den USA brach daraufhin ein Sturm der Empörung los. Es kam zu Boykottaufrufen unter konservativen Country-Fans und in den amerikanischen Medien. Geschockt von dieser Reaktion entschuldigte sich Natalie öffentlich, doch der Sturm legte sich nicht. Es begann eine Hetzkampagne, in deren Zug CDs von Bulldozern plattgewalzt wurden, Radiostationen die Musik der Dixie Chicks aus ihrem Programm verbannten und sogar Morddrohungen ausgesprochen wurden. Die Künstlerinnen mussten um ihre Sicherheit und die ihrer Familien bangen.
Doch die drei Frauen ließen sich nicht einschüchtern und begannen immer offensiver ihre Meinung zu vertreten. In Interviews erklärten sie, gegen den Krieg zu sein und nicht gegen die USA und pochten vermehrt auf ihre Meinungsfreiheit. 2004 unterstützten die Dixie Chicks den Wahlkampf des Bush-Herausforderers John Kerry tatkräftig.
2006 erschien der Dokumentarfilm Dixie Chicks: Shut Up and Sing (Halt die Klappe und sing) über die Reaktionen konservativer Fans auf Maines’ Bush-kritische Äußerungen.
Den Auseinandersetzungen mit diversen Country-Medien und Sendern begegnete die Gruppe mit einem musikalischen Richtungswechsel: weg von Bluegrass und traditionellem Country, hin zu Rock und Pop. Als Produzent für das 2006 erschienene Album Taking The Long Way konnten die Dixie Chicks Rick Rubin gewinnen. Mit dem neuen Sound versuchte die Gruppe, sich einerseits etwas von der konservativen Country-Szene zu lösen, andererseits endlich auch in Europa kommerziellen Erfolg zu erzielen. Das Konzept ging auf. Das Album erzielte aus dem Stand Spitzenplatzierungen in den Charts: Platz Eins in den USA und Platz Fünf in Deutschland. Für die Musikerinnen hatte das Album noch eine ganz besondere Bedeutung.
"Dieses Album war wie eine gründliche Therapie," sagt Natalie Maines. "Ich bin jetzt im Reinen mit mir. Diese Stücke zu schreiben war wichtig. Wir haben zum Ausdruck gebracht, was wir zu sagen haben. Das war notwendig, um überhaupt weitermachen zu können."
Viele Fans taten sich offensichtlich schwer mit der musikalischen Richtungsänderung. Die Sommer-Tournee war kein Erfolg und viele Konzerte mussten abgesagt werden, weil nicht genügend Karten verkauft werden konnten. Trotz allem waren die Dixie Chicks bei der Grammy-Verleihung 2007 die mit den meisten Auszeichnungen bedachten Künstler, sie erhielten fünf Grammys, unter anderem für das beste Album und den besten Song.
2010 veröffentlichten Martie Maguire und Emily Robison ein Album als Duo unter dem Namen Court Yard Hounds. 2011 erklärten die Dixie Chicks, wieder zu dritt an einem neuen Album zu arbeiten.













                                                                                     



                                                 






                                                                             

6 Kommentare:

  1. Howdie! Die Dixie Chicks. Ja, also Country ist nicht wirklich meine Musik, aber die Ladies sind ja wohl Grenzgänger. Und dieser ganze Hype um einen Satz - unvorstellbar! Ich an ihrer Stelle wäre ausgewandert. Die haben doch ein Rad ab!
    Das Video ist übrigens sehr gut, da haben sie doch mal was rausgelassen.

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  2. Ich steh total auf die Dixie Chicks. Ich mag Natalies Stimme und der ganze Sound ...
    Die jüngeren Scheiben sind nicht mehr ganz so Country, das find ich gut. Man kann da ganz gut eine Entwicklung sehen oder besser hören.
    Zur Politik: Ich finde es absolut unmäglich, wie die Frauen behandelt worden sind! Morddrohungen - was soll das?
    Ich hoffe, die drei haben sich wieder gefangen und man kann bald was neues hören.

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  3. Auch für mich gilt: Country ist nicht mein Ding. Die Chicks kenne ich natürlich schon. Mutige Frauen. So schnell kann man vom Darling zum Feind werden. Sieht aber so aus, als hätten sie den Sturm gut überstanden. Mein Respekt!

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  4. Also ich mag Country, vor allem New Country, nicht dieses alte, kitschige Zeug. Die Chicks liegen genau auf meiner Linie. Super Musikerinnen, beeindruckend, was Emily an den Instrumenten beherrscht. Die Frau kann Dobro spielen, wow! Und Natalies Stimme ist ja wohl über jeden Zweifel erhaben. Hört euch mal ein bißchen was an, die drei habens wirklich drauf!

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  5. Die neueren Sachen gefallen mir ganz gut, die alten sind mir doch zu countrig. Die CD Home finde ich besonders gut, vor allem Landslide.

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  6. Ja, Landslide ist einfach wunderbar. Das gefällt mir sogar besser als das Original von Fleetwood Mac.

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