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Dienstag, 1. Mai 2012

Neuerscheinungen: Norah Jones - Little Broken Hearts



Nach einer fast dreijährigen Pause ist Ende April 2012 das fünfte Studioalbum von Norah Jones - Little Broken Hearts - erschienen. Produziert wurde das Album von Danger Mouse, dem Hip Hop Veteranen.
Schon das Cover zeigt, dass die Musikerin hier neue Wege gegangen ist. Eine lasziv blickende Norah Jones täuscht allerdings ein wenig über den Inhalt der 12 Songs hinweg. Hier geht es um Herzschmerz, um die Zerrüttung, das Scheitern und den Bruch von Liebesbeziehungen in allen Phasen mit allen Widersprüchen und Wendungen.
Die so typisch samtig-zerbrechliche Stimme ist geblieben, der Klang ihrer Musik hat sich auf Little Broken Hearts allerdings verändert: Weniger soft, fast ein bisschen eckig, und dennoch durchgestylt. Norah Jones hat sich hier ihren Liebeskummer von der Seele geschrieben - aber dennoch keinen Schmachtfetzen sondern ein abgeklärtes und gleichzeitig sehr emotionales Album produziert.
Schon der erste Song Good Morning, eine sphärische Ballade über eine Nacht, in der der Liebste nicht heimkam, ist ein Highlight. Exzellent aber auch der bluesige Titelsong Little Broken Hearts, das auf eine Gitarre und ein paar effektiv eingesetzte Synthesizer-Tupfer reduzierte She’s 22 und das groovige Happy Pills.
In den Texten beleuchtet Norah Jones das so sehr strapazierte Thema mit viel Esprit, kommt einfühlsam oder humorvoll aus ungewöhnlichen und gelegentlich auch brutalen Blickwinkeln darauf zu.
So formieren sich die gebrochenen Herzen in Little Broken Hearts zu einer Rächer-Armee. Und in Miriam – inspiriert von Johnny Cashs Delia’s Gone – wird der untreue Geliebte abgewatscht und die Nebenbuhlerin trotz ihres schönen Namens umgebracht.
Little Broken Hearts ist eine begeisternde Sammlung von 12 ineinander verwobenen, tiefgründigen Songs. Es ist eine 45-minütige Trennung, spiegelt den inneren Kampf, die Verletzlichkeit bei einer Trennung, aber auch die Wut auf den Partner und die oftmals als verschwendet empfundene Zeit wieder.
Musikalisch ist das Album keine völlige Kehrtwende, sondern eher eine leichte Kursänderung. Norah Jones klingt erwachsener und reifer. Produzent Danger Mouse führt die Musikerin von ihren bisherigen Jazz-Piano-Bar-Klängen zu einem nostalgischen Pop-Sound mit Ecken und Kanten, die ihn interessant machen, er aber unaufdringlich bleibt. Synthie-Klänge vermischen sich mit Elementen aus Jazz, Folk und Alternative-Country zu einem eigenen und doch eingängigen Klangteppich.
Norah Jones ist meiner Meinung nach mit Little Broken Hearts ein kleines Meisterwerk gelungen. Es ist melancholisch, tiefgründig und geht unter die Haut. Großartig!
Meine Favoriten: Little Broken Hearts, Miriam und Happy Pills








                                                        
                                                                                   

3 Kommentare:

  1. Na da ist aber jemand begeistert. Ich habe die Single - Happy Pills - schon im Radio gehört. Gefällt mir gut. Mal sehen wie der Rest ist.

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  2. Ja ich habe den neuen Song auch schon gehört. Gefällt mir total gut. Klingt ja so als wäre die CD auch gut. Da heißt es dann - kaufen!

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  3. Ich hab sie schon zu Hause! Und - sie ist wirklich gut. Irgendwie typisch Norah, aber ein bißchen aufgepeppt, steht ihr gut!

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