
Joni Mitchell wurde 1943 als Roberta Joan Anderson im kanadischen Fort Macleod/Alberta geboren. Als Kind einer Lehrerin und eines Offiziers der kanadischen Luftwaffe wuchs sie in verschiedenen militärischen Einrichtungen auf, in die ihr Vater immer wieder versetzt wurde. Mit sieben Jahren erhielt sie für kurze Zeit Klavierunterricht. Das Instrument beeindruckte sie aber nicht nachhaltig, und nach 18 Monaten ließ sie es wieder sein. Mit neun Jahren erkrankte sie an Polio. Im Krankenhaus sang sie für andere Kinder und legte damit den Grundstein ihrer Karriere als Sängerin und Gitarristin. Das Gitarrenspielen brachte sie sich selbst bei.
Auf dem Kunst-College in Calgary entwickelte sie neben der Musik ihre Leidenschaft für das geschriebene Wort und das Zeichnen weiter (Später malte sie mehrere ihrer Plattencover selbst). 1965 heiratete sie den Folksänger Chuck Mitchell. Obwohl die Ehe nur ein Jahr hielt, verdankt sie ihm ihren Künstlernamen Joni Mitchell. Ihr erstes Kind, das sie in dieser Zeit zur Welt brachte (Chuck war nicht der Vater), gab sie zur Adoption frei. Diesen Fehler und das dazugehörige Trauma versuchte sie später in zahlreichen Songs aufzuarbeiten. Erst 1997 fand sie ihre leibliche Tochter wieder.

1969 wurde sie eingeladen, auf dem legendären Festival in Woodstock aufzutreten, konnte das Festivalgelände jedoch aufgrund des enormen Andrangs nicht erreichen. Aufgewühlt von der Energie, die von diesem Festival auf die gesamte Generation ausging, schrieb sie mit dem Song Woodstock die Hymne auf das Festival, und Crosby, Stills, Nash and Young hatten mit diesem Lied einen großen Hit.
Aus dem dritten Album Ladies Of The Canyon (1970) entstammte neben Woodstock auch der Song Big Yellow Taxi, der ebenfalls zum Klassiker wurde. 1971 veröffentlichte Joni Mitchell schließlich eines der besten Pop- und Rock-Alben aller Zeiten: Blue. Darauf Songs wie: All I Want, River, A Case Of You und das bekannte This Flight Tonight - zum Welthit geworden durch die Interpretation der Gruppe Nazareth.
In der Folgezeit wendete sich die Künstlerin von ihrem Folk-orientierten Stil ab und versuchte es mit Rock und Pop, For The Roses (1972), Court And Spark (1974) und später mit Jazz, Don Juan's Reckless Daughter (1977), Mingus (1979).
In den Jahren von 1982 bis 2007 gab es in Joni Mitchells Werk eine große Neigung zum Außergewöhnlichen. Seien es die unorthodoxen Klangfarben, die gegen den Strich gekämmte Rhythmik oder der Einsatz und das Zusammenspiel von Instrumenten, die man in dieser Konstellation so bisher noch nicht gehört hat. Auf den Alben Wild Things Run Fast (1982), Dog Eat Dog (1985), Chalk Mark In A Rain Storm (1988) und Night Ride Home (1991) wird das, vor allem durch das Zusammenwirken mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus allen Bereichen der Pop-Musik, sehr deutlich.

Nach dem 2002 erschienenen Album Travelogue verkündete die Musikerin, das sei ihr letztes Album und sie wolle sich nun voll und ganz der Malerei widmen. Entgegen dieser Ankündigung nahm Joni Mitchell Anfang 2007 das Album Shine mit fast vollständig neuem Material auf, das im Herbst 2007 erschien und eine Wiederannäherung an die eigenen Wurzeln bedeutete. Es wird sich zeigen, ob dieses Werk wirklich das letzte musikalische Lebenszeichen dieser großen Künstlerin ist.
Kompliment Zusel, was für ein toller Post. Wer hätte ihn auch mehr verdient als Joni Mitchell - die Mutter aller Songwriterinnen. Ich neige ehrfürchtig mein Haupt.
AntwortenLöschenJawohl! Es wurde auch Zeit, dass die grosse Joni hier ihren Platz bekommt. Mel hat natürlich Recht, toller Post, absolut angemessen. Die Bilder, die Videos, einfach gut. Hab ich schon mal gesagt, dass ich den Blog toll finde?
AntwortenLöschenJa, ja, die Damen haben ja Recht. Selbst ich junger Hüpfer muss zugeben, dass diese Frau wohl die Queen aller Songwriterinnen ist.
AntwortenLöschenUnd: Zusel, auch von mir ein Kompliment: der Post ist wirklich super, hab ich mit Vergnügen gelesen und auch noch was gelernt. Well done!
Ach Leute, eure Worte sind wie ein warmer Regen! Es ist immer wieder schön zu sehen, dass meine Bemühungen Anerkennung finden (Ja, ich neige zu gestelzter Ausdrucksweise). Es macht Spass mit euch, wirklich!
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