Willkommen in meinem Blog! Hier geht es um Musikerinnen. Vor allem um Frauen, die ihre Musik selbst machen, das heißt selbst schreiben und selbst spielen. Ich stelle bekannte Künstlerinnen vor und weniger bekannte, Hauptsache tolle Musik. Vorschläge sind jederzeit willkommen!
Leslie Clio ist eine deutsche
Musikerin. Sie wurde 1986 in Hamburg geboren. Zuhause wuchs sie mit
Soul, Swing und afrikanischer Musik auf. Sie hatte ein Jahr
Gesangsunterricht und brachte sich den Rest selbst mit Lektionen aus
dem Internet bei. Nach dem Abitur reiste sie erst einmal um die Welt
bevor sie 2010 nach Berlin ging, um ihre musikalischen Visionen zu
verwirklichen.
Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen,
jobbte Leslie Clio nachts als Kellnerin. In ihrer Freizeit arbeitete
sie an ihren Songs. Über eine Freundin lernte sie Nikolai Potthoff,
den Gitarristen der Indie-Rock-Band Tomte, kennen. Zusammen
produzierten sie die Single Told You So, die sich auch bald in den
Charts platzieren konnte. Die zweite Single Couldn't Care Less wurde
in dem Film Der Schlussmacher verwendet.
Das Debüt-Album Gladys erschien am 8.
Februar 2013. Es ist ein modernes Stück Pop-Musik mit deutlichen
Soul-Elementen.
Von der Kritik hochgelobt braucht sich
Leslie Clio nicht vor Vergleichen mit Adele, Amy Winehouse oder Duffy
zu scheuen.
Anfang
Februar 2013 ist das siebte Studioalbum der kanadischen Schwestern Tegan and Sara – Heartthrob erschienen. Produziert wurde das Werk
von Greg Kurstin, Justin Meldal-Johnsen and Mike Elizondo, allesamt
Größen der Musikszene, die u.a. für Beck, Pink, Eminem, Kesha und
Kelly Clarkson gearbeitet haben. Diese Auswahl zeigt schon die
Richtung, die Tegan and Sara mit Heartthrob eingeschlagen haben -
moderner, kommerzieller Synthie-Pop.
Mögen
sich auch die Fans der ersten Stunde schwarz ärgern, diese
musikalische Entwicklung war schon in den letzten Jahren zu erkennen,
kann also nicht wirklich überraschen. Nach Jahren in der Indie-Szene
mit überschaubaren Fans und ebenso überschaubaren
Tonträger-Verkäufen, ist es nur zu verständlich, dass die
Schwestern jetzt auch einmal ganz vorne mitmischen wollen. Man kann
am Beispiel Gossip sehen, wie gut das gelingen kann.
Die
Single-Auskopplung Closer ist dann auch ein solider Pop-Song mit
Ohrwurm-Garantie in 80er Stimmung ohne den typischen
Tegan-and-Sara-Sound außer Acht zu lassen. Ja, all das kann ein Song
in sich vereinen und es macht Spaß, zuzuhören. Zwischen die gut
gelaunten, tanzbaren Titel schleicht sich auch mal eine Ballade wie I
Was A Fool, die den Zwillingen auch gut steht.
Auf
Heartthrob haben Tegan and Sara ihre jugendlichen Kanten abgelegt und
klingen weicher, moderner und auch positiver. Mir gefällt das Album
sehr gut und ich habe allen Respekt vor dieser musikalischen
Wandlung. Die Schwestern haben hier neue Gipfel erstürmt, ohne ihre
Seele zu verkaufen.
Hörtipps:Closer, I'm Not You're Hero, Now I'm All Messed Up
Lisa
Marie Neumann ist eine deutsche Singer-Songwriterin, vor allem
bekannt als Sängerin der Band Marie & The RedCat. Sie wurde 1986
in Homburg geboren, wuchs in St.Ingbert im Saarland auf und hatte von
Kindesbeinen an mit Musik zu tun. Ab ihrem 6. Lebensjahr nahm sie 10
Jahre lang klassischen Geigenunterricht und spielte im städtischen
Orchester. Mit 16 Jahren entdeckte sie die Gitarre für sich und
begann das Instrument autodidaktisch zu erlernen. Ab diesem Zeitpunkt
fing sie an, eigene Songs und Kompositionen zu schreiben. Sie sang in
einigen Bands, zum teil Coversongs, zum teil eigene Musik und
probierte sich auch im Nachstellen von Musicals mit Schauspiel, Tanz
und Kostüm in der Musicalformation "Chorwurm".
Ende
2008 begann sie nach einer Ausbildung zur Maßschneiderin ihr Studium
an der Popakademie Mannheim, das sie 2012 erfolgreich abschloss und
arbeitet seit dem als freiberufliche Musikerin & Künstlerin.
Lisa
Marie Neumann fand schon zu Beginn ihres Studiums die vier Musiker,
die bis heute die Instrumentalisten ihrer Band Marie & The RedCat
sind. Mit Wolfgang Morenz (Gitarre), Sebastian Rotard (Schlagzeug),
Johann Seifert (Bass) und Florian Donaubauer (Keyboards) hat die
Musikerin die vier Jahre an der Popakademie genutzt, um ihren eigenen
Sound zu finden. Herausgekommen ist ein sympathischer Akustikpop mit
Indie-Einflüssen. Lisa Maries jazzig angehauchte Stimme komplettiert
den erfrischenden und warmen Klang.
Im
Herbst 2012 erschien das Debüt-Album von Marie & The RedCat –
Home. Neben einer eigenen Tournee und Auftritten mit verschieden
Künstlern wie Xavier Naidoo oder Laith Al Deen, ist die Band schon
in der zweiten Spielzeit am Maxim Gorki Theater in Berlin Teil des
Ensembles des Theaterstücks Zeit zu lieben, Zeit zu sterben.
Eine
junge deutsche Band, deren Musik Lust macht auf mehr.
Diane
Weigmann ist eine deutsche Musikerin. Sie wurde 1974 in Berlin
geboren. 1989 gründete sie mit drei Freundinnen ihre erste Band, die
Mädchenband Lemonbabies, die bis 2001 aktiv waren und sich seitdem
in einer kreativen Pause mit bis heute offenem Ende befindet.
2001
absolvierte sie den Popkurs, einen Studiengang für Popmusik in
Hamburg. Sie arbeitete anschließend mit verschiedenen Musikern aus
der deutschen Musikszene zusammen, u.a. Die Ärzte, Curt Cress und
Thomas D. Außerdem schrieb sie Songs für Yvonne Catterfeld und Juli
und produzierte Musik für Film- und Werbeaufnahmen.
2005
veröffentlichte Diane Weigmann ihr erstes Solo-Album Diane – Das
Album. Die Single Das Beste konnte sich in den deutschen Charts
platzieren.
2007
folgte das zweite Album Im Zweifelsfall noch immer. Die Musikerin
tourte mit verschiedenen Besetzungen, mal als Vorprogramm, mal allein
unplugged.
Für ihr
drittes Album Kein unbeschriebenes Blatt (Februar 2013) ging Diane
Weigmann ein hohes Risiko ein. Sie verzichtete bewusst auf die
Unterstützung einer Plattenfirma und ließ sich fünf Jahre Zeit für
die Realisierung. Für die Finanzierung löste sie einen
Bausparvertrag auf und setzte auf Online-Fundraising. Zu dieser
Vorgehensweise sagte sie selbst: „Nach vielen Jahren in der
scheinbaren Sicherheit branchenüblicher Plattenverträge wollte ich
endlich die volle Verantwortung. Und zwar nicht nur für meine Musik
– die habe ich mir noch nie nehmen lassen – sondern auch darüber
hinaus, im Umgang mit meinem Album. Ich wollte Verantwortung für die
Art, wie es dem Publikum zugänglich gemacht wird und dafür, wie ich
selbst Erfolg definiere.“
Herausgekommen
ist ein sehr schönes Stück deutscher Singer-Songwriter-Pop mit
einem gehörigen Schuss Country hie und da. Diane Weigmanns Lieder
handeln vom Alltag in allen Ausprägungen, mal ausgelassen, mal
nachdenklich. Sie sagt: „Ich möchte keine elitäre Kunst
erschaffen, ich möchte Musik schreiben, die dem Alltag Sinn gibt.“
Schön.
Am 25.
Januar 2013 ist das vierte Album der bayerischen Singer-Songwriterin Claudia Koreck mit dem klangvollen Titel Honu Lani erschienen. Wenn
sich jetzt, die dem Bayerischen Dialekt nicht mächtigen Leser
fragen, was der Titel nun auf hochdeutsch heißen möge, dem sei hier
versichert, Honu Lani ist kein bayerischer Ausdruck, sondern der Name
eines Hauses auf Hawaii. Hier nämlich hat die Musikerin während
eines dreimonatigen Aufenthalts ihr neues Album geschrieben und zum
Teil auch aufgenommen.
Herausgekommen
ist ein wunderbar entspanntes, manchmal melancholisches Album.
Claudia Koreck und ihr Mann und Produzent Gunnar Graewert haben sich
bewusst für einen reduzierten erdigen Sound entschieden. Neben
akustischen Gitarren wurden auch Gegenstände aus Honu Lani mit in
die Musik eingebracht. Eine Holzfigur mit Muschelkette gab ein prima
Shaker-Geräusch ab, der Boden im Schlafzimmer ein dumpfes Pochen.
Kokosnuss und Holzbretter wurden zu Percussion-Elementen.
Der
hawaiianische Einfluss ist vor allem beim ersten Song deutlich zu
hören. Unter meiner Deckn überrascht mit inseltypischen Ukulelen-
und Lap-Steel-Gitarren-Klängen, die für einen warmen Country-Sound
sorgen.
Einzig
die Single-Auskopplung Danzn und das rockige Anna fallen ein wenig
aus dem eher ruhigen Sound des Albums heraus. Viele Songs haben einen
deutlichen Blues-Charakter, die Musik passt sich den oft
nachdenklichen Texten an. Wenn i moi oid bin hat einen wunderbar
naiven und dennoch tiefsinnigen Text über das Alter - und die Frage,
ob der Geliebte dann noch da ist. Meilenweit Meer spricht berührend
von Trennung und Neuanfang ("Wenn du mir jetzt folgst, tauchst
du nie wieder auf").
Die
gewohnt kraftvolle und doch sensible Stimme von Claudia Koreck
verleiht Honu Lani diesen besonderen Zauber. Die Musikerin hat sich
ihre eigene Nische geschaffen und fühlt sich dort offenbar sehr
wohl. Sie hat sich von ihrem Major-Label getrennt und produziert ihre
Musik jetzt selbständig und veröffentlicht auf ihrem eigenen Label.
Honu
Lani ist ein wunderbar ruhiges, sensibles Album. Schöne, geradlinige
Musik ohne viel Brimborium.